HGS holt den achten

Heimsieg in Folge

Individuelle Qualität machte am Ende den Unterschied

 

Saarlouis. Die erste Halbzeit „streichen wir mal“, mit der zweiten Hälfte sei er dann ganz zufrieden gewesen, so Dutenhofen-Coach Axel Spandau nach der 32:27 (17:8)-Niederlage seiner Jungs in der Stadtgartenhalle. Genau gegenteiliger Auffassung war Philipp Kessler. Ihm gefielen die ersten 30 Minuten hervorragend, die zweite Spielhälfte wollte er am liebsten streichen, denn da hätten seine Jungs vor fast 1100 Zuschauern einen schon sicher geglaubten Erfolg fast noch aus der Hand gegeben. Ein Sammelsurium aus technischen Fehlern, Ballverlusten, schlechten Wurf-Entscheidungen und unerklärlicher Orientierungslosigkeit der Saarländer brachte die ersatzgeschwächte U23 der HSG Wetzlar noch einmal ganz nah ran (22:21, 48.), bevor ganz zum Schluss dann Sieges-Wille und die individuelle Qualität von Yves Kunkel, Lars Weißgerber und Tom Paetow doch noch den achten Heimsieg in Folge eintüteten.

Die Gastgeber legten überzeugend los. Gegen die offensive 3-2-1-Deckung der Gäste fanden Yves Kunkel und Co in fast jeder Offensiv-Aktion die richtigen Mittel und hinten stand eine Klasse-Abwehr mit schnellen Beinen und einem bestes aufgelegten Daniel Schlingmann kompakt und stabil. So hieß es nach nicht mal zehn Minuten 5:0 bevor die Gäste zum ersten Gegentor kamen. Es dauerte noch mal fünf Minuten und drei HGS-Tore, bis Okpara zum 8:2 (16.) einnetzte. Die Saarländer hatten Partie und Gegner absolut im Griff, machten vier Minuten vor der Pause beim 16:6 durch Lars Walz den Vorsprung schon zweistellig, ja sie erhöhten durch eines ihrer Top-Talente (Silas Geis) sogar auf 17:6 (28.). Zwar konnten die Schützlinge von Axel Spandau bis zur Pause noch auf 17:8 verkürzen, da aber glaubte keiner der 1070 Zuschauer in der Stadtgartenhalle daran, daß hier nochmal was anbrennen könnte.

Doch es sollte ganz anders kommen. Axel Spandau hatte seinen Jungs nicht nur ein anderes Deckungs-System (6:0) verordnetet, sondern sie offenkundig auch wieder heiß gemacht. Schon in den fünf Anfangsminuten des zweiten Durchgangs zeigte sich, daß die Saarländer jetzt deutlich mehr Probleme hatten ihr Spiel zu finden – zudem pfiffen die Unparteiischen die schnelle Mitte der HGS mehrmals zurück. Ärgerlich, daß die Gäste auf 18:11 verkürzen konnten, aber Gedanken machte sich da im Team wohl noch keiner.

Saarlouis verlor allerdings immer mehr den Faden im Angriff und stand hinten auch nicht mehr so kompakt und dicht. ALs 40 Minuten gespielt waren, hatten die Mittelhessen das Ergebnis an der Anzeige-Tafel auf 20:15 gestellt – führten also in den zweiten 30 Minuten inzwischen mit 7:3. Und es wurde nicht besser bei der HGS. Doppelschlag durch Bremond und Opitz und der Vorsprung der Gastgeber war auf 21:19 (45.) geschmolzen. Zwei Minuten weiter und beim 22:21 stand die Partie auf Messers Schneide. Inzwischen hatte Kessler wieder seine erfahrene Angriffsreihe gebracht und die individuellen Qualitäten von Tom Paetow, Yves Kunkel und Lars Weißgerber stellten sicher, daß den kämpfenden Gästen der Ausgleich nicht gelang. Wieder richtig abhängen ließen sie sich zunächst aber doch nicht. Vier Minuten vor dem Ende führten die Gastgeber beim 27:25 gerade mal mit 2 Toren. Erst am Ende wurde es dann doch noch ein glatter Sieg.

Übrigens: Obwohl sie die Partie verloren haben, konnte die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen auf dem Heimweg feiern, haben sie doch aufgrund der anderen Ergebnisse am Samstag den Klassenerhalt eingetütet. Und bei der HGS feierte Hallensprecher Michael Port nach dem Spiel auch noch was Besonderes: er hatte unter verkauften 1200 Losen am Ende das Gewinnerlos und das Nationalmannschafts-Trikot von Marko Grgic gewonnen. Der Erlös der Aktion kommt übrigens der HGS-Jugend zu Gute. Danke Marko,für diese tolle Geste.

Statistik HGS: Schlingmann 11 Paraden, 1x7m, Fiedler 2 Paraden, Yves Kunkel 9/1, Weißgerber 8, Paetow 7, Durmishi 2, Noh 2, Petschick 1, Kockler 1, Walz 1, Geis 1

Statistik HSG: Göbner 11 Paraden, Wehrum 1 Parade, Opitz 8, Bremond 5/1,Simon 4, Scheibel 3, Okpara 2, Weimer 2, Lubbadeh 2, Lukas Gümbel 1

 

Siebenmeter: HGS 1/1, HSG 1/2

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 8 , HSG 8

 

Zuschauer: 1070