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Hart van Holland Marathon 2024

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oder: „Eberhard“ trotz dem Gegenwind und fährt seinen ersten Sieg ein!

Bericht: H. Nagel; Bilder: H. Nagel, URV Viking

Am 20. April 2023 fand in Utrecht wieder der „Hart van Holland“ Marathon statt. 90 km durch das malerische grüne Herz von Holland standen an – normalerweise wird in der Altsatdt von Utrecht gestartet und dann nach einer Etappe auf der Utrechtsen Vecht die Seite des Amsterdam-Rhen-Kanals gewechselt, um auf der anderen Seite über Kanäle bis Uithoorn und dann auf der Amstel bis nach Ouderkerk zu rudern, weiter geht es dann über kleine Kanäle zurück zum Amsterdam-Rhein-Kanal und auf der Vecht wieder zurück nach Utrecht…

So nicht in diesem Jahr. Baustellen auf der üblichen Route verhinderten die Befahrung der Strecke auf der andere Seite des Kanals. Der Veranstalter hat aber eine Ausweichstrecke definiert: Auf der malerischen Vecht von Utrecht nach Muiden und wieder Retour – die Vecht ist einer der wenigen „Flüsse“ in den Niederlanden und hat daher sogar etwas Strömung, die entsprechend auf der halben Strecke genutzt werden kann. Die Gesamtlänge und der Charakter der Veranstaltung wurden dabei erhalten, da auch auf dieser Strecke die 90 km in verschiedene Etappen eingeteilt wurden: Von den 90 km sind „nur“ ca 70-75 km die Regattastrecke auf Zeit, der Rest sind Transferstrecken vom Verein zum Start bzw. vom Ziel zum Verein oder Transfers zwischen den Zeitnahmen. Die Regatta-Etappen teilten sich in diesem Jahr etwa wie folgt auf: 17 km + 27 km + 14 km + 14 km = 72 km.

In diesem Jahr waren zwei Boote mit BRV Beteiligung am Start, Jannika Moye fuhr in Rgm. mit Ruderern aus dem Rheinland (Kölner CfW, MüWa Köln, GTRV Neuwied) im Mixed 4x+, um wie im Vorjahr nicht nur den Klassensieg sondern auch den Gesamtsieg anzugreifen.

Hendrik Nagel fuhr in Norddeutscher Rgm. (Malte Grote WF Hemmoor, Torben Wiechens DHuG RC „Der Club“). Das Boot um Hendrik war mit unserem neuen 2x+ „Eberhard Hinze“ unterwegs und feierte dessen Regattapremiere.

An der Regatta nahmen in diesem Jahr etwa 30 Teams teil, davon 3 deutsche Mannschaften. Da die Regatta neben der Möglichkeit des Durchfahrens „Integraal“, also der klassischen Marathonvariante, auch die Möglichkeit der Staffelteilnahme „Estafette“ bietet, nutzen einige niederländische Teams diese Möglichkeit um sich auf den Elfsteden Roeimarathon an Himmelfahrt vorzubereiten und Wechsel etc. im Regattamodus zu üben.

Das Niveau der Veranstaltung ist breit gefächert, da die Niederländer im Marathonrudern zwei Kategorien haben „Wedstrijd“ also den echten, ambitionierten Wettkampf und „Prestatie“ das Dabeisein und gemütliche mitmachen, bei dem die Ankunft am Ziel das Hauptziel ist ungeachtet der Zeit im Rennen. In diesem Rennen waren 6 Prestatieteams am Start und 22 Wettkampfmannschaften.

Bericht aus der Teamperspektive (H. Nagel):

Unser Team kam am Vorabend der Regatta erstmals zusammen, gemeinsam gerudert waren wir noch nicht – waren aber guter Dinge, dass es zusammenpassen wird. Torben hatte ich letztes Jahr auf der Eurega kennengelernt, als er als Ersatzmann im Mixed 4x+ mit uns auf der 100 km Strecke seinen ersten Marathon gerudert war und mit uns den Sieg eingefahren hatte.

Malte hatte ich im letzten Jahr auf dem Geburtstag unseres BRV-Vereinskameraden Christoph Heuer kennengelernt und der Zufall ergab es, dass Malte in diesem Frühjahr von Hannover in die Nähe von Hemmoor gezogen ist und sich nun meinem Heimatverein den Wasserfreunden Hemmoor angeschlossen hat – nach den ersten gemeinsamen Gesprächen war hier klar, dass es nur konsequent ist mal gemeinsam einen Marathon zu rudern. Zunächst wollten wir im 4x+ an den Start gehen allerdings gab es vor der Regatta wechselnde Zu- und Absagen, sodass wir bei Meldeschluss zu dritt waren und die Herausforderung angenommen haben.

Ich war bereits 2017 und 2022 bei der Regatta am Start und hatte beide Male gute Rennen im 2x+, leider, ohne einen Sieg einzufahren. Der Start im 2x+ als Integraal Mannschaft ist die Königsklasse dieser Regatta, für die sogar ein Ehrenpreis ausgeschrieben ist. Die niederländischen Regatten zeichnen sich dadurch aus, dass es viel gegenseitigen Respekt für die Leistungen gibt, der sich auch durch Zurufe und Anfeuerungen der Wettbewerber im Rennen auszeichnet.

Schon bei der kurzen Einstellfahrt am Vorabend des Rennens fanden wir gut zusammen, sodass wir zuversichtlich in die Regatta gingen. Nach der gemütlichen Transferfahrt zum Start ging es direkt los. Aus der Schleuse in der Innenstadt von Utrecht wurde herausgestartet – mit gutem Tempo gingen wir die erste Etappe an und konnten auf den ersten 2 Kilometern direkt alle vor uns gestarteten Zweier überholen – entsprechend war die Stimmung im Boot selbst auf den zunächst noch sehr kurzen Gegenwindstrecken auf der kurvigen Vecht sehr gut. Stück für Stück wurden auch einige der Vierer eingesammelt. Die erste Etappe durch die Villen an der Vecht ging entsprechend schnell rum – von unserem Speed auf den ersten 17 Kilometern waren wir selbst etwas überrascht 2:33 auf 500m ist im 2x+ schon eine top Geschwindigkeit, selbst bei der sehr geringen unterstützenden Strömung auf der Vecht.

Härter war da schon die zweite Etappe. Von den 27 Kilometern waren circa 20 im Gegenwind angesiedelt, wir konnten uns dabei aber während der ganzen Etappe mit einem Staffel 2x+ der Roeiverenigiung Rijnmond messen.

Wir haben uns da gegenseitig gut gefordert und schnell gemacht, wobei wir das Glück hatten, den durch die andere Mannschaft herausgeruderten Vorsprung während deren Wechseln mit den Mitruderern an Land immer wieder ausgleichen zu können, sodass wir schließlich vor den Gegnern über das Etappenziel fahren konnten.

Da wir als Integraal Team dann Pause machen durften, dies den Staffeln aber nicht vergönnt ist, waren wir auf den Etappen 3 und 4 wieder allein unterwegs. Auf der dritten Etappe waren wir noch vom Gegenwind platt, welcher auch jetzt wieder da war, entsprechend zog sich dieser Abschnitt.

Auf der abschließenden Etappe waren wir wieder etwas spritziger unterwegs – das Ziel war ja nun absehbar und bei zwischenzeitlichen Schiebewindstücken lief das Boot richtig fix, es war aber tatsächlich auch zu spüren, dass wir etwas Gegenströmung hatten. Letztendlich konnten wir die Regattastrecke in 6 h 25 min 39 s hinter uns bringen, durch Transfers und Schleusenpause waren wir aber länger auf dem Wasser (6:50 abgelegt, circa 17:40 angelegt).

Die Siegerehrung bestätigte, was wir gehofft haben, wir hatten ein super Rennen abgeliefert und alle anderen 2x+ hinter uns gelassen. Damit konnten wir neben der Integraal-Wertung auch die Gesamt-Wertung für die Offene Klasse der 2x+ in 6 h 25 min 39 s gewinnen (insgesamt 5. Platz), auf das nachfolgenden Staffelteam hatten wir über 5 min Vorsprung herausgefahren. Auch das Boot mit Jannika hat sein Ziel erreicht und die Gesamtwertung in 5 h 48 min 01 s gewonnen (Gesamtsieg, 1. Platz) und lag damit 4 Minuten vor dem Heimatteam des URV Viking, welches den Sieg mit einer Staffel angegriffen hatte. Für den Sieg gab es für jedes Siegreiche Team Dombollen, lokale Schokopralinen mit Schoko-Mousse Füllung. Nach der Siegerehrung und dem gemeinsamen Abendessen beim URV Viking wurde die Heimreise nach Bremen angetreten und „Eberhard Hinze“ wurde für die Nacht wieder in sein Lager im BRV gelegt.

Leider hatte ich keine Gelegenheit, unseren Ruderkameraden Eberhard Hinze zu Lebzeiten kennenzulernen, jedoch hoffe ich, dass wir Ihm gemäß Taufspruch des Bootes „Eberhard Hinze“ mit dieser Rennpremiere und dem Sieg gerecht werden. Dieser Regatta mögen noch viele weitere Erlebnisse im Rennen, Training und auf Wanderfahrten folgen. Nicht nur um Eberhard zu gedenken, sondern um weiterhin Freude und Spaß mit ihm zu haben wie es auch seine Ruderkameraden zu Lebzeiten hatten.

Anm. des Autors
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