Gut gekämpft
HG Saarlouis fordert dem
Tabellenführer alles ab
Saarländer lange Zeit auf Augenhöhe – Am Ende fehlte nicht viel
Krefeld/Saarlouis. Das „Überflieger-Team“ der Südwest-Gruppe der dritten Liga bleibt weiterhin ungeschlagen. Die Krefelder Adler ließen sich auch von der HG Saarlouis nicht von ihrem Kurs abbringen, obwohl die Saarländer lange Zeit gut dagegenhielten, bis zum 27:27 (54.) immer wieder auf Augenhöhe waren und einen guten Kampf lieferten. Am Ende war es dann auch die Breite des Krefelder Kaders, die den Unterschied machte. So kam der frühere Saarlouiser Lukas Hüller ganz frisch erst spät in die Partie und machte mit seinen drei Toren in den entscheidenden wilden Schlussminuten den Deckel drauf. Hinzu kamen ein starker Sven Bartmann im Krefelder Kasten, ein wie immer herausragender Jörn Persson (7 Tore) und der eine oder andere Saarlouiser Fehler zu viel.
HGS-Cheftrainer Philipp Kessler hatte für seine Jungs nach dem Spiel ein großes Lob und fand es sehr schade, dass man sich nicht belohnt hätte. „Wir waren die Mannschaft, die hier in Krefeld am nächsten dran war.“, so der Saarlouiser Coach, der dann damit haderte, daß man ein wenig die Cleverness habe vermissen lassen, bei der 24:25-Führung und in doppelter Überzahl den Vorsprung auszubauen. Da habe sich das Fehlen von Marci Becker und Wladi Kurotschkin bemerkbar gemacht. Bilanz: „Wir nehmen das Positive mit und konzentrieren uns jetzt auf die restlichen Partien der Saison.“
Die Saarländer brauchten vor knapp 1000 Zuschauern in der Glockenspitzhalle erst mal fünf Minuten, um in die Partie zu kommen. Beim 3:1 traf Tom Paetow zum ersten Mal für die HGS. Nach 7 Minuten war man beim 4:3 aber in der Partie angekommen. Nach einer Viertelstunde lagen die Gastgeber erstmals mit 3 Treffern vorne (9:6) und Philipp Kessler unterbrach den Lauf der Eagles mit seiner ersten Auszeit. Und die wirkte. Lars Weißgerber und Tom Paetow schlossen die Lücke zum 9:8 (16.).
Dieses Spiel wiederholte sich in der Folge mehrfach. Die Gastgeber setzten sich mit drei ab und Saarlouis zog nach. Auch eineinhalb Minuten vor der Halbzeitpause waren die Saarländer beim 17:16 dran, bevor der herausragende „Unterschiedsspieler“ Jörn Persson mit einem Geschoss den 18:16-Pausenstand erzielte.
Und es blieb auch nach dem Pausentee eng. Zwar konnte Krefeld immer wieder vorlegen, doch die Saarländer ließen sich nicht abhängen, kamen immer wieder zum Ausgleich. Auch als die Eagles noch einmal beim 24:21 (45.) mit drei vorne lagen, ließen sich die Gäste nicht aus der Ruhe bringen, waren keine drei Minuten später wieder gleich auf (24:24, 50.) und zwangen HSG-Coach Mark Schmetz zur Auszeit. Als Saarlouis dann durch Meti Durmishi mit 24:25 in Führung ging, zeigte der Tabellenführer auch Nerven. Saarlouis konnte die folgende doppelte Überzahl jedoch nicht nutzen, um das Blatt zu wenden. Im Gegenteil, Jörn Perrons Tor in doppelter Unterzahl sorgte für den Energieschub im Schlusspurt der Gastgeber. Viel Energie hatte dann auch Lukas Hüller. Der frühere Saarlouiser Spielmacher kam spät und sorgte mit seinen Toren in der wilden Schlussphase für die endgültige Entscheidung.
Saarlouis hat den weiter ungeschlagenen Tabellenführern auch mit Blick auf die Aufstiegsrunde alles abverlangt, war auf Augenhöhe und kann das in das letzte Saison-Viertel mitnehmen. Der Plan ist, die letzten sechs Partien – vier davon zu Hause – alle zu gewinnen.
Statistik HGS: Schlingmann 8 Paraden, Fiedler 1 Parade, Weißgerber 6, Paetow 5, Szep-Kis 4, Durmishi 4, Yves Kunkel 3/2, Noh 2, Kockler 1, Leimet 1, Walz 1, Reitz 1
Statistik HSG: Bartmann 11 Paraden, Juzbasic 1 Parade, Persson 7, Ingenpass 4, Klasmann 4/3, Hildenbrand 4, Hüller 3, Noll 3, Krass 2, Schneider 1, Siegler 1, Marquard 1, Rose 1, Mircic 1
Siebenmeter: HGS 2/2, HSG 3/3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, HSG 10
Zuschauer: 965