Geiger: ‚Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenze gehen‘
Geiger: „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenze gehen“
25. September 2025
Geiger: „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenze gehen“ News Headline 2
Nach vier Spieltagen steht der TV Gelnhausen mit 7:1 Punkten auf Tabellenplatz drei. Das ist längst keine Selbstverständlichkeit, denn zuletzt fehlten gleich sechs Stammkräfte. Wir haben mit unserem Cheftrainer Matthias Geiger über den gelungenen Start, die aktuellen personellen Probleme und das kommende Heimspiel gesprochen.
Jetzt Tickets sichern: TV Gelnhausen – HLZ Friesenheim-Hochdorf II (27.09., 19.30 Uhr)
Vorbericht: TVG will trotz Verletzungssorgen Erfolgsserie fortsetzen
Matthias, 7:1 Punkte nach vier Spielen, Tabellendritter. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonstart?
Geiger: Ja, 8:0 Punkte wären natürlich noch besser gewesen. Aber wenn man bedenkt, dass wir im ersten Spiel direkt gegen Longerich gespielt haben – gegen einen Gegner, gegen den wir letzte Saison zweimal verloren haben und der eine enorme Qualität hat – dann ist ein Unentschieden auswärts zum Auftakt absolut in Ordnung. Gerade im ersten Saisonspiel spielt auch Nervosität eine Rolle. Unter diesen Voraussetzungen sind 7:1 Punkte ein sehr guter Start, über den wir uns freuen. Das zeigt auch, was wir in der Vorbereitung investiert haben.
Gegen die Bergischen Panther fehlten dir die etatmäßigen Spieler auf Rechtsaußen und auf der Mitte. Dennoch gewann deine Mannschaft das Spiel. Wie ordnest du diesen Sieg ein?
Die Bergischen Panther sind ein unbequemer Gegner, das haben wir schon in der Videoanalyse gesehen. Sie haben individuell sehr gute Spieler – Ballmann haben wir kaum in den Griff bekommen. Mit den Ausfällen von Jonathan und Silas hätte uns das vor ein, zwei Jahren vermutlich noch Punkte gekostet. Jetzt sieht man, dass die Mannschaft homogener geworden ist und enger zusammengerückt ist. Es freut mich sehr, dass wir auch in solchen Situationen bestehen können. Aber wir wissen auch: Wenn wir nur ein bisschen unter 100 Prozent bleiben, wird es gegen jeden Drittligisten schwer. Deshalb müssen wir immer mit voller Leistung in die Spiele gehen.
SPORT meets BUSINESS – Derby Edition: TVG lädt zum Netzwerk-Sportevent des Jahres ein
Zuletzt fehlten gleich sechs verletzte Spieler. Welche Herausforderungen bringt das mit sich?
Verletzte Spieler sind immer schlimm – am meisten natürlich für den Spieler selbst. Aber auch für die Mannschaft ist es kompliziert. Die Wechsel im Spiel sind schwieriger, die Trainingsarbeit und die Belastungssteuerung unter der Woche werden komplexer. Dazu müssen wir immer wieder neue Optionen erarbeiten und flexibel reagieren, wenn noch jemand ausfällt. Einfach ist das nicht. Umso mehr freut es mich, dass wir es bislang so gut meistern konnten und die Mannschaft variabel genug ist, um mit solchen Situationen umzugehen. Aber klar ist auch: Diese Spieler fehlen, und das ist nicht komplett zu kompensieren.
Was sagt es über die Mentalität der Mannschaft aus, dass sie trotz dieser Ausfälle so einen Start hingelegt hat?
Die Mentalität kennen wir ja schon lange. Es freut mich, dass die Jungs lösungsorientiert arbeiten. Wenn wir im Training neue Dinge erarbeiten, setzen sie das sofort um. Keiner steckt den Kopf in den Sand, jeder übernimmt Verantwortung und packt etwas mehr auf seine Schultern. Dadurch verteilt sich die Last. Diese Willensstärke zeichnet die Mannschaft aus.
Wie wichtig ist die Unterstützung der Fans in solchen Situationen?
Die ist enorm wichtig. Ich denke an das Spiel gegen die Bergischen Panther: In einer schwierigen Phase, als wir in doppelter Unterzahl waren, ist die Halle aufgestanden und hat uns lautstark unterstützt. Das ist ein riesiger Faktor. In dieser Phase konnte Yannik Mocken sofort einen Ball abfangen, wir haben Tore gemacht und den Anschluss gehalten. Solche Momente gibt es viele. Das ist ein toller Rückhalt und bestätigt die Spieler und das Trainerteam in der Arbeit.
Welche Rolle spielt die Entwicklung junger Spieler, wenn erfahrene Kräfte fehlen?
Junge Spieler müssen immer behutsam herangeführt werden. Aber wenn eine Lücke da ist und Verantwortung übernommen werden muss, zeigt sich, wer Charakter hat. Bei uns versteckt sich keiner. Erfahrung kann man nicht ersetzen, aber gerade in solchen Situationen machen die jungen Spieler wichtige Schritte, sammeln Erfahrung und werden in ihren Entscheidungen besser. Deshalb bietet auch so eine Misere Chancen für andere.
Mit Leon David und Akos Csaba fallen zwei Spieler die komplette Saison aus. Wie sieht es bei den anderen aus?
Bei Alexander Bechert hoffen wir, dass er vielleicht Ende dieser Woche wieder einspringen kann – das ist aber noch offen. Bei Jonathan Malolepszy müssen wir von Tag zu Tag schauen, aktuell gibt es da noch keine Entwarnung. Simon Belter und Silas Altwein sollen zeitgleich wieder etwas mehr ins Mannschaftstraining einsteigen, zunächst ohne Kontakt. Ein genaues Datum gibt es nicht, aber wir hoffen, dass wir sie so schnell wie möglich wieder in die Handball-Belastung bekommen.
Wird der Verein noch einmal personell nachlegen oder setzt du auf den aktuellen Kader?
Unsere Augen sind offen. Aber ein Wechsel während der Saison ist wahnsinnig komplex: Es muss ein Spieler sein, der charakterlich passt, die richtige Spielstärke hat und ins Budget passt. Unter diesen Bedingungen ist es schwer, die richtige Lösung zu finden. Aber wenn sich eine Option ergibt, wollen wir bereit sein.
Jetzt Tickets sichern: TV Gelnhausen – HLZ Friesenheim-Hochdorf II (27.09., 19.30 Uhr)
Am Samstag kommt Friesenheim-Hochdorf nach Gelnhausen. Was erwartest du?
Friesenheim hat schon richtig gute Spiele gezeigt. Das ist eine junge, körperliche Mannschaft mit kompakter, aggressiver Abwehr und einem starken Rückraum. Sie haben ein gutes Kreisläuferspiel und starke Außen. Das wird ein richtig schweres Spiel. Wir brauchen wieder mindestens 100 Prozent, sonst haben wir keine Chance. Das gilt gegen jeden Gegner – wir müssen immer an unsere Leistungsgrenze gehen.
Der Beitrag Geiger: ‚Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenze gehen‘ erschien zuerst auf TV Gelnhausen.