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Arthur William Dake – Der grosse Meister mit einem langen Leben

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Arthur William Dake wurde in Portland (Oregon – USA) am
8. April 1910 geboren.
Sein Leben vor dem Schach:
 
Seine Familie, jüdischen Ursprunges, wanderte von Polen noch vor dem 1. Weltkrieg aus.
Leider haben wir keine Informationen über seine Kindheit.
Bereits mit 16 Jahren bereiste er die entferntesten Länder wie China und Russland als Seehandels-Kaufmann.
Die auftretenden Anforderungen machten ihn körperlich und geistig stark.
Er war ein Mann mit viel Energie, manchmal mit etwas zu rauhen Sitten, aber er wurde von allen bewundert, die ihn kannten.
Ein gewisser John Donaldson, der ihn 70 Jahre lang kannte, bestätigte ihn als einer der freundschaftlichsten und positivsten Menschen, die er jemals getroffen habe.
Ein russischer Einwanderer zeigte und lehrte ihn das Schachspielen im Jahre 1927. Dake war damals 17 Jahre alt.
 
 
Seine schachliche Laufbahn:
 
Er spielte in der nordamerikananischen Mannschaft bei drei Olympiaden in den 30iger Jahren.
Bei dem olympischen Turnier in Folkestone 1933  erzielte er
77 % der Punkte und in Warschau 1935 erreichte sogar 86 %, immer am 4. Brett spielend.
Bei dieser Olympiade konnte er mit 13 Siegen, 5 Remisen und ohne eine Niederlage abschneiden.
 
 
Als Preis erhielt er die Goldmedaille.
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Die Mannschaft der USA, die an der Olympiade 1931 in Prag teilnahm.
Von links nach rechts: Marshall, Dake, NN, Fuchs, I. Horowitz y Steiner.
Er wurde Erster anlässlich des Turnieres in Antwerpen 1931:
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Im selben Jahr 1931 wurde er Clubmeister in dem
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New York
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Der Raum im 1. Stock mit der MARSHALL-Büste am Kopfende
Dieser Erfolg wurde mit der Berufung in die USA-Olympia-Mannschaft belohnt.
 
 
Anmerkung:
Die Clubmeisterschaften im Marshall Chess Club sind wie internationale Turniere besetzt.
In Prag 1931 teilte er sich den 1. Rang mit
Akiba Rubinstein und F. Yates.
 
Im Jahre 1932 wurde er Dritter in Pasadena:
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und hatte den Verdienst, den damaligen Weltmeister
Alexander Aljechin zu besiegen.
Nachstehend die Partie:
Dake, Arthur William – Alekhine, Alexander
Pasadena, 1932
1.e4 c6 2.d4 d5 3.exd5 cxd5 4.c4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Sf3 Le6 7.c5 g6 8.Lb5 Lg7 9.Se5 Dc8 10.Da4 Ld7 11.0–0 0–0 12.Lf4 a6 13.Lxc6 bxc6 14.Tfe1 Sh5 15.Ld2 Ta7 16.Te2 Le8 17.Tae1 f5 18.Sf3 Sf6 19.Txe7 Txe7 20.Txe7 f4 21.Lxf4 Se4 22.Le5 Lh6 23.Sxe4 dxe4 24.Sg5 Df5 25.Db3+ Lf7 26.Sxf7 Txf7 27.Txf7 Dxf7 28.Db8+ Df8 29.d5 e3 30.f4 Dxb8 31.Lxb8 Kf7 32.dxc6 Ke8 33.b4 g5 34.g3 gxf4 35.gxf4 Kd8 36.a4 Kc8 37.Ld6 Lg7 38.Kf1 1–0
Endstellung
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Zum Nachspielen:
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Die Mannschaft der USA, Gewinner der Olympiade in Folkestone 1933.
Von links nach rechts: Dake, Kashdan und seine Gattin, Simonson, Marshall und Fine.
Im Jahre 1935 schlug er in einem match
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Hermann Steiner
mit + 4 = 1 – 1
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Ausserdem war William Dake ein ausgezeichneter Blitz-Spieler.
Im September 1935 gewann der die Blitz-Meisterschaft der besten amerikanischen Spieler in 12 Spielen mit 12 Siegen.
 
Es ist ist schwer zu beurteilen, wie stark eigentlich William Dake
war.
Es gibt eine Anekdote, dass er mehrmals Alexander Aljechin für 25 cents ($) pro gewonnene Partie im Marshall Chess Club schlug.
 
 
Seine Heirat:
Auf der Rückreise von der Olympiade in Warschau lernte er auf dem Passagierschiff seine zukünftige Frau Helen Girard oder Helen Gierwatowski kennen.
Sie hatte Familienangehörige in ihrem Geburtsland Polen.
Obwohl sie schon in den USA wohnte, fuhr sie immer wieder in  die alte Heimat zurück, um ihre Familie zu besuchen.
Die Ehe dauerte fast 60 Jahre und wurde durch das Ableben von Helen im Jahre 1994 beendet.
Finanzielle Nöte:
Um seine Familie weiter zu unterhalten, musste William Dake mit dem  Schachspielen aussetzen, wobei er zuerst als Versicherungsagent und danach als Angestellter einer Motorenfabrik in Portland arbeitete.
Der letzte Abschnitt seiner Schachkarriere:
Im Jahre 1940 änderte er seinen Nachnamen in Darkowoski.
Gelegentlich spielte er wieder.
Anlässlich des Matches 1946 zwischen den USA und UdSSR konnte
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er beide Partien gegen Andor Lilienthal remis gestalten.
 
 
Im Jahre 1952 fand ein internationals Turnier in Hollywood statt,
das von Svetozar Gligoric
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gewonnen wurde. William Dake (Darkowoski) belegte den 4. Rang.
 
 
Die Fide verlieh ihm im Jahre 1954 den Titel des Internationalen Meisters und 1986 des Grossmeisters.
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Arthur William Dake 1951
 
 
Schon im beruflichen Ruhestand nahm er noch an verschiedenen Turnieren  wie 1973 in Lone Pine teil, bei dem er beachtliche Leistungen brachte, genau so wie in den folgenden Jahren 1974 und 1976.
1991 und anlässlich des Open-Turnieres der USA trafen sich
Gary Kasparov
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und William Dake.
 
Die Unterhaltung zwischen Beiden dauerte sehr lange.
Als sie sich verabschiedeten, war Gary Kasparov sichtlich beeindruckt und begründete seine Stimmung: ‘er könne nicht die Gelegenheit vorbeigehen lassen, mit demjenigen zu sprechen, der auf eine so glanzvolle Weise den damaligen Weltmeister
Alexander Aljechin
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geschlagen habe‘.
 
 
Letztendlich wurde ihm 1991  noch folgende Ehre zuteil:
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Arthur Dake  1991.
 
 
Mit 81 Jahren wurde er in „the hall of fame“ als  einer der grössten Schachspieler der Vereinigten Staaten aufgenommen.
 
 
Seine höchste historische Elo-Zahl erreichte er 1936 mit 2665 Punkten.
In den Monaten September und Oktober 1936 belegte er den
11. Platz in der Weltrangliste.
Er war der Grossmeister der Schachgeschichte, der am längsten weit bis ins hohe Alter noch an Wettbewerben teilnahm.
 
 
Seine letzten Tage:
 
Seine letzte Nacht vor dem Ableben verbrachte er mit “black jack”- Spielen in dem Sands Regency Casino von Reno, Nevada (USA):
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Somit starb er des natürlichen Todes am 28. Abril 2000 in Reno im gesegneten Alter von 90 Jahren.
 
 
Sätze und Anekdoten von William Dake:
 
• Mein grösster Preis im Schach war meine Frau
 
• Während der Partie von Dake bei einer Olympiade erhielt sein Gegner ein Telegramm und, als er es las, wurde er kreidebleich. Dake fragte den Gegenspieler, ob etwas Schlimmes passiert sei, wobei sein Schachpartner nur noch mit einer bestätigenden Geste antworten konnte. Ohne weiteres Zögern bot Dake remis an.
Die Nachricht war entsetzlich: die Verlobte seines Rivalen war beim Bergsteigen tödlich verunglückt.
 
 
Quellen für Informationen und Bilder:
New York Times, ALVAREZ CELA, RICARDO; ECEIZABARRENA GADA, LUIS; LAKE HOPATCONG 1926.
Aguilera, Madrid 1973, chesscenter.com, oregonencyclopedia.org
Sitges (Barcelona) im Oktober 2010
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