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Theodor-Heuss-Schule Sinsheim: Sanierung hielt manche Überraschung bereit

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		Theodor-Heuss-Schule Sinsheim:  Sanierung hielt manche Überraschung bereit

Von Christian Beck

Sinsheim. Wo sich bislang Schüler etwas zutuschelten oder während der Pause durch die Gänge tollten, ist gerade allenfalls das Dröhnen des Schlagbohrers zu hören. Der B-Bau der Theodor-Heuss-Schule ist momentan komplett entkernt. Der in den Jahren 1959/60 entstandene Trakt wird von Grund auf saniert, zudem soll in Kürze mit Arbeiten für den Anbau begonnen werden. Rund 4,5 Millionen Euro investiert die Stadt in beide Bauprojekte. Wann die aktuell 215 ausgelagerten Schüler von der Sidlerschule dann im neuen B-Bau unterrichtet werden können, ist laut Oberbürgermeister Jörg Albrecht noch nicht klar.

"Es sind noch gar nicht alle Leistungen ausgeschrieben", erklärt Albrecht das unklare Datum der Vollendung dieses großen Bauprojekts. Im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung waren die Arbeiten für Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallationen vergeben worden. Was allein zeigt: Hier wird fast alles erneuert. Bereits in den Jahren 2016/17 war der A-Bau aus den Jahren 1958/59 saniert worden. Dort wie auch beim B-Bau hatten die Jahre ihre Spuren hinterlassen.

Dass die Arbeiten dort so aufwenig sind, hängt aber auch mit zahlreichen Schadstoffen zusammen, die in der Schule verbaut worden waren: In den Trennwänden der Toiletten oder den Fensterbänken der Klassenzimmer befand sich festgebundener Asbest. Der Kleber, der Parkettboden und Estrich verbunden hatte, enthielt Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK. Und zur Isolierung von Leitungen und Decken war reichlich Mineralwolle verbaut worden. Alles gesundheitsschädliche Substanzen, die laut Albrecht im Schulbetrieb keine Gefahr darstellten, da sie so verbaut waren, dass ein Einatmen nicht möglich gewesen sei.

Die Sanierung sei dagegen überaus aufwenig gewesen, berichtet Kai Lichtwald, Abteilungsleiter im technischen Gebäudemanagement. Neben Schutzanzügen für die Mitarbeiter habe es eine Schleuse gegeben sowie Unterdruck auf der Baustelle: Dadurch, dass ständig Frischluft von außen in Baustelle eingesaugt worden sei, hätten keine gefährlichen Stoffe nach außen dringen können - beispielsweise zu den Schülern, die im A- und C-Bau weiter unterrichtet werden. 632 Mädchen und Jungs besuchen die Theodor-Heuss-Schule insgesamt.

Mittlerweile geht es im B-Bau wieder an den Aufbau: Mauern sind gerade zugange, Ende des Monats soll ein Spritzputz auf die Deckenkonstruktion aufgebracht werden. Das darin verbaute Holz soll so besser vor einem möglichen Feuer geschützt sein - "Brandschutz ist ein Riesenthema, in allen Schulen", sagt der OB.

Im März soll es mit dem Anbau losgehen: Der B- und der in den Jahren 1971 bis 1973 entstandene C-Bau sollen dann zusammenwachsen. Sechs Klassenzimmer und zwei Lehrküchen sollen so zusätzlich entstehen. Beide Bereich sollen den Schülern gemeinsam übergeben werden - "das Problem ist aber nicht der Neubau, sondern die Sanierung", stellt Albrecht klar. Denn so viele Proben man vor Baubeginn auch nehme - irgendeine Überraschung finde man immer, betont der OB. Dass die Schadstoffbelastung des B-Baus derart enorm gewesen sei, habe man zuvor nicht geahnt, berichten Lichtwald und Albrecht unisono.

Als großes Plus sieht der OB aber die Möglichkeit, die Schüler an die Sidlerschule auszuquartieren. "Ein Containerdorf hätte rund eine Million Euro gekostet", schätzt er. Diese Ausgaben werden sich bei der nächsten Großbaustelle der Stadt aber wohl nicht vermeiden lassen. Gemeint ist die Kraichgau-Realschule. Erste Untersuchungen hätten gezeigt, dass hier eine Kernsanierung unvermeidlich ist. Brandschutz, Fenster, energetische Sanierung - das Gebäude aus dem Jahr 1977 braucht verstärkte Aufmerksamkeit. "Fünf Millionen plus x", schätzt Albrecht die Kosten. Los gehen soll es voraussichtlich im Sommer 2019.

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