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Heiligkreuzsteinach: Diese "Flaschenpost" ist eine Gefahr

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Von Benjamin Miltner

Heiligkreuzsteinach. Häufig geriet die Landesstraße L535 bei Heiligkreuzsteinach im vergangenen Jahr wegen schwerer Unfälle oder der hohen Lärmbelastung für Anwohner in den Fokus, nun rückt ein weiteres Problem auf die Agenda: Müll. Die Odenwaldwiesen sind teils von Glasflaschen und Plastikabfällen am Straßenrand übersät. Und nicht nur da: Auch auf den höher und abseits der L535 gelegenen Hängen zeugen die Abfälle als Hinterlassenschaften von den Ausflüglern, die bei Schnee zu Scharen in und um die Dörfer des hoch gelegenen Ortes einfielen.

Rot- und Weißwein aus der Region wie aus dem Ausland, Schnaps in allen erdenklichen Größen und Varianten sowie ganz vereinzelt auch ein Wasser aus dem Odenwald: Die Sammlung von über 30 Flaschen des Heiligkreuzsteinachers Johannes Fink ist eindrücklich. Dabei war der passionierte Radfahrer und Gemeinderat nach eigener Aussage "keine 15 Minuten unterwegs auf einer gerade einmal 200 Meter langen Strecke" entlang der L535 zwischen Heiligkreuzsteinach und Altneudorf. Jede Menge Plastik kommt noch hinzu. "Abfall, der achtlos aus fahrenden Autos in die Wiese unterhalb der Landstraße geworfen wird", so Fink.

"Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man weder Glasflaschen noch Plastikmüll in der Natur entsorgt", findet er. "Eine Riesen-Sauerei", findet Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl dagegen die etwas andere "Flaschenpost". Bei den von der Gemeinde jährlich im Frühjahr durchgeführten Putzaktionen an der Straße kämen schnell mehrere Anhängerladungen zusammen.

Was die Rathausspitze neben der "normalen" Umweltverschmutzung bei den Glasflaschen zusätzlich umtriebt: Wenn sie im Frühjahr nicht rechtzeitig gefunden und entfernt werden, werden sie beim Mähen zerstört und die Glasscherben sogleich auf der Wiese verteilt. "Letztendlich landen diese Splitter dann in der Silage sowie im Heu und werden mit an Rinder und Pferde verfüttert", teilt die Verwaltung mit. "Es ist offensichtlich, dass sich die Tiere dabei schwerste Verletzungen zuziehen können", fügt Fink hinzu. Für ihn käme noch ein "mulmiges Gefühl oben drauf, dass Autofahrer offensichtlich während der Fahrt Alkohol konsumieren. "Da möchte man nicht mit dem Rad unterwegs sein", so Fink.

Noch an einer anderen Stelle hat der Gemeinderat die Rücksicht auf Natur und Mitmenschen vermisst: Sein Heimatort war in den vergangenen schneereichen Wochen von einer Blechlawine an "Schlittentouristen" überrollt worden. "Manche der Wintersportler benehmen sich dabei, als wären sie zu Hause im eigenen Vorgarten", meint Fink. Angesichts der Parkplatznot würden "Zwei-Tonnen-SUVs" entweder in der Viehweide versenkt oder Einfahrten der Bewohner zugeparkt.

Was bleibt von der Schneegaudi? "Abgesehen von den obligatorischen verlorenen Mützen und Handschuhen Plastikflaschen, ganze gefüllte Müllsäcke sowie jede Menge Verpackungs- und sonstigen Wohlstandsmüll", zählt Fink auf. Die weiße Pracht ist längst Schnee von gestern und geschmolzen, die Hinterlassenschaften der Gäste aus der Stadt hingegen bleiben – oder werden im besten Fall zumindest teilweise von Einheimischen aufgelesen.

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