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Hirschberg: Dieses Handball-Derby war ein Wechselbad der Gefühle

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		Hirschberg:  Dieses Handball-Derby war ein Wechselbad der Gefühle

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Derby-Zeit in Hirschberg. Endlich einmal wieder die Gelegenheit für die Fans der Handballmannschaft des Turnvereins "Germania" (TVG) Großsachsen, zu einem Auswärtsspiel zu laufen. Weit haben sie es auch nicht von ihrem traditionellen Treffpunkt am ehemaligen Gasthaus "Goldene Rose" in der Großsachsener Talstraße bis zur Heinrich-Beck-Halle in Leutershausen.

>>>Hier geht es zum Derby-Bericht der Sportredaktion<<<

Trotzdem muss für Verpflegung in flüssiger Form gesorgt sein. Das übernimmt Hermann Reisig, der einige Kästen "Gerstensaft" mit und ohne Alkohol in seinem Transporter heranschafft. An diesem Abend müssen sich die rund 30 Fans an der Kreuzung Talstraße/Obere Bergstraße aber etwas gedulden. Irgendetwas hält Hermann Reisig auf. "Vielleicht sind es zu viele rote Ampeln", wird schmunzelnd gemutmaßt. Doch dann ist er endlich da - und die Getränke auch.

Derart gestärkt, geht es Richtung Heinrich-Beck-Halle, allerdings nicht ohne einen Zwischenstopp am Ortseingang von Leutershausen einzulegen. "S, A, A, S, E", buchstabieren die TVG-Fans ihren Schlachtruf und singen: "Saase ist der geilste Club der Welt." Nachdem man derart den benachbarten Ortsteil begrüßt hat, kann der Weg zur Sporthalle fortgesetzt werden.

Hier wird auch gesungen, jedoch nicht von den Anhängern der Sportgemeinde Leutershausen (SGL), sondern vom Männerchor des MGV 1884. Dieser hat sich bereit erklärt, vor dem Anpfiff ein Lied vorzutragen. Es sind schwierige Bedingungen, unter denen der Chor auftritt, denn ganz ruhig wird es in der großen Halle nicht. Einige Zuschauer sind sogar derart vertieft in ihre Privatgespräche, dass sie den Auftritt des Chors anscheinend gar nicht mitbekommen.

Mit "You’ll Never Walk Alone" hat der MGV ein passendes Lied für dieses Derby herausgesucht, spielt hier doch Hirschberg gegen Hirschberg. Und allmählich übertönen die kräftigen Männerstimmen das "Grundrauschen" in der Halle. Unter den Sängern ist man sich nach diesem Auftritt aber gar nicht sicher, wie die Darbietung ankam, trotz des kräftigen Applauses der Zuhörer. "Hat man uns überhaupt gehört?", fragt etwa Chormitglied Johannes Teutsch.

Endlich ist dann Anwurf zum Derby. Doch es dauert, bis das erste Tor fällt, und mancher Fan verzweifelt angesichts der Fehlwürfe beider Mannschaften in den ersten Minuten. Es deutet sich an, dass dies kein torreiches Spiel wird. Zwar geht die SGL 5:2 in Führung, doch zur Halbzeit steht es 10:11 aus Sicht der Leutershausener.

"Das Spiel wird in den letzten fünf Minuten entschieden", orakelt Fritz Bletzer in der Halbzeitpause, und damit soll der Bürgermeister-Stellvertreter recht behalten. Bis dahin durchschreiten die Fans beider Mannschaften ein Wechselbad der Gefühle. 14:14 steht es nach neun Minuten in der zweiten Halbzeit, und nach 20 gespielten Minuten führt die SGL deutlich mit 20:16. Da werden sogar die Anfeuerungsrufe der TVG-Fans allmählich leiser, dafür erklingen die Trommeln des SGL-Fanclubs "Rote Teufel" umso lauter, erscheint der Sieg doch in greifbarer Nähe. Dann beginnen die letzten fünf Minuten, und der Vier-Tore-Vorsprung schmilzt auf zwei zusammen. Es steht 21:19, und der TVG schafft gut drei Minuten vor Spielende sogar den Anschlusstreffer. Ein gellendes Pfeifkonzert aus der Ecke der TVG-Anhänger begleitet nun jeden SGL-Angriff.

"Auszeit", heißt es plötzlich, und das Pfeifkonzert bricht unvermittelt ab. Fast herrscht so etwas wie Stille in der Halle, was sich schlagartig mit dem Wiederanpfiff ändert. Tatsächlich gelingt dem TVG 20 Sekunden vor Spielende der Ausgleich zum 21:21. Bei diesem Ergebnis bleibt es, denn das Spiel endet, wie es angefangen hat: mit einem Fehlwurf der SGL.

Groß ist der Jubel unter den Anhängern des TVG über den unerwarteten Punktgewinn. Enttäuschung macht sich angesichts des Spielverlaufs unter den SGL-Fans breit. Doch irgendwie passt das Unentschieden zum vom MGV gesungen Lied, denn so geht kein Hirschberger an diesem Abend ohne Punktgewinn nach Hause. > Sport, S. 23

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