HSG unterliegt dem Favoriten
Das erste Spiel geht an die HBL.
Zum ersten Finalspiel reiste die HSG zum amtierenden Meister HB Ludwigsburg. Die erste Partie der Finalserie entschied der Favorit aus Ludwigsburg mit 36:29 (19:13) für sich. Beste Werferinnen der HSG waren Maxi Mühlner und Nieke Kühne mit jeweils sechs Treffern.
Konsequente Ludwigsburgerinnen
Nach einer Anreise inklusive Vollsperrung und dem verspäteten Spielbeginn starteten die Blombergerinnen mit Melanie Veith, Ona Vegué, Nieke Kühne, Ida Hoberg, Laetitia Quist, Judith Tietjen und Laura Rüffieux. Wie auch in Dortmund fehlte Andrea Jacobsen im Kader des Teams von Steffen Birkner.
Kühne netzte den ersten Wurf des Finals ein, während Veronika Mala direkt am Pfosten scheiterte. Den zweiten Kühne-Wurf entschärfte Bundsen. Mit Tempo ging die HBL in Richtung des Blomberger Kastens. Veith streckte sich, konnte den Treffer von Smits aber nicht verhindern. Anders als im Bundesliga-Duell in Ludwigsburg ging es torreicher in die Partie: Rüffieux wurde am Kreis freigestellt und blieb vor Bundsen eiskalt. Bereits nach vier Minuten musste Maxi Mühlner aufgrund eines Gesichtstreffers ihre erste Zeitstrafe absitzen. Auf Mühlners Zeitstrafe folgte der nächste Schock: Hoberg sprintete zum Wechsel, rutschte aus und wurde anschließend am Spielfeldrand behandelt.
Währenddessen ging die HBL über Behrend das erste Mal in Führung. Und dann zeigte Ludwigsburg seine Stärken: Quist blieb am Block hängen, Bundsen parierte die Würfe von Rüffieux und Kühne. Beim 2:6-Rückstand zog Birkner seine erste Auszeit. Doch die Blombergerinnen kamen einfach nicht in ihr Spiel. Vegué vergab zwei Siebenmeter, und die Gastgeberinnen trafen immer wieder. Mit Treffern von Kühne und Rüffieux schien sich die HSG zu wehren, doch die Ballverluste luden den amtierenden Meister weiter ein. Ludwigsburg hatte auf jede Situation die richtige Lösung und ließ die HSG nicht herankommen. Dennoch spielten die Blombergerinnen weiter und verkürzten durch einen Siebenmeter von Mühlner auf 14:7. Auch beim zweiten Versuch blieb Mühlner vor Bundsen sicher. Vom ersten Schock der Partie und dem hohen Rückstand schienen sich die Gäste etwas erholt zu haben. In doppelter Überzahl sicherte die Abwehr nicht nur den Ball, sondern Vegué bekam auf Außen viel Platz und nutzte diesen mit einem weiteren Treffer. Die Abspielfehler bekam die HSG jedoch weiterhin nicht in den Griff. Nun unterliefen aber auch Ludwigsburg zwei Fehler. Über Tietjen robbten sich die Blombergerinnen wieder auf sechs Treffer heran. Magnúsdóttir kam für Quist aufs Spielfeld und erzielte per Heber das 12:18. Dazu parierte Zoe Ludwig gegen Jenny Carlson, und die HSG hatte die Chance, den Abstand auf fünf Treffer zu verkürzen. Doch wieder stand Bundsen beim Abschluss von Mühlner im Weg. Mit dem 19:13 ging es in die Halbzeitpause.
Steigerung in der zweiten Halbzeit
Zur zweiten Halbzeit brachte Birkner Alexia Hauf ins Spiel. Quist sicherte direkt zum Auftakt einen Steal, den die eingewechselte Linksaußen sicher verwertete. Leuchter traf nur die LED-Bande, und wie bereits so oft in der ersten Halbzeit stand Mühlner goldrichtig und verkürzte erstmals seit Langem wieder auf vier Tore. Erst nach drei Minuten netzte Carlson für die Gastgeberinnen ein und stellte das 20:15 wieder her. Die Blombergerinnen starteten mit mehr Mut in die zweiten 30 Minuten, mussten aber erneut eine frühe Zeitstrafe hinnehmen. In Unterzahl eroberten sie dennoch den Ball, doch Rüffieux scheiterte am Pfosten. So erhöhte Ludwigsburg wieder den Druck und zog erneut auf sieben Tore davon. Der Hauptrundenerste zeigte sich in der heimischen Halle weiter überlegen, aber die Blombergerinnen versuchten, sich gegen die starke Abwehr zu stemmen. Kühne tanzte sich zum 23:16 durch, Leuchter netzte direkt darauf erneut ein. Es entwickelte sich eine wahre Paradeshow, als Veith erst Leuchter und Behrend die Würfe abkaufte und Bundsen einfach immer in der Flugbahn der Blomberger Torwürfe stand. Auf jeden erkämpften HSG-Treffer folgte oft direkt ein Gegentor der HBL. Kühne warf den Ball in den Winkel, direkt danach traf Nestaker zum fünften Mal. Die Blombergerinnen kamen nicht über die Minuten der ersten Halbzeit hinweg, in denen sie zu viele Tempogegenstöße zugelassen hatten. Quist musste binnen weniger Minuten gleich zwei Gesichtstreffer hinnehmen und ging nach dem zweiten sogar in die Kabine. Ohne Überzahlsituation musste Kühne den Wurf im Zeitspiel nehmen, scheiterte jedoch an Bundsen. Behrend erzielte auf der Gegenseite erstmals eine Zehn-Tore-Führung, die die HSG nach einer Auszeit konterte. Hauf verringerte den Rückstand kurz vor den letzten zehn Minuten erst auf acht, dann auf sieben Tore. Der Vorsprung von Ludwigsburg wackelte auch in der zweiten Hälfte nicht, doch besonders die HSG-Defensive machte den Favoritinnen das Leben schwer: Nur zwölf Tore konnten die Gastgeberinnen bis zur 25. Minute der zweiten Hälfte erzielen. Dafür kamen bei den Blombergerinnen immer mehr Hauf und Rajes auf den Außenbahnen zum Zug – auch, weil Veith ihre Finger oft an die Würfe bekam. Nach den ersten 60 Minuten der Finalserie fuhren die Nelkenstädterinnen mit einer Niederlage zurück nach OWL. Doch am Samstag kann vor heimischer und ausverkaufter Kulisse der erste Matchball abgewendet werden.
Aufstellungen:
HB Ludwigsburg:
Bundsen, Roth; Thomaier (3), Gassama, Leuchter (4), Kudlacz-Gloc, Johansen (1), Hvenfelt (5), Smits (3), Behrend (7), Nestaker (5), Carlson (5), Mala (3)
HSG Blomberg-Lippe:
Ludwig, Veith, Rüffieux (2), Quist (1), Magnúsdóttir (3), Frey (1), Kühne (6), Hoberg, Rajes (1), Vegué (3), Jaron, Mühlner (6), Tietjen (1), Hauf (5)
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