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Mühlhausen: Wieder Unterricht an Kraichgauschule

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		Mühlhausen:  Wieder Unterricht an Kraichgauschule

Mühlhausen. (tt) Seit Donnerstag findet in der Kraichgauschule in Mühlhausen wieder Unterricht für die Klassen 3 und 4 der Grundschule sowie für die Klassen 5 bis 10 der Gemeinschaftsschule statt. Am Montag war über die gesamte Schule ein Lockdown verhängt worden, nachdem ein Corona-Schnelltest am Wochenende beim kommissarischen Schulleiter Bernhard Glowitz ein positives Ergebnis geliefert hatte.

Die Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse, die Schulleitung sowie das Sekretariat müssen deshalb auch weiterhin in Quarantäne bleiben – insgesamt 14 Tage. Zwei Lehrkräfte übernehmen temporär die stellvertretende Leitung, teilte Bürgermeister Jens Spanberger mit.

"Wir haben zwischenzeitlich das noch ausstehende Testergebnis der fehlenden Person erhalten. Es ist positiv", erklärte eine Sprecherin des Rhein-Neckar-Kreises auf RNZ-Nachfrage. Der Antigen-Schnelltest vom Wochenende wurde nun durch einen sogenannten PCR-Test bestätigt. "Es bleibt dabei, dass die Klassen 1 und 2 als Kontaktpersonen ersten Grades eingestuft und in Quarantäne sind", so die Sprecherin. Die Kontaktpersonenermittlung innerhalb des Kollegiums und im weiteren Umfeld seien noch nicht abgeschlossen.

Auch die Zahl der Personen, die in der Gesamtgemeinde Mühlhausen positiv auf Covid-19 getestet wurden, ist laut Spanberger weiter angestiegen (siehe Übersicht auf Seite 5). "Außerdem befinden sich eine Vielzahl an Mitbürgern derzeit in häuslicher Quarantäne", erklärte der Bürgermeister und appellierte, sich an die "AHA+A+L-Regeln" zu halten (Abstand-Hygiene-Alltagsmaske + Corona-App nutzen + regelmäßig lüften): "Damit schützen Sie sich selbst und ihre Mitmenschen."

Update: Donnerstag, 12. November 2020, 20.30 Uhr


Schulleiter corona-positiv getestet - 15 Klassen heimgeschicktVon Sebastian Lerche

Mühlhausen. In der Hoffnung, dass die Maßnahme sich als übertrieben herausstellt, waren sich Bürgermeister Jens Spanberger und das Schulamt Mannheim einig: Über die Kraichgauschule Mühlhausen wurde am Montag ein fast kompletter "Lockdown" verhängt. Bis Mittwoch müssen die Schüler der Klassen 1 und 2 sowie der Klassen 5 bis 10 vorsorglich nach Hause – für die beiden Grundschul-Klassenstufen wurde Quarantäne verordnet.

Grund ist ein positiver Coronatest: Ein Schnelltest am Wochenende wies beim kommissarischen Schulleiter Bernhard Glowitz, der über die Sommerferien von der Wieslocher Gemeinschaftsschule nach Mühlhausen wechselte, auf eine Covid-19-Ansteckung hin. Umgehend informierte Glowitz sowohl Bürgermeister Spanberger und das Schulteam als auch die Behörden. Ein als sehr zuverlässig geltender PCR-Test soll bis Mittwoch Klarheit schaffen, dann entscheidet das Gesundheitsamt über eventuelle weitere Maßnahmen.

Das Gesundheitsamt Heidelberg reagierte umgehend, war auch vor Ort: Nur die 3. und 4. Klassen, zu denen Bernhard Glowitz keinen Kontakt hatte, müssen nicht nach Hause. 340 Schülerinnen und Schüler sowie 37 Lehrkräfte sind insgesamt an der Schule.

Wie der kommissarische Schulleiter Bernhard Glowitz im Gespräch mit der RNZ erklärte, hat er den Schnelltest am Wochenende durchgeführt, weil er entsprechende Symptome spürte: Beides weise auf eine Covid-19-Infektion hin. Zu verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kindern der 1. und 2. Klasse habe er engeren Kontakt gehabt, erklärte er – in den Grundschulen sind Mund-Nasen-Bedeckungen nicht Pflicht.

"Das Hygienekonzept der Schule ist nach unserer Einschätzung gut umgesetzt und entspricht den Vorgaben des Kultusministeriums", heißt es in einer Mitteilung des Gesundheitsamts: Generell besteht in der Grundschule keine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Und "daher wird bei einem Fall, ob Schüler oder Lehrkraft, die gesamte Klasse als Kontaktpersonen ,Kategorie 1’ eingestuft und unter Quarantäne gestellt."

Ist der PCR-Test positiv, dauert die Quarantäne auch für die Grundschüler 14 Tage, also bis zum 20. November. Das Gesundheitsamt verweist auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, damit auch zuhause das Risiko einer Ansteckung minimiert werden kann.

Anders als bei den jüngeren Schülern ist es im Fall der Klassen 5 bis 10, in denen Masken und Sicherheitsabstand Pflicht sind: Diese Schülerinnen und Schüler wurden nur vorsorglich nach Hause geschickt, sie sind nicht in Quarantäne.

"Ein Schulleiter hat notwendigerweise mit vielen Leuten Kontakt, das liegt in der Natur seiner Funktion", sagte Dr. Sabine Hamann vom Schulamt. Da gehe es um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, um Unterricht ebenso wie Pausenaufsicht.

Schulamt und Gesundheitsamt müssten einer großen Verantwortung gerecht werden und gingen überaus vorsichtig vor: Daher prüfe man alle Kontakte. Für Hamann ist die Verordnung von Quarantäne sogar für so viele Schüler jedoch grundsätzlich nichts Ungewöhnliches – nicht vor dem Hintergrund einer weltweiten Pandemie. So habe man erst kürzlich sechs Klassen der Südstadt-Grundschule in Schwetzingen in Quarantäne geschickt (die RNZ berichtete). "Es geht darum, früh einzuschreiten, weitere Kontakte zu unterbinden und bisherige nachzuverfolgen." Man dürfe aber kein Risiko eingehen.

Petra Lawniczak, Elternbeirätin der Klasse 9, lobte zunächst, wie gut die Schule sie informiert habe: Gestern Morgen seien die Kinder wie gewohnt zur Schule gegangen, um 8.30 Uhr aber wieder nach Hause gekommen. Die Klassenlehrerin habe sie dann angerufen. Für die 14- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen sei es weniger problematisch, sich selbst zuhause zu versorgen und dort auch zu lernen. Da ab Klasse 5 generell Maskenpflicht und Abstandsregeln gelten, sah sie die Gefahr einer Ansteckung da eher gering.

Am heutigen Dienstag soll ihr zufolge der Internet-Unterricht starten und mindestens bis morgen dauern. Während der letzten coronabedingten Schulschließung hatten das Lehrerkollegium und die Schülerinnen und Schüler damit bereits Erfahrungen gesammelt – "und dieses halbe Jahr der Schulschließung steckt ihnen noch in den Knochen", so Lawniczak. Ein paar Tage zu überbrücken sei das eine, über längere Zeit aber sollte die Quarantäne nicht dauern, "nächstes Jahr stehen die Abschlussprüfungen an".

Das Internet könne Präsenz-Unterricht in der Gemeinschaft, mit direkten Ansprechpartnern, nicht ersetzen, betonte Lawniczak. Mal abgesehen davon, dass nicht alle die nötige Computerausstattung hätten: Eltern seien keine Pädagogen und könnten bei Fragen nicht immer helfen. "Hoffen wir, dass der Unterricht ab Donnerstag normal weitergeht."

"Ich begrüße die umsichtige Reaktion des Gesundheitsamts", sagte die Gesamtelternbeiratsvorsitzende Julia Segnitz. "Ich bin froh, dass in diesem Fall unsere Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und deren Familien vor einer Ansteckung geschützt werden. Was wäre die Alternative?"

Sie hätte sich lediglich gewünscht, "dass ein einzelner positiver Corona-Fall nicht so viele Kontakte gehabt hätte und dann nicht nahezu alle Jahrgänge in eine präventive Quarantäne hätten geschickt werden müssen. Dies haben wir auch bereits an die Schule adressiert."

Schon im September habe der Gesamtelternbeirat virtuelle Lernmöglichkeiten angemahnt: "Bei der Schulleitung sind wir da auf offene Ohren gestoßen. Infolgedessen sind jetzt alle Schülerinnen und Schüler mit einem Zugang ausgestattet und haben dies auch in den letzten Wochen im Unterricht eingeübt." Auf den Fernunterricht sei man also "gut vorbereitet".

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