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Heidelberg: Mitarbeiter liefen "bis nach New York" - in der Uni

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		Heidelberg:  Mitarbeiter liefen

Von Steffen Blatt

Heidelberg. 10.000 Schritte am Tag soll jeder gehen - das empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation. Bei einem Wettbewerb für Uni-Angestellte haben die Sieger diesen Wert nun locker übertroffen: 124 Beschäftigte liefen, ausgerüstet mit Schrittzählern, in Fünferteams eine Woche lang insgesamt 8.492.651 Schritte - das entspricht 6370 Kilometern, die Distanz von Heidelberg nach New York. Am besten schnitten zwei Gruppen vom Anorganisch-Chemischen Institut ab.

Das Team "Running Gag" holte sich mit 670.297 Schritten (503 Kilometer) den ersten Preis, die Kollegen der "1275’er Füßler" legten 617.228 Schritte zurück (463 Kilometer) und kamen so auf Platz zwei. Auf den dritten Rang kam das "Team Lindenberger" vom Institut für Anatomie und Zellbiologie (523.681 Schritte, 393 Kilometer). Initiiert wurde die Aktion "Willst du mit mir gehen?" von der Sportwissenschaftlerin Saskia Ziesche, Geschäftsführerin des "Kompetenzzentrums Betriebliches Gesundheitsmanagement", das am Sportinstitut der Universität angesiedelt ist.

Die Chemiker erfuhren durch Aushänge am Schwarzen Brett von der Aktion und bildeten gleich zwei Mannschaften. "Wir haben dann besprochen, was man machen kann, um mehr zu laufen", berichtet Philipp Siebenbürger (33) von "Running Gag". "Für die Woche des Wettbewerbs haben wir dann noch ein bisschen was draufgelegt", erzählt sein Kollege Michael Gast (30).

Tatsächlich entwickelten die Naturwissenschaftler, auch durch die Konkurrenz unter den beiden Kollegen-Teams, einen ziemlichen Ehrgeiz. Denn sie beließen es nicht dabei, einfach die Treppe anstatt des Fahrstuhls zu nehmen, oder auch mal eine Toilette in einem anderen Stockwerk zu benutzen. Siebenbürger etwa ging von seiner Wohnung in Eppelheim zu Fuß in sein Büro im Neuenheimer Feld. Dauer: etwa eine Stunde. Ein Kollege lief sogar von Ziegelhausen zu Fuß zur Arbeit. "Die Preise waren uns dabei eigentlich egal", sagt Gast. Als Gewinne erhielten die drei Sieger Wellnessmassagen am Arbeitsplatz, einen Entspannungs- und einen Pilateskurs.

Die Chemiker seien im Vergleich zu anderen Angestellten in einer "Luxussituation", was die Bewegung am Arbeitsplatz angeht, erklärt Ziesche. Denn zu ihrer Grundlagenforschung gehört es, Versuche aufzubauen und zu beobachten, "da stehen sie schon sehr viel". Bei anderen Tätigkeiten erschöpfe sich die Bewegung im Gang vom Schreibtisch an den Drucker oder in die Kaffeeküche. Dabei gibt es ganz einfache Möglichkeiten, auch im Alltag mehr zu gehen. "Mal mit dem Kollegen persönlich sprechen, anstatt zu telefonieren oder mit dem Hund Gassi gehen - auch wenn man gar keinen Hund hat."

Ziesche kann eine solche Aktion prinzipiell in jedem Unternehmen anbieten. Sie arbeitet auch mit der IHK und dem Europäischen Labor für Molekularbiologie zusammen. "Die Unternehmen in der Region stehen solchen Angeboten aufgeschlossen gegenüber. Denn sie sehen, dass der Krankenstand zurückgeht, wenn Mitarbeiter körperliche Aktivitäten in ihren Arbeitsalltag einbauen", so Ziesche. Auch Forstarbeiter berät sie - die bewegen sich zwar grundsätzlich genug, hier geht es aber darum, das richtig zu tun und so etwa Rückenschmerzen vorzubeugen.

Info: Weitere Informationen gibt es bei Saskia Ziesche, Telefon: 06221 / 548680, E-Mail: saskia.ziesche@kompetenzzentrum-bgm.de.

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