Niederlage gegen den Favoriten
Die HSG kämpft am Sonntag um den dritten Platz.
Im historischen Halbfinale der HSG Blomberg-Lippe bei den EHF Finals duellierte sich die HSG mit Ikast Handbold. Der Sieger von 2023 zog beim 18:28 (6:16) ins Finale ein. Für die Blombergerinnen geht es am Sonntag um 15 Uhr um den dritten Platz. Beste Werferin der HSG war Alexia Hauf mit 5 Toren.
Ikast in der Favoritenrolle
Auf das Spielfeld des Raiffeisen Sportpark Graz schickte Steffen Birkner Melanie Veith, Lisa Rajes, Laetitia Quist, Andrea Jacobsen, Nieke Kühne, Laura Rüffieux und Ona Vegué. Trotz einer schnellen Defensive konnte die HSG den ersten Einschlag durch Emma Lindqvist nicht verhindern. Vegué setzte doch im direkten Gegenzug den ersten Treffer für die Debütantinnen. Auf den Doppelschlag der Däninnen reagierte Vegué zum zweiten Mal eiskalt und legte den Ball über Torhüterin Filippa Idehn. Eine aufmerksame Rajes arbeitete nach dem Ballverlust schnell zurück und verhinderte zunächst das 2:5 aus HSG-Sicht. Rüffieux leistete sich einen technischen Fehler und die Blombergerinnen luden Ikast dann doch zur Führung mit drei Toren ein. Veith parierte Momente später gegen Lindqvist. Quist scheiterte nach sieben Minuten am Pfosten, sodass die Aufholjagd noch verschoben werden musste. Dafür netzten die Siegerinnen von 2023 erneut ein, diesmal per Strafwurf. Ikast zeigte, warum sie als Favoriten nach Graz gereist sind. Dennoch durchbrach Kühne die Abwehr und verringerte den Vorsprung kurzzeitig auf drei Tore. Trotzdem schafften es die Blombergerinnen nicht, in ihr Spiel zu kommen, während Ikast auf 9:3 erhöhte. Nach 12 Minuten zog Steffen Birkner bereits seine erste Auszeit des Halbfinals. Die Däninnen zeigten sich bei den beiden Linkshänderinnen im Rückraum unbeeindruckt. Mit einem Kempa flog Kühne in den Torraum zum 4:10. Im Gegenzug sicherte die Defensive das Stürmerfoul. Die HSG schien nun angekommen zu sein, auch wenn Quist bereits zum zweiten Mal Pech mit dem Aluminium hatte und nur den Pfosten traf. Dafür blieb Rajes erneut wach und klaute den Ball, doch die großgewachsene Abwehr aus Dänemark machte es den Blombergerinnen weiter schwer, Treffer zu erzielen. Mit dem Unterarmwurf durchbrach Quist diese, doch durch Kühnes Zeitstrafe reagierte Ingvild Bakkerud blitzschnell und warf ins verwaiste Tor. Rajes zeigte sich weiterhin abgezockt bei ihrem Heber zum 6:13. Mühlner kämpfte sich von ihren Gegenspielerinnen frei, erhielt aber keinen Strafwurf, doch auch Ikasts Wurfversuch blieb am Pfosten hängen. Es sollte einfach nicht die Halbzeit der HSG sein: Kühne setzte zum Wurf an, erhielt den Kontakt und traf Idehn ins Gesicht und kassierte dafür die Zeitstrafe. In Unterzahl holte Magnúsdóttir den Strafwurf heraus, welchen Vegué jedoch vergab. In die Halbzeit des Halbfinals ging es mit einem 6:16.
Halbzeit auf Augenhöhe
Jacobsen startete die zweite Hälfte mit ihrem Wurf, der im Innenblock hängenblieb. Den Gegenstoßpass konnte dafür Quist abfangen. Mühlner ließ das Netz wackeln, lief davor jedoch durch den Kreis. Ludwig startete im Tor und begann ihre zweiten 30 Minuten mit einer Parade, durch die sich Frey in der Offensive zum Tor durchtankte. Im zweiten Versuch konnten nun auch Mühlner über das 8:16 jubeln. Den beinahe perfekten Auftakt in die zweite Halbzeit besorgte auch Quist, die erst den Ball abfing und selbst unter Körperkontakt den neunten HSG‑Treffer erzielte. Ikast durchbrach erst fünf Minuten nach Wiederanpfiff den HSG-Lauf. Dass die Blombergerinnen trotz des hohen Rückstandes aus der ersten Hälfte noch lange nicht aufgeben wollten, zeigte nicht nur Ludwig im Tor, sondern auch Hauf, die den Abpraller in die Finger bekam und zum ersten Mal traf. Vom Aufbäumen der HSG erholt, spielte Ikast wieder ihr Spiel aus der ersten Halbzeit herunter, doch davon blieb Hauf unbeeindruckt, als sie zum zweiten Mal den Ball ins Netz warf. Dennoch nutzen die Blombergerinnen ihre klaren Chancen nicht konsequent aus, wodurch Ikast wieder den Abstand auf zehn Treffer vergrößern konnte. Die HSG blieb weiterhin der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe und musste bis zur Crunchtime zehn Minuten vor Schluss sieben Treffer der Däninnen hinnehmen. Tietjen sicherte beim 13:23 den Ball, der dann auf der anderen Außenbahn wieder Hauf fand, welche erneut Emily Sando überwand. Dann aber überrannte Ikast ganz zum Unmut von Steffen Birkner die HSG, sodass der Cheftrainer knapp acht Minuten vor dem Schlusspfiff noch einmal den Auszeit-Buzzer betätigte. Birkner brachte nach dem Timeout auch Carolin Jaron auf das Feld, welche blitzschnell nach Veiths Gegenstoßparade reagierte und den Abpraller wieder in die Hände der HSG gab. Ikast blieb nach 60 Minuten seiner Favoritenrolle gerecht und zieht mit dem 18:28 ins Finale um die EHF European League ein.
Aufstellungen:
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Jacobsen, Quist (2), Magnúsdóttir, Frey (2), Kühne (4), Hoberg, Rajes (2), Vegué (2), Mühlner (1), Tietjen, Hauf (5)
Ikast Handbold: Idehn, Sando; Nielsen, Scaglione (5), Brandt (4), Skogrand, Roberts (3), Lindqvist (3), Petersen, Lykkegaard (1), Hansen, Högseth, Bakkerud (3), Pedersen (4), Jerabkova (3), Hougaard (2)
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