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"Fairteiler" in Kronau: Teilen statt wegwerfen

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Von Hans-Joachim Of

Kronau. Im Frühjahr war im Kronauer Neubaugebiet, unweit zum Autobahnzubringer A5-Quartier (Adresse: Krumme Äcker 2) zwischen Stromverteiler, Kleider- und Glascontainer, ein "Fairteiler" aufgestellt worden. Das ist ein kleiner Container, der dem kostenlosen Austausch von Lebensmitteln dient. Seit kurzer Zeit erstrahlt die zuvor "graue Maus" in einem neuen Look. Felix Falkner, alias "Force of Nature", ein junger Künstler aus Hoffenheim, hatte die Box in insgesamt 14 Stunden freiwilliger Arbeit in ein kleines Meisterwerk verwandelt.

"Der junge Mann findet unsere Idee absolut sinnvoll und unterstützenswert", so die in Walldorf als Software-Entwicklerin beschäftigte Vivien Karcher. Sie hatte im April dieses Projekt in Kronau, das durch die Zusammenarbeit des sozialen Quartiersmanagements beim Caritasverband Bruchsal, der Gemeinde Kronau und der Initiative gegen Lebensmittelverschwendung "Foodsharing" umgesetzt wurde, gestartet.

Einer neuen Studie zufolge fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette, vom Landwirt bis zum Teller, insgesamt rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Der Großteil entfällt dabei mit 52 Prozent auf die privaten Haushalte. "Teilen statt wegwerfen" ist das Motto der Initiative, die bereits in Malsch, Wiesental oder Ubstadt-Weiher gleiche Projekte am Laufen hat.

Im Inneren der Box befinden sich Regale, die mit Obst, Gemüse sowie mit Lebensmitteln wie Müsli, Honig, Marmelade oder Konserven bestückt sind. "Jeder kann sich hier bedienen, auf eigene Verantwortung und ohne Bedingungen", sagt Karcher. Die sogenannten "Foodsaver" (Lebensmittelretter) kooperieren mit örtlichen oder regionalen Lebensmittelversorgern, Wochenmärkten, Bauern, Bäckereien oder Gastronomiebetrieben. "Lebensmittel vorbeibringen und abholen kann jeder. Man muss dazu kein Mitglied der Initiative sein", betont Karcher.

Für ihr Engagement wurde Karcher ausgezeichnet. Die Sparkasse Kraichgau hatte kürzlich ihre Bürgerpreise verliehen. In den Kategorien "Lebenswerk", "Unter 21-Jahren" sowie "Alltagshelden" wurden unter den 42 Bewerbern insgesamt Preise im Wert von 5250 Euro vergeben. Karcher ist wegen des "Fairteilers" eine der Preisträgerinnen.

"Bitte machen Sie weiter so", lobte der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Norbert Grießhaber die Ausgezeichneten. Er betont: "Ohne die mit Tatkraft engagierten Menschen, die sich in Sport- und Musikvereinen, in karitativen und sozialen Organisationen, in Kindergärten und Schulen, einbringen, wäre unsere Gesellschaft um einiges ärmer."

Auch Kronaus Bürgermeister Frank Burkard lobte Vivien Karcher, die anderen Menschen auch Vorbild und Ansporn sein könne. "Foodsharing ist, angesichts der Tatsache, dass 30 Prozent aller Lebensmittel im Müll landen, wichtig". Die Verteilerbox sei bestes Beispiel, das Schule machen sollte, da man soziale Aspekte mit Klimaschutz verbinde.

Der Kronauer "Fairteiler" ist an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr geöffnet. Die Initiatoren kontrollieren regelmäßig und sortieren verdorbene Lebensmittel aus. Es gibt eine Facebook-Gruppe "Foodsharing Bezirk Bruchsal" sowie eine Whatsapp-Gruppe "Fairteiler Kronau".

Informationen unter www.foodsharing.de sowie per E-Mail an v.karcher@foodsharing.network.

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