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Champions League: Robert Lewandowski glänzt im hohen Fußball-Alter

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In der Champions League trifft der FC Barcelona auf Paris Saint-Germain. Im Spitzenspiel brauchen die Katalanen dringend die Tore von Robert Lewandowski. Etwas mehr als drei Jahre ist es her, da lag beim FC Bayern ein Angebot auf dem Tisch, das zu gut war, um es abzulehnen. Rund 45 Millionen Euro an Ablöse plus fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen bot der FC Barcelona für Robert Lewandowski . Dass der FC Bayern für einen fast 34 Jahre alten Stürmer mit einem Jahr Restvertrag noch solch eine Offerte erhalten würde, damit hatte kaum jemand gerechnet. Auch beim FC Bayern selbst nicht. Der damalige Vorstandschef Oliver Kahn hatte noch knapp zwei Monate vorher am Rande der Meisterfeier gesagt: "Er (Lewandowski, Anm. d. Red. ) hat einen Vertrag bis 2023. Diesen Vertrag wird er erfüllen. Basta!" Dieses "Basta" hielt dem lukrativen Angebot der Spanier aber nicht stand. Übel nahm das der sportlichen Leitung kaum jemand. Fans, Medien und Experten waren sich einig: Der FC Bayern hatte die richtige Entscheidung getroffen. Auch t-online-Kolumnist Stefan Effenberg war sich im Interview sicher: "Bayern hat alles richtig gemacht. Es zählt doch das Ergebnis – und das ist herausragend." Der langjährige Nationalspieler hatte bereits zum Ende der Vorsaison weniger Spielfreude beim Polen erkannt. Diese mündete auch in Querelen im Sommer, denn Lewandowski wollte seinen Wechsel nach Barcelona unbedingt umsetzen. Nach wochenlangem Hin und Her ging der Transfer dann über die Bühne. Angesichts der Summe, Lewandowskis Alter und der finanziellen Lage waren sich viele Beobachter einig: Der FC Barcelona macht hier einen Fehler. Heute, drei Jahre später, entpuppt sich der vermeintliche Fehler als Volltreffer. Mit diesen Leistungen und dieser Konstanz des Polen haben die Skeptiker nicht gerechnet. Erst Lob, dann Ärger mit Trainer Xavi Von Beginn an machte Lewandowski in Barcelona das, wofür er gekauft wurde: Er schoss Tore. Nach zwölf Spielen war er bereits an 17 Treffern beteiligt, führte die "Blaugrana" an die Tabellenspitze. Sein damaliger Trainer Xavi schwärmte: "Er gibt uns viele Optionen vorn im Angriff. Sein Spielverständnis ist fantastisch." Am Ende der Saison war Lewandowski mit 23 Treffern Torschützenkönig, der FC Barcelona Meister. Weil es in der Champions League aber zum Aus in der Gruppenphase kam und anschließend in der Europa League die erste K.-o.-Runde die Endstation war, wurde es trotzdem etwas unruhig in Barcelona. Trainer Xavi geriet zunehmend unter Druck. In der Saison 2023/24 ließ er sich das auch mehrfach anmerken. Nach nur einem Sieg in vier Spielen kurz vor Weihnachten fiel dem Druck auf Xavi offenbar auch Robert Lewandowski zum Opfer. Bei einer Kabinenansprache in der Halbzeit gegen Almería polterte der Trainer laut "As" und "Mundo Deportivo" in Richtung des Torjägers: "Jetzt fang doch verdammt noch mal an, richtig zu laufen!" 42-mal lautet die Antwort: Ja Auch medial wurde die Kritik an Lewandowski lauter. Die zwölf Torbeteiligungen in 18 Spielen zum Ende des Kalenderjahrs 2023 waren manchem Beobachter zu wenig. Die Befürchtungen, Lewandowski sei für die Weltspitze schlichtweg zu alt, wurden lauter. Der spanische Journalist José Álvarez behauptete in der Sendung "El Chiringuito", dass es "Probleme mit Lewandowski" gebe. "Der Verein denkt ernsthaft darüber nach, ihn im Sommer zu verkaufen", sagte er. Lewandowski blieb davon unbeeindruckt, schoss am Ende 19 Saisontore. Barcelona aber blieb titellos, und Xavi verabschiedete sich als Trainer. Es kam Hansi Flick , der die Katalanen neu beleben sollte. Höheres Pressing, intensiverer Fußball, ein höherer Anspruch an die Physis. Auch wenn Flick mit Lewandowski in München erfolgreich zusammengearbeitet hatte, wurde der Torjäger erneut aufgrund seines Alters angezweifelt. Kann ein 36-Jähriger dem Flick-Fußball standhalten? Lewandowskis Antwort: 42-mal Ja. Ein Tor nach dem anderen schoss der Pole in 52 Pflichtspielen, war ein Schlüsselspieler in der phänomenalen Barça-Saison. Allein elfmal traf er in der Champions League, nur Teamkollege Raphinha und Dortmunds Serhou Guirassy waren erfolgreicher. Seine 42 Tore in der Saison 2024/25 waren auch noch lange nicht das Ende. "Ich weiß, dass viele Leute über mein Alter reden, aber ich möchte noch mehrere Jahre auf höchstem Niveau spielen", kündigte er im März bei DAZN an. "Körperlich geht es mir sehr gut. Ich denke, wenn man sich die Statistiken ansieht, gibt es keinen Unterschied zu vor ein paar Jahren." Ob er, wie angekündigt, "mehrere Jahre auf höchstem Niveau" in Barcelona verbringen wird, ist unklar. Sein Vertrag in Barcelona läuft im Sommer 2026 aus, der Klub aber besitzt eine Option auf ein weiteres Jahr. Die spanische Zeitung "Sport" wollte im April dieses Jahres erfahren haben, dass Barcelona diese Option nicht ziehen will. Das Ziel sei es, auf jüngere Stürmer zu setzen. Die Frage ist nur, ob diese auch das Gleiche leisten können wie der dann 38 Jahre alte Lewandowski. Denn den sollte man nicht unterschätzen.

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