Vom Fragezeichen zum Königstransfer: Carreras überzeugt auf ganzer Linie
Carreras etabliert sich als einer der Achsenspieler
Real Madrids Bilanz nach sechs Pflichtspielen in der noch jungen Saison 2025/26 liest sich makellos: Sechs Spiele, sechs Siege, 12:3 Tore. Neuzugang Álvaro Carreras stand dabei als einer von nur zwei Feldspielern im Kader der Blancos in jedem dieser Spiele in der Startelf und absolvierte obendrein alle Partien über die vollen 90 Minuten. Eine Bilanz, die sonst nur Aurélien Tchouaméni aufweisen kann. Und am Ende des Tages eine Entwicklung, die so manch einer im Vorfeld der Saison nicht zwangsläufig erwartet hätte. Da Carreras’ Konkurrent auf der Linksverteidiger-Position, Fran García, eine starke Klub-WM spielte und der Transfer des früheren Jugendspielers der Blancos zeitweise auch ein wenig ins Stocken geriet, wurde die eine oder andere Stimme rund um die Concha Espina laut, ob man denn wirklich 50 Millionen Euro für den 22-jährigen Spanier in die Hand nehmen müsse.
Doch Neu-Trainer Xabi Alonso wollte seinen Landsmann unbedingt und die ersten Wochen zeigen eindrucksvoll, weshalb der Baske so vehement auf einen Transfer bestand. Carreras überzeugt seit Saisonbeginn mit starken und konstanten Leistungen (REAL TOTAL Durchschnittsnote von 2,0) und scheint neben Dean Huijsen, Tchouaméni, Fede Valverde sowie Kylian Mbappé einer der Achsenspieler in Alonsos System zu sein.
Ein komplettes Paket ohne nennenswerte Schwächen
Der Hauptgrund dafür ist relativ einfach: Carreras bringt einfach enorm viel Qualität mit – und zwar in beide Richtungen des Spiels. Offensiv imponiert der Linksfuß vor allem durch sein Passspiel, sowohl die Quantität (durchschnittlich 69 Pässe pro Spiel sind der zweitbeste Wert innerhalb des Teams) als auch die Qualität (89 Prozent Passgenauigkeit) stechen dabei heraus. Zudem versteht es der Spanier hervorragend, sich auf seinen Partner einzustellen und sorgt durch seine dynamischen Vorstöße mit und ohne Ball für die notwendige offensive Unterstützung auf dem linken Flügel. Die 1,4 Keypässe pro Spiel lesen sich für einen Außenverteidiger herausragend (zum Vergleich: Trent Alexander-Arnold und Dani Carvajal kommen auf Werte von 0,3 beziehungsweise 0,4). Zudem gehört Carreras sowohl bei den progressiven Pässen in der gegnerischen Hälfte als auch bei den progressiven Ballvorträgen zu den besten auf seiner Position – ligenübergeifend.
Und auch defensiv glänzt der von Benfica zurückgekehrte Canterano mit einer Mischung aus Robustheit, Zweikampfstärke und Dynamik. Die Defensivstatistiken mit durchschnittlich 1,2 abgefangenen Bällen pro 90 Minuten (nur Tchouaméni hat mehr) sowie 2,6 Klärungen pro Partie (lediglich die Innenverteidiger Dean Huijsen und Éder Militão weisen höhere Werte auf) sind ebenfalls ordentlich. Für Alonso ist Reals Nummer 18 aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Cleverness im Zweikampf insbesondere in der Restverteidigung von enormer Bedeutung, da sowohl Huijsen als auch Militão Probleme in der Endgeschwindigkeit aufweisen.
Die größte Stärke des Rückkehrers ist dabei jedoch, dass er eigentlich keine wirkliche nennenswerte Schwäche aufweist. Carreras ist das, was man im Komplettpaket heutzutage als modernen Außenverteidiger bezeichnet. Das einzige, woran es bisher noch hapert, ist der offensive Output. Der Linksfuß steht aktuell noch bei null Torbeteiligungen. Ein Makel, der in Anbetracht der bisher gezeigten Leistungen, jedoch durchaus zu verkraften ist.
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