Revanche an der Ulmenallee
Die HSG erzwingt mit dem Heimsieg das dritte Spiel.
Zum zweiten Halbfinale der Play-offs begrüßte die HSG Blomberg-Lippe Borussia Dortmund. Das zweite NRW-Duell binnen weniger Tage entschieden die Blombergerinnen mit 27:25 (14:11) für sich und erzwingen damit das dritte Spiel. Beste Werferin der HSG war Nieke Kühne mit acht Treffern.
HSG setzt BVB unter Druck
Mit der Startsieben Melanie Veith, Judith Tietjen, Laetitia Quist, Ida Hoberg, Nieke Kühne, Alexia Hauf und Laura Rüffieux wollte die HSG die Revanche für die 30:37-Niederlage und vor heimischer Kulisse das dritte Spiel erzwingen. Bei den Dortmunderinnen setzte Henk Groener auf Lois Abbingh, die in Dortmund gleich neunmal einnetzte. Der erste Treffer der Partei sollte aber Hauf gehören. Die Linksaußen ergatterte den Gegenstoßpass von Veith und traf zum 1:0. Die HSG zeigte sich bereits in den ersten Minuten der Partie deutlich treffsicherer als beim Auswärtsspiel, sodass Kühne das 2:1 einschweißen konnte. Auf die HSG‑Tore reagierte Dortmund jedoch auch immer wieder mit dem eigenen Treffer und konnte sich beim Tor von Lisa Antl das erste Mal in Führung setzen. Momente später öffnete sich wieder eine Lücke in der Defensive der Blombergerinnen, doch Antl traf diesmal nur den Pfosten. Nach der anfänglichen Torflut mit sechs Treffern in fünf Minuten mühten sich beide Mannschaften um die nächsten Tore ab. Rüffieux überwand Tess Lieder aber und stellte den Ausgleich beim 5:5 wieder her. Die Kreisläuferin schnappte sich kurz darauf den Ball in der Abwehr und legte ihn auf Hauf, die erneut per Gegenstoß erfolgreich war. Beim 7:7 zog Groener bereits in der 16. Minute seine erste Auszeit. Doch auch das Timeout stoppte die HSG nicht: Kühne eroberte im Innenblock den Ball und wieder war Hauf mit dem Gegenstoßtreffer zur Stelle. Richtig absetzen konnte sich aber kein Team, sodass die Partie weiter auf Augenhöhe blieb. Díana Magnúsdóttir kam für Quist ins Spiel. Unter Zeitdruck kämpfte sich Jacobsen an den Kreis und wurde nur von Lassource mit dem Foul gestoppt. Vegué verwandelte den Strafwurf zur 9:8‑Führung. Laut wurde die Ulmenallee dann bei Magnúsdóttir, die den Ball abfing und wieder Hauf sprinten sah. Die HSG schaffte es dann doch, sich über eine aufmerksame Abwehr auf das 12:9 abzusetzen. In die Kabinen ging es mit dem 14:11.
Die Ulmenallee bebt
Steffen Birkner brachte zur zweiten Halbzeit Quist und Jacobsen wieder auf das Feld. Mit viel Tempo und trickreich setzte sich Kühne wieder gegen die BVB-Abwehr durch und erhöhte den Vorsprung auf erstmals vier Treffer. Auch Veith kam beinahe perfekt in die zweiten 30 Minuten und hielt den Wurf von Bleckmann direkt fest. Bei der Chance von Kelly Vollebregt musste die Torhüterin dann aber hinter sich greifen. Vom Vorsprung der Blombergerinnen ließ sich der BVB jedoch nicht beeindrucken und konnte zudem auf die Unterstützung von Lieders Paraden setzen. Mühlner gewann den Zweikampf gegen Bleckmann, zog den Strafwurf, welchen Vegué eiskalt an Lieder vorbei warf. Die Dortmunderinnen trotzten den Treffern der HSG und blieben weiter im Blomberger Rückspiegel präsent. Dem Druck hielt aber auch die HSG stand und spielte weiter ihr Spiel herunter. Dazu parierte Veith gegen Abbingh den Strafwurf. Nach Mühlners 19:15 zog Groener schon seine dritte Auszeit. Doch Dortmund bekam den Ball nicht hinter Veith unter, die auch den zweiten Strafwurf parierte. Plötzlich schlichen sich in das HSG-Spiel die ersten Fehlpässe ein. Dortmund nutzte die Einladungen und verkürzte auf das 20:18. Die letzte Viertelstunde brach an der Ulmenallee an, die mit 989 Zuschauern die HSG nach vorne peitschte. Die kurzzeitige Torflaute beendeten Kühne und Mühlner im Zusammenspiel. Aber die Blombergerinnen mussten nach Quists abgesessener Zeitstrafe direkt eine weitere hinnehmen. Ohne Magnúsdóttir, dafür mit Hoberg, passte Quist den Ball zu Mühlner, die zum zweiten Mal frei am Kreis stand und wieder die Führung mit drei Toren erzielte. Das Tor war noch leer, als Veith auf das Feld gesprintet kam, aber Kühne fing den Ball in der Luft ab, bevor der BVB sich erneut auf drei Treffer heranrobben konnte. Vegué verlor das Siebenmeterduell gegen Clara Woltering. Groener setzte in den letzten zehn Minuten auf das 7‑gegen‑6, aber auch dagegen zeigte die HSG Lösungen. Kühne blockte den Ball und die Blombergerinnen kamen wieder in Ballbesitz. Quist verwarf gegen Woltering, schnappte sich aber direkt den Ball, legte auf Mühlner, die die Blombergerinnen wieder mit fünf Treffern in Front warf. Der BVB kämpfte jedoch weiter und schaffte per Strafwurf das 24:20. Was in der ersten Halbzeit Hauf war, war in dieser Kühne. Immer wieder schaffte sie es, sich durch die Abwehr zu tanzen, und stellte sehenswert auf das 25:20. Ein echter Nervenkrimi entwickelte sich an der Ulmenallee. Mitten in der Crunchtime verkürzte Dortmund wieder auf zwei Treffer. , Woltering stellte sich zu oft in die Torwürfe der HSG. Jacobsen überwand die reaktivierte Torwarttrainerin dann jedoch und sorgte für einen lauten Jubel auf den Rängen. Nach spannenden 60 Minuten schafft die HSG tatsächlich die Revanche und tritt am Samstag erneut in der Sporthalle Wellinghofen an.
Stimme zum Spiel:
Steffen Birkner ordnet den Heimsieg ein: „Die Ulmenallee hat heute gezeigt, was sie kann. Mit der Abwehrleistung waren wir in Dortmund nicht zufrieden. Das hat heute viel besser funktioniert. Im ganzen Spiel finden wir offensiv und defensiv Lösungen. Ich bin überglücklich, auch wenn ich weiß, dass es in Dortmund wieder schwierig wird.“
Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux (1), Jacobsen (2), Quist, Magnúsdóttir, Frey, Kühne (8), Hoberg (1), Vegué (2), Jaron, Mühlner (5), Tietjen (1), Hauf (7)
Borussia Dortmund: Woltering, Lieder; Abbingh (3), Campos (1), Kusian, Antl (4), van Maurik (1), Lassource (3), Sasaki (1), Husebo (1), Vollebregt (3), Egeling, Bleckmann (8)
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