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Götzingen: Hat der Biber den Teich an der Unteren Mühle zerstört?

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		Götzingen:  Hat der Biber den Teich an der Unteren Mühle zerstört?

Götzingen. (rüb) Dass der Biber ein grandioser Baumeister der Natur ist, hat die RNZ vor einer Woche am Beispiel des von ihm umgestalteten Areals hinter dem Hollersee veranschaulicht. Der fleißige Nager lässt aber nicht nur das Herz des Naturfreundes höherschlagen, sondern er hat auch das Potenzial, den Blutdruck von Landwirten und Grundstücksbesitzern in ungesunde Höhen zu treiben. Nach unserem Artikel über den Hollersee hat sich Unternehmer Dieter Müller aus Götzingen bei der RNZ gemeldet: Er kann sich nämlich über die Aktivitäten des Bibers an der dortigen Unteren Mühle überhaupt nicht freuen. Auf rund 10.000 Euro schätzt er den Schaden, den das Tier dort angerichtet hat.

Eigentlich soll der Eingangsbereich das Aushängeschild der künftigen Gaststätte in der Unteren Mühle werden. Der Besucher erblickt zunächst den bereits aufwendig hergerichteten Weg, dann schweift der Blick über die idyllische, parkähnliche Anlage und den Teich. Doch der ist aktuell alles andere als ein Hingucker. Die Teichfolie ist an vielen Stellen aufgerissen und zerfetzt. "Das war der Biber", sagt Dieter Müller und präsentiert zum Beweis ein Video, das den Nager in flagranti zeigt.

Im März hatte der Unternehmer das weitläufige Areal aus einer Zwangsversteigerung erworben, um die dortige Firmenhalle als neues Domizil für seine Firma zu nutzen. Die Müller GmbH hat sich auf Wintergärten und Beschattungssysteme spezialisiert. Quasi als "Anhängsel" wurde er auch Besitzer der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Mühle, die an den gewerblich genutzten Teil des Areals angrenzt. Das idyllisch gelegene Anwesen möchte Dieter Müller aus dem Dornröschenschlaf erwecken, es sanieren und dort im Lauf des kommenden Jahres wieder eine Gaststätte einrichten.

Dafür bekommt er rund 93.000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), die dem Projekt ebenso wie die Stadt Buchen viel Potenzial bescheinigt. Herzstück der Gaststätte soll ein schöner Biergarten werden: Am plätschernden Bach, im Schatten der Bäume, gute Küche und kühle Getränke genießen – das ist Dieter Müllers Vision, die er in den nächsten Monaten Zug um Zug mit Leben erfüllen möchte. An vielversprechenden Ideen mangelt es ihm nicht, nun geht es an die Umsetzung und – im kommenden Jahr – an die Suche nach dem passenden Wirt.

Das Mühlrad soll sich dann auch wieder drehen und Strom erzeugen. Vor wenigen Wochen entdeckte Müller jedoch, dass der Mühlgraben verstopft war – und zwar mit Ästen. Nicht zu übersehen waren die typischen Nagespuren des Bibers. Das waren für Müller die ersten Anzeichen, dass der Biber hier unterwegs ist. Kurz darauf, Ende Oktober, entdeckten und filmten seine Arbeiter den kleinen Nager, wie er sich gerade am Teich zu schaffen machte.

Doch wer kommt jetzt für den Schaden auf? Der Mühlenbesitzer nahm Kontakt zum Biberberater auf, der dazu da ist, Konflikte zu lösen, die durch die Ausbreitung des Tieres zwangsläufig entstehen. Dort habe man ihm jedoch nicht helfen können. Das kann Dieter Müller nicht nachvollziehen: "Wer den Biber schützen möchte, der muss auch für die Folgen geradestehen." In Bayern würden Grundstücksbesitzer Entschädigungen enthalten: "Warum nicht auch bei uns?" Der Unternehmer ist der Meinung, dass sich das Land seiner Verantwortung nicht entziehen dürfe.

"Mir gefällt das Tierchen auch", sagt Dieter Müller und blickt über das wunderschön gelegene Areal, dessen Potenzial er mit seinen Ideen und Investitionen wecken möchte. Mit diesen Plänen ist er auf einem guten Weg. Was den Konflikt mit dem Biber angeht, ist allerdings nicht davon auszugehen, dass eine Lösung gefunden wird, die Mensch und Tier gleichermaßen gerecht wird und alle Beteiligten zufriedenstellt.

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