Weibliche C1 – verliert hochklassiges Spitzenspiel knapp
Stimmung, Leidenschaft und Emotionen beschreiben den Sonntagnachmittag während der eineinhalb Stunden des Duells Erster gegen Zweiter in der Oberligastaffel 2 am besten. Die über die letzten Tage aufgebaute Spannung entlud sich in einem wahnsinnig temporeichen und intensiven Spiels zwischen der SGSB und dem bis dahin ungeschlagenen Team der Liga der SG BBM Bietigheim. Von der ersten bis zur letzte Minute legten beide Teams alles in die Waagschale was der Organismus an Energie so hergab. Es war eines der Spiele, das wahrscheinlich über den Ausgang der Saison entscheiden wird. Entsprechend hoch war das Motivationslevel.
Die gegnerische Abwehrreihe hatte sich speziell auf unsere Toptorschützen eingestellt, arbeiteten konzentriert dagegen und waren auch sonst sehr beweglich. Aber auch die SGSB war heute in der Abwehr in top Verfassung und hatte mit den zwei Torhüterinnen Mia und Julia zwei Rückhalte, die beide einen Sahnetag erwischten und überdurchschnittlich viele Parade zeigen konnten. Das war auch notwendig, denn im Angriff ging heute wieder einiges daneben oder wurde durch technische Fehler verspielt.
Der Beginn des Spiels verlief temporeich und etwas überhastet hin und her und nach einigen Angriffswechseln eröffnete Bietigheim den Torreigen. Jeder Angriff war hart umkämpft und die Teams schenkten sich im körperlichen Spiel nichts. Die Partie wurde allerdings weitestgehend fair geführt aber für C-Jugend Verhältnisse ungewöhnlich zupackend. Leichte Vorteile im körperlich athletischen Bereich waren bei der SGSB auszumachen. Bis zu Minute 20 konnten wir uns einen 4 Tore Vorsprung erarbeiten, der bis zur Pausensirene auf 13:11 abschmolz. Bis dahin lief es gut für uns auch wenn hier schon mehrere klare 100%ige vergeben wurden. Das sollte sich im Verlauf noch auswirken.
Und so hatten wir zu Beginn von Halbzeit zwei eine (Abschluss)Schwächephase in der uns Bietigheim mit einem 6:1 Torlauf auskonterte und mit 14:17 in Führung ging. Hinterherlaufen ist schwerer als eine Führung zu verteidigen. Aber Aufstecken ist keine Option. Tor um Tor arbeiten wir uns wieder ran und glichen mit 18:18 aus. Die Moral stimmte bis zum Schluss und niemand kann sich mangelnden Einsatz vorwerfen. Leider nutzten wir in den nächsten fünf Minuten unsere Chancen nicht und fingen uns wieder konsequent ausgespielte Konter der Gäste ein, die durch starke Torhüterparaden oder „weggeworfene“ Bälle durch uns eingeleitet wurden. Vier Tore in verbleibenden 8 Minuten ist nicht unmöglich aber bei einem ebenbürtigen Gegner sehr schwer aufzuholen. Zumal die Torhüterin der Gäste das Momentum für sich nutzte und hochklassige Paraden zeigen konnte. Mit letztem Einsatz war am Ende noch etwas Ergebniskosmetik möglich aber eine Wende im Spiel konnten wir nicht mehr erzwingen.
So gewinnt Bietigheim mit 23:26 ein spannendes, für C-Jugend überdurchschnittlich gutes und für die volle Tribüne sehr sehenswertes Spitzenspiel zweier ebenbürtiger Gegner und setzt sich weiterhin ungeschlagen an die Tabellenspitze. Das Zünglein an der Waage war wie schon des Öfteren die in dieser Saison beobachte Abschlussschwäche bei klaren Chancen. Das größte Lernfeld für die Mädels. Bietigheim spielte all seine Fähigkeiten zu 100% aus und war das letzte Quäntchen abgezockter und uns technisch leicht überlegen. Und so lieferten wir die bis dahin besten Saisonleistung ab, verlassen aber mit gesenkten Köpfen und der ein oder anderen vergossenen Träne die Platte. Nun heißt es die Niederlage schnell verarbeiten und weiter konzentriert an den Fähigkeiten arbeiten.
Die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes ist jetzt erst mal das nächste Ziel und wir müssen versuchen keine weiteren Punkte liegen zu lassen. Aber auch das wird nicht einfach denn der Verfolger Hohenlohe spielt bis dahin eine sehr gute Saison und wird uns einiges abverlangen.
Vielen Dank an den Support von der Tribüne, das war spitze!
Es spielten: Elisa Susemichel (7), Alessa Vogler (4), Mia Milovic (3), Enya Celine Perger (3), Sophie Conrad (2), Sophia Schmid (1), Henriette Oppel (2), Linnea Peters (1), Eda Aksu, Mia Brandecker(Tor), Nele Dorsch, Ela Minel Hildebrandt, Hannah Ott, Julia Radkiewicz(Tor), Finja Wewer, Anita Zellmer
Offizielle: Felix Conrad, Natalie Mann

