HG Saarlouis weiter an

der Tabellenspitze

Aufsteiger Interaktiv Düsseldorf-Ratingen ärgert Gastgeber fast 40 Minuten lang

Saarlouis. Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten sahen die fast 1200 Zuschauer am Samstagabend beim 35:27 (14:15)-Heimsieg der HG Saarlouis gegen Interaktiv.Handball Düsseldorf Ratingen. Und sie sahen eine Heimmannschaft, die sich nach einer schwachen Halbzeit aus dem Tief heraus kämpfte, am Ende in die Spur zurückfand und schließlich die Tabellenführung eindrucksvoll verteidigte.

Die Gäste ärgerten den Favoriten lange Zeit, agierten mit Mut, Teamgeist und der richtigen Einstellung, während beim Gastgeber erst mal der Wurm drin war. Fehler, Ballverluste, Abschlußschwäche, Wurfpech und ein guter Sebastian Bliß im Düsseldorfer Kasten verhinderten reihenweise Treffer der Gastgeber. So war es logische Konsequenz, dass die junge Aufsteigermannschaft, die vor allem mit dem Spiel über ihre Kreisläufer immer wieder die Saarlouiser Deckung aushebelte, die meiste Zeit in Front lag.

6:9 hieß es nach einer Viertelstunde, 8:12 nach 22 Minuten. Doch bei allen Unzulänglichkeiten im Spiel hielten die Gastgeber immer wieder Anschluß. So auch in der Endphase der ersten Hälfte: Nach dem 9:13 (23.) nutzte Saarlouis eine Überzahl-Situation zu zwei schnellen Treffern durch Eberlein und Weißgerber (11:13). Filip Lazarov, der Düsseldorfer Coach, wollte die Gastgeber mit einer Auszeit ausbremsen, hatte aber keinen Erfolg. Noch einmal Weißgerber und schließlich Elyas Noh treffen zum ersten Ausgleich (13:13) seit den zehn Anfangsminuten. Aber so richtig gedreht kriegten Paetow und Co. es noch nicht. Mit 14:15 ging es zum Pausentee.

Dabei muss HGS-Coach Jörg Lützelberger die richtigen Worte gefunden haben. Mit der Einwechselung von Daniel Schlingmann, einer Feinjustierung in Angriff und Abwehr drehte der Trainer an den richtigen Stellknöpfen. Die HG fand zurück in „ihr Spiel“. Die Abwehr stand nun im Verbund mit Daniel Schlingmann sicherer und vorne gingen die Bälle, die zuvor am Gebälk oder bei Sebastian Bliß gelandet waren, nun ins Netz. Zwar konnte Interaktiv den knappen Pausen-Vorsprung zunächst noch bis zur Minute 37 (17:19) halten, aber dann begann die „Maschine HGS“ mit Wucht zu rollen. Angeführt von Tom Paetow und Sven Eberlein starteten die Gastgeber einen 7:0-Lauf, den der Youngster Philipp Petschick mit 2 Treffern von Rechtsaussen abschloss und es hieß 24:19 (43.). Spiel gedreht. Die Schluß-Viertelstunde gehörte dann den Saarländern, die am Ende sicher den zweiten Heimsieg sicher einfuhren.

Jörg Lützelberger war in seiner Analyse der Partie dann auch klar. „So etwas passiert“, meinte er mit Blick auf die 1. Halbzeit, „aber es sollte uns nicht allzu oft passieren“. Es gebe im Laufe der Saison solche Spiele und dann sei die Qualität gefragt, zu reagieren. Und das hätte seine Mannschaft gezeigt und man habe gesehen, daß es hinten raus leichter sei, Handball zu spielen, wenn man vorne liegt. Lob gab es vom Coach vor allem für Sven Eberlein („…vorne und hinten“) und Daniel Schlingmann, der eine gute 2. Halbzeit gespielt habe.

 

Filip Lazarow, der Trainer der Gäste, lobte vor allem die Fans und die Stimmung in der Stadtgartenhalle („…die besten Zuschauer der Liga“) und zeigte sich stolz auf seine junge Mannschaft, die sich vor allem selbst bewiesen habe, dass man 30 bis 40 Minuten mit einem Top-Team der Liga habe mithalten können.

Statistik HGS: Fiedler 6 Paraden, Schlingmann 7 Paraden, Eberlein 8, Paetow 7, Kunkel 5/1, Kockler 3, Weißgerber 3, Durmishi 3, Petschick 2, Noh 2, Kornecki 1, Reitz 1

Statistik Interaktiv: Bliß 11 Paraden, 1x7m, Sabbel 4, Kübler 4, Seher 4, Maric 4/3, Szabo 2, Peschke 2, Körber 2, Poschacher 2, Sabljic 1, Büttner 1, Schulz 1

Siebenmeter: HGS 1/2, Interaktiv 3/3

Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, Interaktiv 8

Zuschauer: 1160