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Wachstum trotz Corona: Osterburkener Unternehmen HDAO will einstellen

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		Wachstum trotz Corona:  Osterburkener Unternehmen HDAO will einstellen

Osterburken. (ahn) "Wir sehen die Coronakrise als Chance", sagt Mario Hermes, Geschäftsführer der jungen Firma HDAO (Hermes Dienstleistungen Automation Osterburken). Klingt zuerst einmal unglaublich, ist aber wahr. Wo anderswo die Coronakrise zu Umsatzeinbrüchen, Kurzarbeit und Entlassungen führt, gibt es in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten aus der Römerstadt Positives zu berichten: Entgegen dem allgemeinen Trend wächst das aufstrebende Unternehmen in der Krise weiter – man sucht sogar händeringend nach Fachkräften.

"Wir können noch Mitarbeiter im zweistelligen Bereich einstellen", so Hermes. Und das mitten in der Coronakrise. HDAO beschäftigt bereits 110 Mitarbeiter, wobei das Unternehmen erst zwei Jahre alt ist. Damals machte sich Hermes selbstständig und baute die Firma aus Eigenkapital auf. Und dann ist "alles sehr schnell gegangen. Inzwischen ist das hier nichts Kleines mehr. Mein Dank geht an dieser Stelle an die gesamte Belegschaft und meine Familie, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre."

Inzwischen ist HDAO ein weltweites Unternehmen mit Niederlassungen in Polen und China. "Die Softwareentwicklung und Inbetriebnahme ist unser Herzstück", erklärt Geschäftsführer Mario Hermes. "Da steckt nämlich unser Know-how drin." Heißt konkret: "Wir stellen die Software, aber auch die Hardware wie etwa Schaltschränke für individuelle Automatisierungslösungen", informiert Steffen Tomac, Leiter Geschäftsbereich Asien. Von der Entwicklung über die Konstruktion und Fertigung bis zur Inbetriebnahme, die auch virtuell möglich ist, und dem anschließenden Service biete man alles an.

Die Kunden sind vielfältig. "Wir bedienen ein breites Spektrum und sind branchenunabhängig aufgestellt." Von der Holzverarbeitung über den Fensterbau bis zur Automobilbranche sind einige namhafte Kunden dabei – gerade in der Automobilbranche, von deren Krise das Osterburkener Unternehmen weitestgehend unberührt bleibt. "Der Wandel zur Elektrotechnologie spielt für uns keine große Rolle, da die Aufgaben für uns ähnlich bleiben", erklärt Thomas Haaf, der ab 1. Oktober CTO, also Technischer Direktor, sein wird.

Der Umsatz habe sich in den zwei Jahren der Firmengeschichte verzehnfacht. "Seit der Gründung haben wir keinen Verlust eingefahren. Außerdem haben wir keinerlei Schulden", sagt Hermes. Auch die nahe Zukunft sieht relativ rosig aus. "Wir können den Umsatz von diesem Jahr im nächsten Jahr wiederholen."

Einer der Gründe für den Erfolg ist, dass man Ende 2019 ein millionenschweres Großprojekt an Land gezogen habe, durch das die Grundauslastung bis 2021 gesichert sei.

Ein weiterer Wachstumsfaktor ist paradoxerweise die Coronakrise. "Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, aber für uns entwickelt sich die Coronakrise zunehmend als Chance", berichtet Tomac. Grund dafür ist die internationale Aufstellung des Unternehmens. "Gerade auf dem asiatischen Markt und speziell in China ergeben sich Verträge mit Firmen, die wiederum Folgeverträge in Deutschland nach sich ziehen", so der Leiter Geschäftsbereich Asien.

So habe man aktuell keine Kurzarbeit angemeldet. Und das "wird nach unseren Berechnungen auch in den nächsten zwei Quartalen nicht der Fall sein", verrät Hermes.

Natürlich seien gewisse Veränderungen durch Corona entstanden, mit denen alle umgehen müssen. Dienstreisen nach Asien gibt es zurzeit nicht, "aber die Mitarbeiter in China machen einen super Job", sagt Steffen Tomac. Er selbst sei vor Corona alle vier bis sechs Wochen in China gewesen. "Das ist insofern wichtig, als dort vieles im persönlichen Austausch am runden Tisch entschieden wird." Jetzt wickele man die Geschäfte über Online-Konferenzen und Telefonate ab.

Außerdem arbeiten auch einige Angestellte vom Home-Office aus. "Wir haben unsere Mitarbeiter mit dem nötigen Equipment ausgestattet", informiert Thomas Haaf. "Dies wurde gut angenommen, denn gerade junge Mitarbeiter wollen flexibel sein." Das entgegengebrachte Vertrauen habe sich ausgezahlt, denn die Ergebnisse stimmen.

"Die Qualität unserer Mitarbeiter ist gerade bei einem solchen Wachstum, wie wir es haben, ein Grundstein für den Erfolg", sagt der Geschäftsführer. "Denn unsere Produkte entstehen durch die Kreativität gerade unserer Software-Entwickler."

Um diese Qualität zu halten, sei man darauf bedacht, dass die Stimmung unter den Mitarbeitern gut ist. Neben einem regelmäßigen Austausch mit den Angestellten biete man den Mitarbeitern auch eine Vielzahl an Schulungen an.

Trotz der Coronakrise befinde man sich derzeit – wie bereits erwähnt – auf der Suche nach neuen Mitarbeitern – und zwar im zweistelligen Bereich. Doch gute Fachkräfte zu finden, sei nicht leicht – gerade im Bereich Software. "Wir sind noch ein junges, aufstrebendes Unternehmen. Doch so langsam merken wir auch, dass sich junge Leute für uns interessieren", sagt Haaf und ergänzt, dass sich neue Mitarbeiter mindestens erst einmal ein Jahr lang einarbeiten müssten. "Deshalb stellen wir Leute nur auf lange Sicht ein."

Apropos "lange Sicht": Die Zukunft wird bei HDAO noch einige Veränderungen mit sich bringen. So ist etwa geplant, an die Fertigungshalle im Regionalen Industriepark Osterburken eine neue Halle anzubauen. Kostenpunkt: 1,8 Millionen Euro. Diese soll in ferner Zukunft sogar eine negative CO2-Bilanz aufweisen. Man plant also bei HDAO weit über die Coronakrise hinaus.

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