Warum spielst du Handball?
Am Anfang durch Zufall, weil mir das, was mir in der Schule als Handball verkauft wurde, irgendwie Spaß gemacht hat.
Dabei geblieben bin ich, weil es einfach der geilste Sport der Welt ist: ein perfekter Mix aus Teamzusammenhalt (es geht nur gemeinsam), Schnelligkeit,Taktik und Brutalität :D. Es passiert ständig etwas Neues und ein Spiel kann selbst bei einem 8- Tore Unterschied noch lange nicht entschieden sein. Außerdem sind die Momente nach einem gewonnenen Spiel unbeschreiblich – vor allem die Siegermeter und Kabinenpartys. Der Ehrgeiz, zusammen etwas Gutes auf die Platte zu bringen und den Gegner nach Möglichkeit zur Verzeiflung zu bringen, pusht mich immer wieder und zeigt mir jedes Mal aufs neue warum unser Sport einfach der beste der Welt ist.
Was sind deine Stärken und was deine Schwächen auf dem Feld?
Meine Stärke liegt auf jeden Fall in der Abwehr – Absprachen treffen, Gegner stoppen, sie zur Verzweiflung und der ein oder anderen Träne bringen und so den Torwurf schon im Ansatz zu verhindern. Ich packe gerne zu und habe keine Angst vor der körperlichen Auseinandersetzung. Auch zeichnet mich mein Ehrgeiz aus, ich will immer das Beste aus jedem Spiel herausholen und mein Team immer anfeuern.
Der Ehrgeiz (und damit auch das verkopft sein) stellt gleichzeitig auch eine große Schwäche von mir dar. Fehler durchdenke ich gerne nicht nur ein- oder zweimal, sondern zweifle manchmal an meinem Spielerdasein generell.
Was ist deine Lieblingsposition und warum?
Meine Lieblingsposition ist definitiv die Abwehr- Mitte. Das Dirigieren der Abwehr, das Verhindern von Torwürfen und der ein oder andere abgefangene Ball machen einfach Spaß. Und wie heißt es so schön: der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Arbeitet man hinten konsequent genug, muss man vorne auch nicht so viele Tore erzielen. Ich genieße vor allem die Momente, in denen wir durch abgefangene Bälle schnelle Tore erzielen und die Gegner so Stück für Stück demotivieren können.
Vorne habe ich mich zuletzt sehr mit dem Spiel am Kreis angefreundet, Sperren für die anderen stellen, sich absetzen und selbst zum Torwurf kommen, der Kampf mit den Gegnerinnen – mega! (In der Hoffnung, dort bald auch ein paar mehr Einsatzzeiten zu bekommen )
Welche Handballer bewunderst du und warum?
Puh, schwierig sich da auf einige wenige zu beschränken…Ich bewundere auf jeden Fall Johannes Golla und Mathias Gidsel.
Johannes Golla ist einfach ein Fels in der Abwehr – seine Mentalität und sein Ehrgeiz sind unfassbar inspirierend. Er gibt immer alles und zeigt, wie wichtig Teamarbeit ist. Und dann Gidsel: Was er mit dem Ball zaubert ist unmenschlich. Kein Wunder, dass er zweimal Welthandballer wurde, es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen.
Was ist dein größter Handball- Moment bisher?
Es gibt mehrere Momente, beispielsweise der Aufstieg vor drei Jahren in die BOL oder das erste mal 1. Damen spielen in der Jugend.
Aber ein Moment war der größte und für mich prägendste- der diesjährige Aufstieg in die Oberliga Nord. So lange darauf hinzuarbeiten, körperlich und mental in jedem Spiel an die Grenzen zu gehen, um das Ziel zu erreichen (an das ich ehrlich gesagt vor der Saison nicht geglaubt habe) und dann am Ende die Nachricht zu bekommen, dass wir es wirklich geschafft haben, war einfach krass. Ich konnte es die erste Zeit gar nicht realisieren und war erstmal total emotional, bevor ich mich dann auch richtig freuen und uns feiern konnte.