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FC Fortuna Schatthausen: Seit 100 Jahren am Ball

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Von Paul Körner

Schatthausen. Ein volles Haus durfte Moderator Jens Philipp in der Mehrzweckhalle in Schatthausen begrüßen. Viele Gäste waren in freudiger Erwartung gekommen, um dem FC Fortuna beim Festbankett zum 100-jährigen Vereinsjubiläum die Reverenz zu erweisen. Nicht nur Mitglieder, auch Prominenz aus Sport und Kommunalpolitik war der Einladung gefolgt.

Sie lauschten den launigen Worten von Jens Philipp, der unterhaltsam eine Zeitreise in die Vergangenheit unternahm und versuchte, sich in die Gründerzeit 1922 hinein zu versetzen, als mit Ablösung einer bereits bestehenden Faustballabteilung der Fußball in Schatthausen Einzug hielt. Philipp Einschütz, der Vorsitzende des Vereins, war damals die treibende Kraft in einer Zeit, wo mit der Grippe auch eine Pandemie grassierte und Kriegsereignisse noch nicht vergessen waren. Eigentlich war es in einer unsicheren Zeit ein mutiger Schritt.

Auch ohne Ambitionen wurde der Weg geebnet für einen Verein, der, inzwischen sportlich breit aufgestellt, sich mit seinen über 500 Mitgliedern auch zu einem Kulturträger entwickelt hat und in der Dorfgemeinschaft nicht mehr wegzudenken ist. Der Vorsitzende Hubert Schröder begrüßte die Ehrengäste namentlich, nach Art eines Stadionsprechers berief er die "Festbankettself".

Voller Enthusiasmus dankte der Vorsitzende danach allen aktiven und passiven Mitgliedern sowie der aktuellen Vorstandschaft, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen hatten, stellvertretend besonders der unermüdlichen Sandra Zimmermann. Sie sorge immer für ein zielführendes Arbeiten im Verein und halte sämtliche Fäden zusammen, so Schröder.

In seiner von Leidenschaft geprägten Rede ging der Vereinsvorsitzende auf den stetigen Wandel ein, den der Verein in seiner 100-jährigen Geschichte erlebt hat. Oftmals gegen Widerstände galt es, alte Zöpfe abzuschneiden und manche Strukturen aufzubrechen, um den Verein zukunftsfähig zu machen. Im sportlichen Bereich wurde das Angebot erweitert, Sportarten wie Tischtennis, Gymnastik und Kinderturnen wurden aufgenommen. Im fußballerischen Bereich wurde aus sportlichen Gegnern im Blick auf die Nachbarschaft plötzlich Partner und Freunde.

Eine große Tradition im Verein hat allerdings bis heute das Theaterspiel durch die von Alfred Lampert 1979 gegründete Theatergruppe, während dem Gesang durch Vermittlung von Wilhelm Schäfer, dem aktiven Gründungsmitglied des Vereins und späteren Chorleiter der Liedertafel, schon immer ein besonderer Stellenwert zukam, der im Verlauf des Festbanketts durch Liedvorträge und Bühnensketche zu spüren war. So haben sich Verantwortliche, Gönner und Freunde beim FC schon immer wohlgefühlt.

Mancher im Saal erinnerte sich an gelungene Vereinsreisen. Auch an den Besuch im Vatikan, wo es trotz des geistlichen Beistands aus Rom dennoch nicht zur Fußball-Meisterschaft in jenem Jahr reichte. Stimmlich fit zeigten sich die "AH Spieler " mit einer textlichen Eigenkomposition "An der Gänsbachküste".

Oberbürgermeister Dirk Elkemann beglückwünschte den Jubelverein, dem es gelang, sich über 100 Jahre zu behaupten, trotz vieler Rückschläge etwa mit Sportplatzverkauf und Einstellung des Spielbetriebs in früheren Jahren. Das Stadtoberhaupt erinnerte auch an ein weiteres Jubiläum im Jahr 2022: die Eingemeindung von Schatthausen und Baiertal nach Wiesloch vor nunmehr 50 Jahren. Elkemann würdigte den FC Fortuna als einen der großen Vereine der Stadt. So wie er hatten alle nachfolgenden Gastredner Jubiläumsgeschenke mitgebracht. Als Überraschungsgast überreichte der Präsident des badischen Fußballverbandes und Vizepräsident des DFB, Ronny Zimmermann, die Ehrenplakette des DFB.

Der Vorsitzende Johannes Kolmer vom Fußballkreis Heidelberg erklärte, er fühle sich immer wohl in Schatthausen, im Clubhaus der Fortuna tagten die Kreisgremien regelmäßig. Ortsvorsteher Lutz Römmer lobte das örtliche Engagement des Vereins ebenso wie Harry Schilles von der Kultur-AG, der Spendenschecks verteilte. Von einer gut funktionierenden Zusammenarbeit auf Ebene der Spielgemeinschaften berichteten Jürgen Blaser und Michael Filsinger aus Baiertal, während die sportlichen Funktionäre aus Gauangelloch und Zuzenhausen das freundschaftliche Miteinander bekräftigten, das auch das Präsent der SG Horrenberg ausdrückte.

Wohltuend für die Festbesucher waren die unterhaltsamen Bühnenbeiträge. Die Theatergruppe präsentierte in Sachen Zukunftsgestaltung eine Bewerberauswahl, die dem Verein weiterhelfen könnte. Überzeugend war nur der Bewerber, der den besten "Hampelmann" konnte, da fehlte nur noch die Kleideranprobe in der Kabine. Aus dem Hampelmann wurde, o Wunder, ein Esel, der die Fortuna als Maskottchen in die Zukunft führen soll. Viel Spaß und Unterhaltung bot auch "Maximus der Magier". Er verblüffte mit seinen vielerlei Zaubertricks auf der Bühne und im Saal.

Selbstverständlich durften Ehrungen verdienter Mitglieder nicht fehlen, das waren nicht wenige, die der Vorsitzende nach einer coronabedingten Ehrungspause von zwei Jahren auszeichnen durfte. Die höchste Auszeichnung, die der FC zu vergeben hat, erfuhren Lothar Bauder, seit 2010 Jugendleiter, und Bernhard Sauer, der es auf 800 Spiele beim FC brachte: Beide wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Weiter wurden für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt Andreas Funk, Christiane Hauk und Karin Mossemann

Für 35 Mitgliedsjahre wurden Frank Bellgardt, Horst Blaser, Edeltraut Fritz, Rudi Hitzelberger, Thomas Hoffmann, Jürgen Ihle, Lutz Keller, Barbara Klafs, Christian Lampert, Jürgen Reiß, Klaus Schäfer, Stefan Weber, Bambang Wigoeno, Jochen Zaich, Markus Zaich und Walter Zimmermann gewürdigt; 50 Jahre Mitglied sind Ingeborg Bellgardt, Edeltraut Freund, Stefan Fröhlich, Margarete Janson, Werner Kiefer, Reinhold Kohl, Ria Laier, Harald Münch, Dorle Schreier und Marlise Wipfler. Stimmgewaltig erklang zum Abschluss das Vereinslied "Blau und Weiß wie lieb ich dich" als eindrucksvolles Zeichen der Vereinsverbundenheit.

Nach dem glanzvollen Festbankett wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten am Samstag und Sonntag fortgesetzt. Auch hier bekundeten zahlreiche Besucherinnen und Besucher ihre Verbundenheit zum Verein. Sportlicher Höhepunkt war das Torwandschießen, bei dem die Mannschaften den Ortsmeister ermittelten. Strahlender Sieger wurde die TG Baiertal/Schatthausen 2 vor "Keller Gartenbau" und dem Kerweverein 1.

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