Gelungener EM-Auftakt für Kroos und Rüdiger: Deutschland schlägt Schottland
Toni Kroos und Antonio Rüdiger feiern mit Jamal Musiala, dem Schützen zum 2:0 für Deutschland – Foto: MIGUEL MEDINA/AFP via Getty Images
Schottland von Beginn an chancenlos
Das nennt man wohl einen gelungenen EM-Start! In der Auftaktpartie der UEFA Europameisterschaft 2024 in München besiegte die deutsche Nationalmannschaft um Toni Kroos und Antonio Rüdiger Schottland mit 5:1 (3:0) und unterstrich höchste Ambitionen beim Heimturnier. Beide Blancos standen in der Startelf von Julian Nagelsmann.
Nach einer kurzen Eröffnungsshow wurde pünktlich um 21 Uhr die 17. Europameisterschaft in der Münchener Arena angepfiffen. Die deutsche Mannschaft legte furios los und drängte die Schotten gleich zu Beginn weit in die eigene Hälfte. Nach knapp zehn Minuten klingelte es dann folgerichtig im schottischen Tor: Nach einem langen Pass von Toni Kroos auf Joshua Kimmich legte der Bayern-Spieler den Ball in die Mitte, wo Florian Wirtz goldrichtig stand und aus 16 Metern zum 1:0 traf. Von Kroos ging auch die Aktion zum 2:0 nur neun Minuten später aus: Die Real-Legende spielte einen Pass auf Ilkay Gündogan, der Kai Havertz im Strafraum fand, und der Arsenal-Stürmer ließ zwei schottische Verteidiger aussteigen, legte den Ball auf Jamal Musiala, der den Ball aus zehn Metern unhaltbar ins Netz drosch. In der 25. Minute drohte Schottland ein frühes Debakel, als Schiedsrichter Turpin nach einem Foul an Musiala auf den Elfmeterpunkt zeigte, doch der VAR erkannte, dass die Aktion außerhalb des Strafraums stattfand, sodass der Strafstoß zurückgenommen wurde. Die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann dominierte die Partie auch im Anschluss, kam in der 42. zu einer Doppelchance durch Gündogan und Kroos, dessen Schuss abgeblockt wurde. Doch der Videoschiedsrichter erkannte dabei ein Foulspiel von Ryan Porteous am deutschen Kapitän und anschließend entschied Turpin auf den Punkt – und zeigte dem schottischen Verteidiger die rote Karte. Kai Havertz war der sichere Exekutor zum 3:0 (45+1.). Die Schotten fanden offensiv praktisch gar nicht statt und waren mit den drei Gegentoren zur Pause noch gut bedient.
Im zweiten Durchgang blieb das Bild unverändert – Deutschland drückte und die Schotten waren nur noch auf Schadensbegrenzung aus. Trotz einiger guter Chancen dauerte es aber bis zur 68. Minute, bis der nächste Treffer fiel, als der gerade eingewechselte Niclas Füllkrug zum 4:0 für die deutsche Elf traf. Nur sieben Minuten später traf der Stürmer von Borussia Dortmund erneut, doch der Treffer wurde wegen Abseits vom VAR kassiert. Trotz weiterer guter Gelegenheiten blieb es zunächst bei vier Toren für die deutsche Mannschaft, während die Schotten durch ein unglückliches Eigentor von Antonio Rüdiger (87.) – Kroos wurde kurz zuvor ausgewechselt – doch noch zu einem Ehrentreffer kamen. Zum alten vier-Tore-Vorsprung kam es in der dritten Minute der Nachspielzeit, als der eingewechselte Emre Can zum Endstand von 5:1 traf.
Kroos wie ein Uhrwerk, Rüdiger routiniert und unglücklich
Erwartungsgemäß standen sowohl Kroos als auch Rüdiger in der Startelf. Der Mittelfeldregisseur agierte vorwiegend im defensiven Mittelfeld auf der halblinken Position, zog die Fäden in seiner gewohnten Art und ließ sich oft in die letzte Linie zurückfallen, um anspielbar zu sein, wenn es im Spielaufbau zu Drucksituationen kommen sollte. Der gebürtige Greifswalder lieferte neben dem Pre-Assist zum 1:0 noch vier Key-Pässe und hatte eine unfassbare Passquote von 99 (!) Prozent – von 102 Zuspielen kam nur eines nicht an! In der 80. Minute wurde Kroos unter stehenden Ovationen des gesamten Stadions ausgewechselt.
Rüdiger hatte dagegen defensiv zusammen mit Nebenmann Tah alles im Griff und wurde kaum gefordert, sodass er sich immer wieder in die gegnerische Hälfte wagte und am Spielaufbau beteiligte. In der 51. Minute kam er sogar zu einem Distanzschuss aus fast 30 Metern, der zur Ecke abgewehrt wurde. In der 87. fälschte der Real-Verteidiger einen Ball unglücklich per Kopf ins eigene Netz, was aber ergebnistechnisch irrelevant blieb. Am Ball war der gebürtige Berliner sehr sicher (Passquote 93 Prozent), außerdem gewann er alle seine Zweikämpfe und spielte alle 90 Minuten durch.
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Nächstes Spiel gegen Ungarn
Mit dem Sieg gegen Schottland liegt Deutschland vorerst auf dem ersten Tabellenplatz in der Gruppe A, könnte aber morgen theoretisch verdrängt werden, wenn in Köln Ungarn und die Schweiz aufeinandertreffen (15. Juni, 15 Uhr) – angesichts des Kantersieges der EM-Gastgeber ein eher unwahrscheinliches Szenario. Am kommenden Mittwoch beginnt auch schon der zweite Spieltag – Deutschland spielt dann in Stuttgart gegen Ungarn (19. Juni, 18 Uhr), während Schottland und die Schweiz in Köln aufeinandertreffen (19. Juni, 21 Uhr). Mit einem zweiten Sieg wäre die deutsche Auswahl so gut wie für das Achtelfinale qualifiziert.
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