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Bürgermeisterwahl Heddesheim: Fünf Kandidaten wollen bisher Rathaus-Chef werden

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		Bürgermeisterwahl Heddesheim:  Fünf Kandidaten wollen bisher Rathaus-Chef werden

Von Günther Grosch

Heddesheim. Die Gemeinde Heddesheim steht vor einem der spannendsten Bürgermeisterwahlkämpfe ihrer Geschichte. Nach derzeitigem Stand wollen fünf Männer im Alter zwischen 41 und 55 Jahren den nach drei Wahlperioden nicht mehr kandidierenden Amtsinhaber Michael Kessler beerben. Der 62-Jährige leitet die Geschicke der rund 11.500 Einwohner zählenden Gemeinde seit 1998. Seit 2016 ist er zudem amtierender Vizepräsident des Gemeindetags Baden-Württemberg und seit 2019 Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Gemeindeversicherungsverbandes.

Ihr Interesse am Rathaus-Chefsessel bereits angemeldet haben die beiden Heddesheimer Gemeinderäte Daniel Gerstner (SPD, 41 Jahre) und Tobias Köber (FDP, 55 Jahre). Dritter im Bunde der Lokalmatadoren ist der seit fünf Jahren in Heddesheim wohnende parteilose Jens Römer (52 Jahre). Er wird von den Grünen unterstützt.

Gleichfalls als parteilos bezeichnet sich der in Weinheim wohnhafte Diplom-Verwaltungsfachwirt und Leiter des Heidelberger Jobcenters des Rhein-Neckar-Kreises, Norbert Hölscher (49 Jahre).

Das Quintett komplettiert der seit 2018 in Diensten der Stadt Schriesheim stehende Stadtoberamtsrat und dortige Leiter des Ordnungsamtes, Achim Weitz. Der 49-jährige Verwaltungsfachmann bezeichnet sich ebenfalls als parteilos und wird von der CDU unterstützt. Weitz ist in Mannheim geboren und in Ladenburg aufgewachsen. Das Heddesheimer Rathaus kennt er bereits wie seine eigene Westentasche. Ab 1995 war er dort zunächst stellvertretender Leiter des Bürgerservices und später als Chef des Ordnungs- und Sozialamtes insgesamt fast 20 Jahre tätig. Von 2014 bis 2018 sammelte er als Gruppenleiter im Ausländeramt sowie als stellvertretender Sachgebietsleiter bei der Stadt Köln weitere kommunale Erfahrungen. Heddesheim dürfe sich nicht auf dem gegenwärtigen Status quo ausruhen, lautet die Kernbotschaft von Achim Weitz. Es gehe ihm darum, die Kommune und deren Bürger für die Herausforderungen und Aufgabenstellungen der Zukunft "fit zu machen", gleichzeitig aber auch Bewährtes und Traditionelles zu bewahren. Weitz denkt dabei unter anderem an einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuung und Schulausstattung, will aber auch die Sorgen und Nöte der älteren Heddesheimer und den Ausbau von Betreuungsangeboten für sie nicht aus den Augen verlieren. Hinzu kommen als weitere Stichworte Aspekte der Digitalisierung, des demografischen Wandels, bezahlbarer Wohnraum, Verkehrswende, Umwelt-, Klima- und Naturschutz, Nachhaltigkeit, Mobilität sowie die Stärkung der Vereine und des Ehrenamtes.

Gemeinsam mit den Einwohnern, dem Gemeinderat sowie den Mitarbeitern in der Verwaltung will Daniel Gerstner durch fachliches Wissen, soziale Schlüsselkompetenz, Offenheit und Bürgernähe, Wertschätzung und Führungsqualität Heddesheim gestalten. Er möchte die Lebensqualität der Bürger weiter verbessern, Innovationen sowie wichtige und förderliche Projekte voranbringen, Möglichkeiten bieten und Lösungen schaffen und mittels einer guten Kommunikation die Zukunft der Gemeinde gestalten. Hierzu zählen für Gerstner unter anderem auch eine interkommunale Zusammenarbeit und überörtliche Kooperationsprojekte mit Nachbargemeinden, ein erfolgreiches Flächenmanagement im Gewerbegebiet, weniger Verkehrsbelastung im Ort und nicht zuletzt die Einführung von Bürgermeistersprechstunden.

Mit seinem Programm und einer am Gemeinwohl orientierten Kommunalpolitik stehe er für mehr Offenheit bei konstruktiven Anregungen, für Digitalisierung als echtem Benefit für Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und für die Verwaltungsarbeit sowie für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, gepaart mit einer individuellen und effektiven Herangehensweise für alle Familienthemen, so der 41-jährige ausgebildete Elektrotechnikmeister und Projektmanager.

Seine rund 33-jährige Verwaltungserfahrung will Norbert Hölscher "mit Kompetenz und Leidenschaft" in die Waagschale und das Rennen um die Nachfolge von Kessler einbringen. Der Diplom-Verwaltungswirt (FH) ist in Ascheberg-Herbern im Münsterland geboren. Seit drei Jahren wohnt er in Weinheim und ist seit 2012 Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Neckar-Kreis mit Sitz in Heidelberg. "Nicht nur verwalten, sondern gestalterisch nah an und gemeinsam mit den Bürgern gestalten" lautet seine Prämisse. Ein Etat von Heddesheim in Höhe von 40 Millionen Euro und eine Führung von 140 Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung stelle für ihn kein neues Terrain dar, sagt Hölscher. Zurzeit verwaltet er gemeinsam mit seinen 327 Mitarbeitern ein Budget in Höhe von rund 140 Millionen Euro. Den Einwohnern zuzuhören, mit ihnen ins Gespräch zu gehen und in Abstimmung mit dem Gemeinderat zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen, nennt Hölscher als Ansporn für seine Kandidatur. Von besonderer Bedeutung sind für ihn die Themen Sport, Klimaschutz, Gewerbeentwicklung und bezahlbarer Wohnraum.

"In einem neuen Miteinander" will Jens Römer die Gemeinde mit "mehr Leidenschaft, mehr Weitblick und mehr Nachhaltigkeit" lenken und "mit mehr guten und zukunftsweisenden Ideen führen". Heddesheim sei in der Vergangenheit zwar zuverlässig verwaltet, aber weniger zukunftsorientiert gestaltet worden. Der Studiendirektor und Schulleiter an der Viernheimer Alexander-von-Humboldt-Schule sieht Heddesheim zwar gut aufgestellt und bescheinigt der hiesigen Verwaltung eine gute Arbeit. Dennoch gelte es sich seiner Meinung nach effizienter auf die zunehmende Digitalisierung und Mobilität vorzubereiten. Darüber hinaus richtet Römer seinen Blick auf die weitere Entwicklung hin zu einem noch wirtschaftsfreundlicheren Standort mit nachhaltigem Wachstum sowie "die Entwicklung einer Gemeinde, "in der Alteingesessene und Neubürger gleichermaßen eine Heimat finden". In der Quintessenz gelte es für sie alle, in das Bildungswesen und Vereinsleben mit eingebunden zu werden.

"Wirtschaftliche Stabilität und ökologische Nachhaltigkeit" stehen auf dem Programm des selbstständigen IT-Projektmanagers Tobias Köber obenan. Daneben richtet sich sein Augenmerk auf soziale Aspekte wie bezahlbaren Wohnraum und die Lebensqualität im Ort unter dem Stichwort Ortskernsanierung. Hinzu kommen kulturelle Aspekte wie die Förderung des Vereinslebens und eine weitere Belebung der Ortsmitte. Bereits auf den Weg Gebrachtes gelte es weiterzuführen, anderes müsse erst noch angegangen werden, so Köber. Wichtig sei ihm dabei, als Team zu arbeiten. Deshalb sei es auch seine Maxime, Vorschläge und Denkanstöße wie auch andere Sichtweisen aus der Bürgerschaft anzuhören und diese transparent in Entscheidungen mit einzubinden.

Als Bürgermeister wolle er aus einem stabilen Haushalt heraus ein Innovationsmotor für Heddesheim sein, um die Gemeinde für die Zukunft zu rüsten, so Köber. Daneben gelte es, Heddesheim als Vorbild und Leuchtturm in der Region ökologisch und ökonomisch voranzubringen. Schließlich gelte es, die Gemeinschaft und das Wir-Gefühl zu stärken, um die Lebensqualität im Ort weiter zu verbessern und das Miteinander in den Vordergrund zu rücken.

Info: Die Bewerbungsfrist für weitere Kandidaten – Hauptamtsleiter Julien Christof bestätigte am Montag fünf vorliege Bewerbungen – endet am Dienstag, 22. Februar, 18 Uhr. Falls keiner von ihnen am 20. März die absolute Mehrheit erhält, findet am Sonntag, 10. April, eine Neuwahl statt. Hier gilt dann die einfache Mehrheit der Stimmen. Die Bewerbungsfrist für die Neuwahl läuft vom 21. bis 23. März, 18 Uhr. Eine Kandidatenvorstellung ist für den 10. März abends in der Nordbadenhalle geplant. Die genauen Modalitäten seien noch offen, teilte Christof auf RNZ-Anfrage mit.

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