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Trauer und Frust bei den Rhein-Neckar Löwen nach der Niederlage gegen Kiel

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		 Trauer und Frust bei den Rhein-Neckar Löwen nach der Niederlage gegen Kiel

Von Daniel Hund

Mannheim. Aus und vorbei. Trauer und Frust. Für die Rhein-Neckar Löwen ging es gestern in der Champions League raus mit Applaus. Mit 24:26 (12:12) zogen die Löwen im Achtelfinal-Rückspiel gegen den THW Kiel den Kürzeren. Das Hinspiel an der Ostsee hatten sie noch mit 25:24 gewonnen. Danach litten 10712 Zuschauer mit, trauerten mit ihren müden Helden. "Ich bin stolz auf die Jungs", sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, "wir haben alles reingehängt und am Ende haben Kleinigkeiten entschieden."

Wie wichtig dem THW Kiel das Rückspiel war, zeigte sich schon lange vor dem Anwurf. Der Spielberichtsbogen verriet den Rekordmeister: Darauf tauchten nämlich zwei Namen auf, die dort eigentlich nicht hätten stehen dürfen. Gemeint sind Spielmacher Domagoj Duvnjak und Abwehr-Hüne Rene Toft Hansen. Beide fehlten im Hinspiel verletzt und sollten laut den THW-Machern um Thorsten Storm (Spitzname: Theo) auch im Rückspiel nicht spielen. Bei Duvnjak wäre sogar eine Operation an der Patellasehne im linken Knie unumgänglich - hieß es. Gut geblufft, THW - und das ist auch sein gutes Recht! Trotzdem ist es schwer vorstellbar, dass - um mal den Vergleich zum Fußball zu ziehen - der deutsche Rekordmeister Bayern München ähnlich handeln würde. Löwen-Spielmacher Andy Schmid sieht das ähnlich: "Dass Theo nicht immer die Wahrheit sagt, wissen wir alle." Und weiter: "Noch vor ein paar Jahren hätte Kiel so etwas nicht nötig gehabt!"

Zum Spiel: Los ging es so, wie es in Kiel endete. Mit nervösen Löwen. Vorne war der Wurm drin. Schnell stand es 3:0 für "Zebras" (5.). Er klarer Fehlstart. Und auch bei Jacobsen machten sich prompt die ersten Sorgenfalten breit. Der Däne grübelte, fasste sich immer wieder an die Nase. Doch dann half den Gelben ein Schwarz-Weißer: Toft Hansen sah nach einem Schlag ins Gesicht von Alexander Petersson glatt rot (6.). Das brachte Unruhe in den Kieler Abwehrriegel, Lücken taten sich auf und die nutzten Andy Schmid und Co. In Zahlen: Nach elf Minuten waren die Badener wieder dran, verkürzten auf 4:5. Auch dank Andreas Palicka, der war mittlerweile nämlich mittendrin statt nur dabei. Der Ex-Kieler krallte sich einige Würfe, darunter auch zwei Siebenmeter.

Hinten ein Schwede, vorne ein Isländer: Gudjon Valur Sigurdsson war ein ständiger Unruheherd, tauchte überall auf und traf. Drei der ersten sechs Löwen-Tore gingen auf seine Kappe. Und "Goggi" war es dann auch, der die erste Führung besorgte: 8:7 (21.), die Halle bebte und erfreute sich nun an einem Löwen-Bollwerk, das einer Mauer glich. Schier unüberwindbar und stark.

Dass es trotzdem nur mit einem 12:12-Remis in die Pause ging, lag auch an den Schiedsrichtern. Zwei Mazedonier, die definitiv nicht als Heimschiedsrichter in Erinnerung bleiben werden.

Egal, es ging auch so. Ein Blitzstart folgte. Kim Ekdahl du Rietz zündete jetzt. Die gelbe Rückraum-Rakete sorgte für ein 15:13 (35.). Beim Stand von 18:17 (42.) dann der Schock. Palicka fasste sich an den hinteren linken Oberschenkel und stiefelte mit hängenden Schultern von der Platte. Mikael Appelgren kam für ihn. An ihm lag’s aber nicht, dass sich das Blatt letztlich in Richtung des THW wendete. Pech im Abschluss und ein starker Keeper Niklas Landin brachten die Besten aus dem Südwesten ins Wanken.

Danach war es dann Frust pur. Links die Löwen, total geknickt, am Boden zerstört. Daneben die Kieler, jubelnd lagen sie sich in den Armen. Fakt ist: Verloren haben die Löwen das Duell in Kiel, als sie schon mit sechs Toren vorne waren und sich am Ende nur mit einem 25:24 belohnten. Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Löwen, nickte: "Dort hatten wir die Chance. Heute kann man den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles reingelegt."

Löwen: Schmid 1/1, Sigurdsson 5, Mensah Larsen 1, Pekeler 3, Groetzki 3, Petersson 5, Ekdahl du Rietz 6.

THW Kiel: Duvnjak 3, Weinhold 3, Ekberg 1, Vujin 4, Bilyk 5, Nilsson 3, Santos 2.

Spielfilm: 0:3, 4:5, 7:7, 9:7, 10:8, 12:12 (Halbzeit), 15:13, 17:15, 20:20, 21:20, 22:23, 24:24, 24:26 (Endstand).

Zuschauer: 10712.

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