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Noten zum Viertelfinal-Rückspiel: Courtois überragt, Asensio blass

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Noten zum Viertelfinal-Rückspiel: Courtois überragt, Asensio blass

Während Courtois einen Weltklasse-Abend erwischt, bleibt Asensio eher blass – Fotos: Imago

Startelf

Thibaut Courtois

In einem Spiel, das nicht zuletzt angesichts der Personalsituation und des derzeitigen Mammutprogramms die erwartet große Hürde für den Rekord-Champion darstellte, lieferte der Belgier, was man von einer königlichen Nummer 1 erwartet: Er bewahrte die Blancos gleich mehrere Male vor dem fast schon sicheren Rückstand. Die erste Schlüsselszene sollte dabei nicht lange auf sich warten lassen – bereits in der zweiten Spielminute parierte der 28-Jährige herausragend gegen Mohamed Salah. Neben weiteren Glanzparaden direkt nach Wiederanpfiff (46., gegen Firmino) sowie in der Nachspielzeit (90.+2, gegen Salah) war der Schlussmann auch bei vielen Halbchancen und bei Standardsituationen hellwach und stets Herr der Lage. ¡Qué impresionante, Thibaut! REAL TOTAL-Note: 1.

Federico Valverde

Für den verletzten Lucas Vázquez (etwas) überraschend als Rechtsverteidiger aufgeboten, fand der 22-Jährige nicht ideal in die Partie. So ließ sich der Uruguayer in der heißen Anfangsphase von Mané fast schon billig austanzen (3.) und spielte einen wilden Seitenwechsel (6.) – mit zunehmender Spielzeit drehte der Allrounder dann aber immer mehr auf und übernahm sowohl defensiv als auch offensiv Verantwortung. So kam der Uruguayer auf starke 94 Ballaktionen (die meisten im Spiel der Merengues), spielte zwei Key-Pässe und sorgte im Spiel gegen den Ball für bärenstarke sieben (!) Ballgewinne sowie zwei Klärungen. Zudem überzeugte der Box-to-Box-Spieler mit zahlreichen klugen Pässen, die das Liverpooler Pressing immer wieder entschärften, sowie einigen brutalen Antritten. Auf diese Weise gelang es Valverde, viele der eher wenigen gefährlichen Offensivaktionen der Königlichen entscheidend mitzukreieren. Besonders stark: Nachdem der müde wirkende Kroos den Platz verließ, rückte „Fede“ ins Mittelfeldzentrum vor und war auch dort sofort präsent. ¡Bien hecho! Das war stark! REAL TOTAL-Note: 1,5.

Éder Militão

Vor dem Hintergrund der größtenteils dürftigen oder zumindest unglücklichen Leistungen des Brasilianers in der ersten Saisonhälfte, dürften sich viele Madridistas dieser Tage verdutzt die Augen reiben: So ist Éder Militão seit der neuerlichen Verletzung von Kapitän Sergio Ramos eine absolute Bank in der Königlichen Hintermannschaft und weiß an der Seite von Nacho Spiel für Spiel erneut mit Abgeklärtheit, guter Zweikampfführung und viel Herz zu überzeugen. Letzteres stellte er nicht nur bei seinen insgesamt sieben Klärungen, sondern zudem mit dem starken Wert von drei geblockten Schüssen unter Beweis. Seine vielleicht wichtigsten Rettungsaktionen hatte der Brasilianer, der sein Standing bei den Blancos zurzeit enorm verbessern dürfte, als er gegen Mitte der zweiten Halbzeit erst gegen Salah (68.) und dann gegen Firmino (69.) in letzter Sekunde zur Stelle war. REAL TOTAL-Note: 2.

Nacho Fernández

Wie sehr Nacho Fernández in der Rückrunde abliefert, verdient nicht nur größte Anerkennung, sondern impliziert zugleich, dass der Routinier mehr als nur eine Backup-Lösung zu sein scheint. Im Duell mit den „Reds“ beeindruckte der 31-Jährige sowohl im Defensivzweikampf (neun (!) Klärungen, drei Ballgewinne, drei gewonnene Kopfballduelle) als auch in puncto Präsenz und Leaderqualitäten. So pushte der Abwehrchef seine Mitspieler immer wieder, spielte selbst trotz der immensen Belastung der vergangenen Wochen mit höchster Intensität und präsentierte sich außerdem äußerst konzentriert mit Ball am Fuß (90 Prozent Passquote). Natürlich hatte Liverpool einige Hochkaräter auf dem Schlappen – abgesehen davon, dass die Königlichen mit dem Glück im Bunde waren, können sie sich aber auch bei „Krakenmann“ Courtois und ihrem Innenverteidiger-Duo bedanken, dass die Reise durch Europa noch nicht zu Ende ist. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Ferland Mendy

Agierte zwar im Vergleich zu Federico Valverde weniger auffällig, präsentierte sich aber defensiv stets umsichtig (fünf Klärungen, unter anderem entscheidend gegen Salah (3.)) und schaltete sich darüber hinaus zumindest punktuell auch offensiv gut ein. Seine beste Offensivaktion hatte der Franzose in der 54. Spielminute, als er einen Angriff über die linke Seite gut anschob, einen sehenswerten Doppelpass mit Benzema spielte und bis zur Grundlinie durchbrach. Konnte zwar weder eine herausragende Flanke noch einen Key-Pass beisteuern, hatte seine Abwehrseite aber im Prinzip zumeist im Griff. REAL TOTAL-Note: 2,5.

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Casemiro

Dass sich der Brasilianer mit seiner Spielweise nicht selten auf den schmalen Grat zwischen gewinnbringender Giftigkeit im Defensivzweikampf und einem unnötigen Platzverweis begibt, ist nicht erst seit dem Clásico am Samstag bekannt. Auch an der Anfield Road ging der 29-Jährige mit seinem überharten Foulspiel gegen James Milner, das wie ein Einsteigen aus der Kategorie „Revanche-Foul“ für seinen Kollegen Karim Benzema wirkte, hohes Risiko. Angesichts der Tatsache, dass der Abräumer nicht frühzeitig unter die Dusche musste, verdient sein Auftritt in diesem schwierigen Viertelfinalrückspiel auf jeden Fall das Prädikat „gut“. So generierte Casemiro nicht nur zwei Ballgewinne bei sechs Klärungen und zwei gewonnenen Luftduellen, sondern überzeugte zudem mit einigen klugen, tendenziell horizontal gespielten Bällen auf die ballferne Seite, die das Liverpooler Pressing auflösten. Besonders stark an diesem Abend: Unterstützte die Viererkette immer wieder beherzt und führte trotz der frühen (dunkel)gelben Karte immens viele wichtige Zweikämpfe. REAL TOTAL-Note: 2.

Toni Kroos (bis zur 72. Spielminute)

War der deutsche Nationalspieler im Hinspiel noch einer der überragenden Akteure auf dem grünen Rasen, wirkte das Taktgeber in der englischen Hafenstadt müde und kraftlos. Zwar leistete sich der 31-Jährige keinen wirklichen Bock, wirklichen Einfluss auf das Spiel der Merengues konnte er aber auch nicht nehmen. So kam Kroos in  Anfield auf für seine Verhältnisse überschaubare 51 Ballkontakte und wirkte dabei nicht so, als könne er das Angriffsspiel entscheidend beschleunigen. Angesichts der jüngst kurierten „Mini-Verletzung“ und der bevorstehenden Wochen der Wahrheit, war die Auswechslung etwa 20 Minuten vor Spielende nur logisch. REAL TOTAL-Note: 4.

Luka Modrić

Wenngleich der Kroate etwas frischer als Nebenmann Kroos wirkte, merkte man auch Modrić an, dass die vergangenen Wochen enorm viele Körner gekostet haben. So forderte der 35-Jährige zwar immer wieder das Leder und löste auch einige Drucksituationen gemeinsam mit seinen Teamkollegen geschickt auf – in puncto Vertikalspiel blieb der „Abuelo“ aber ähnlich blass wie Kroos. Nichtsdestotrotz kämpfte sich der Weltfußballer von 2018 durch die 90 Minuten und investierte sämtliche Energie in die Verteidigung des Zwei-Tore-Vorsprungs aus dem Hinspiel. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Real Madrid Trikot

Marco Asensio (bis zur 82. Spielminute)

Nachdem der Spanier in den vergangenen Wochen viele wichtige Tore erzielte und auch in Sachen Spielfreude und Energielevel deutlich verbessert wirkte, kamen diese Attribute in Liverpool (nicht zuletzt aufgrund des Matchplans) eher weniger zum Vorschein. So gab der 25-Jährige selbst nur einen harmlosen Schuss aufs Tor der Gastgeber ab, bot sich situativ aber immer wieder intelligent an, wenn es darum ging, einen Ball festzumachen oder etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Sicher kein Gala-Auftritt, aber ebenso wenig ein Totalausfall. REAL TOTAL-Note: 4.

Karim Benzema

Bekam von Liverpool-Kapitän James Milner schon nach wenigen Sekunden einen heftigen Tritt auf den Fuß und wirkte in den Folgeminuten zunächst stark angeschlagen. Mit zunehmender Spielzeit ging vom Franzosen in einem für die Real-Offensive schwierigen Spiel wieder einmal die größte Torgefahr aus. Seine besten Chancen hatte der 33-Jährige Mitte der ersten Halbzeit, als er selbst das Leder eroberte und dann am Pfosten scheiterte (20.) sowie in der Schlussphase, als der Mittelstürmer eine Hereingabe von Militão per Kopfball-Aufsetzer nicht im Tor der „Reds“ unterbringen konnte (81.). Trotz der vergebenen Gelegenheiten machte Benzema einige Bälle stark fest, behauptete das Leder dabei mitunter gegen zwei oder drei Gegenspieler und präsentierte sich außerdem kombinationsfreudig. REAL TOTAL-Note: 3.

Vinícius Júnior (bis zur 72. Spielminute)

Dass auf die Gala-Vorstellung der Vorwoche nicht unbedingt ein vergleichbarer Auftritt folgen würde, war vor der Partie abzusehen. Dass der Brasilianer an der Anfield Road aber derartig wenige Gelegenheiten bekommen würde, sein hohes Tempo in Umschaltsituationen auszuspielen, verwunderte aber trotzdem – wenngleich dies in erster Linie auch im Matchplan der Blancos begründet schien. Vor dem Hintergrund, dass „Zizou“ tendenziell eher längere Ballbesitzpassagen als schnelles vertikales Spiel gefordert zu haben scheint, wirkt die Leistung des 20-Jährigen ordentlich: So überzeugte Vinícius zum einen mit einer perfekten Passquote und strahlte zum anderen mit einem tollen Umschaltmoment (66.) trotzdem situativ Torgefahr aus, ehe er in der 72. Spielminute für Rodrygo weichen musste. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Einwechselspieler

Rodrygo Goes (ab der 72. Spielminute)

Kam in der Schlussphase für Landsmann Vinícius, blieb trotz aller Bemühung aber ohne wirklich auffällige Aktion. Ohne Bewertung.

Álvaro Odriozola (ab der 72. Spielminute)

Der 25-Jährige war kaum auf dem Feld, da überzeugte er schon mit einem starken Ballgewinn in vielversprechender Position, der dann jedoch verpuffte. In den Folgeminuten lag der Fokus bei Odriozola, den einige Experten in der Startelf vermutet hatten, dann aber primär auf der Verteidigung des Hinspielergebnisses. Ohne Bewertung.

Isco (ab der 82. Spielminute)

Kam spät für Asensio, hatte aber keine Gelegenheit zu glänzen und leistete sich zudem einen nicht ganz ungefährlichen Ballverlust (88.), der jedoch ohne Folgen blieb. Ohne Bewertung.

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Trainer

Zinédine Zidane

Der (offensichtliche) Matchplan, dem Gegner durch stabile Ballbesitzphasen den Zahn zu ziehen und nach Möglichkeit über die eine perfekt gespielte Umschaltaktion zum vermutlich entscheidenden Auswärtstreffer zu kommen, hätte bei etwas mehr Abschlussglück aufseiten der Gastgeber sicherlich ins Auge gehen können. Angesichts der enormen Belastung, der angespannten Personalsituation und der hinsichtlich der tabellarischen Situation und des Prestiges immensen Wichtigkeit des Clásicos am vergangenen Samstag wirkt Zidanes Herangehensweise aber plausibel. Und am Ende des Tages zählt ohnehin fast immer: Wer gewinn (oder weiterkommt), hat Recht! Und dass Real Madrid Mitte April tatsächlich ernsthafte Chancen auf Meisterschaft und Champions-League-Titel Nummer 14 haben würde, hätten vor einigen Wochen sicherlich nur wenige Madridistas zu glauben vermocht. REAL TOTAL-Note: 2,5.

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