Keine geglückte Generalprobe gegen die „Flames“
Die HSG unterliegt in Bensheim.
Den Auftakt in das Auswärtsdoppel der HSG machte am Mittwochabend das Duell der beiden Halbfinal-Gegner des Haushahn Final4. Die HSG Bensheim/Auerbach revanchierte sich für die Hinspielniederlage mit 31:21 (16:10). Beste Werferin der HSG war Ona Vegué mit sieben Toren.
Schwierige Anfangsphase in Bensheim
Im Auswärtsspiel gegen die „Flames“ musste Cheftrainer Steffen Birkner wieder einmal kreativ werden, da ihm nicht nur Marie Michalczik, Díana Dögg Magnúsdóttir und Laetitia Quist fehlten, sondern auch Amber Verbraeken sowie Maxi Mühlner in der Nelkenstadt geblieben sind. Für sie standen Carolin Jaron und zum ersten Mal in der laufenden Saison auch Paulina Hörstkötter im Kader der HSG. In das Spiel gingen die Gäste aus OWL mit Melanie Veith, Judith Tietjen, Lisa Frey, Ida Hoberg, Nieke Kühne, Ona Vegué und Laura Rüffieux. Bei den Gastgeberinnen starteten unter anderem Kim Irion und Nina Engel, die die HSG-Defensive direkt auf den Prüfstand stellen sollten. Der erste Angriff der Blombergerinnen mit den drei Rechtshänderinnen Frey, Hoberg und Kühne scheiterte zwar in der ersten Aktion, doch Melanie Veith startete ihr Spiel direkt mit einer Gegenstoßparade gegen Jule Polsz. Beim zweiten Treffer von Irion war sie jedoch machtlos. Über den technischen Fehler der Bensheimerinnen schaffte es die HSG das erste Mal in ihr gewohntes Tempospiel, scheiterte aber ebenfalls an sich selbst, als Rüffieux ein Schrittfehler unterlief. Der Angriff der HSG stockte immer wieder oder Vegué und Co. brachten den Ball nicht an Torhüterin Helen Van Beurden vorbei. Die Niederländerin stand den Würfen zu oft im Weg, wodurch die „Flames“ auf das 4:0 wegziehen konnten. Nieke Kühne erlöste die HSG nach fast neun Minuten, doch die Abwehr musste direkt den Gegentreffer von Nina Engel schlucken. Steffen Birkner reagierte auf die schleppende Anfangsphase mit seiner Auszeit, forderte mehr Mut und hielt an seiner Anfangsformation fest. Auf das 6:1 folgte kurzerhand das zweite Tor der HSG, bei dem erneut Nieke Kühne die Entscheidung traf. Mit der Parade von Veith gegen Kretzschmar bekam Vegué den Raum auf Außen, scheiterte erneut an Van Beurden, die nach knapp zwölf Minuten 66 % der Würfe ihrer Gegnerinnen hielt. Tietjen ließ sich davon aber nicht beeindrucken und netzte zum 3:7 aus Blomberger Sicht ein. Gegen die offensive Abwehr brachte Birkner nun Jaron in die Partie. Mit dem Steal und dem Gegenstoß aus der Abwehr heraus konnte Kühne den vierten HSG-Treffer nach acht Minuten erzielen. Veith kam im Laufe der Halbzeit besser in die Partie gegen ihren ehemaligen Verein und verhinderte, dass sich die Gastgeberinnen noch weiter absetzen konnten. Mit den Paraden im Rücken traf Kühne wiedereinmal und verkürzte auf das 10:5. Auch beim darauffolgenden Treffer war Veiths Parade gegen Irion die Schlüsselsituation, welche den Gegenstoßtreffer von Vegué einleitete. Die Offensive wirkte trotz der Gegentore deutlich wacher als in der bisherigen ersten Halbzeit. Vegué netzte diesmal auch von außen ein und stellte auf das 11:7. Gegen das Hoch der HSG kämpften die „Flames“ an und vergrößerten die Distanz erneut auf sechs Tore, als erst Engel, dann Polsz erfolgreich vor Veith blieben. Davon verunsichern ließen sich die Blombergerinnen nicht, sodass Frey sich den Ball in der Abwehr sicherte und selbst den Treffer zum 13:8 erzielte. Nach der schwierigen Anfangsphase gingen die Teams mit einem 16:10 in die Halbzeitpause.
Kämpfende HSG schafft kein Comeback
Mit einem 7-gegen-6 ging die HSG in die zweite Hälfte der Partie am 17. Spieltag. Zudem brachte Steffen Birkner Zoe Ludwig ins Spiel. Durch Mühlners Fehlen stellte sich Frey mit Rüffieux an den Kreis, während Jacobsen, Kühne und Jaron den Rückraum bespielten. Letztere brachte ihren ersten Torwurf nicht an Van Beurden vorbei, während die „Flames“ die Fehler der HSG weiterhin ausnutzten und das erste Mal auf acht Tore davonzogen. Das Überzahlspiel und die daraus resultierenden Lücken erspielten die Torchancen, welche zu oft in den Armen der Torhüterin landeten. Die Bensheimerinnen spielten ihre Angriffe aus, fanden in Person von Isabell Hurst den Raum am Kreis, sodass die Gastgeberinnen nach sechs Minuten in der zweiten Hälfte den Vorsprung auf zehn Tore erhöhten. Bei der HSG lief beim unangenehmen Spiel bei den „Flames“ im Angriff zu wenig. Nach dem 4:0-Lauf stellte Birkner den Angriff wieder auf sechs Feldspielerinnen zurück, mit denen sich die HSG ihren Strafwurf sicherte, den Vegué sicher verwandelte und das erste Tor der zweiten Hälfte erzielte. Das Zwischenergebnis in Bensheim pendelte sich auf die neun bzw. zehn Tore Rückstand der HSG auf die Gastgeberinnen ein. Die aufmerksame „Flames“-Abwehr stoppte den Passversuch von Hoberg an den Kreis und kam selbst zum nächsten Treffer über das Tempo. Jacobsen betrieb beim 23:13 Ergebniskosmetik, doch es entwickelte sich ein Schützenfest der Hausherrinnen, die durch das Tor von Mia Ziercke mit zwölf Toren in Führung gehen konnten. Trotz des hohen Rückstands und des unangenehmen Spiels versuchten sich die Blombergerinnen weiter im Torabschluss, den Ona Vegué ins Tor brachte. Eine Viertelstunde vor Abpfiff unterliefen den „Flames“ ebenfalls Abspielfehler und Ungenauigkeiten, wodurch die HSG über Ida Hoberg auf neun Tore noch einmal an den Vizemeister herankam. Dazu zog Frey die zweite Zeitstrafe der Partie. Doch auch im Unterzahlspiel blieb der Tabellensechste konzentriert und stellte mit dem Strafwurf von Lisa Friedberger den bisherigen Abstand wieder her. Die Defensive der Nelkenstädterinnen arbeitete aufmerksamer in der zweiten Hälfte, denn die Abspielfehler machten auch vor den Hausherrinnen nicht halt. Vom Siebenmeterstrich blieben sie aber eiskalt, sodass Ludwig keine Hand an die Würfe von Friedberger bekam. Mit einem dünnen Kader unterliegt die HSG nach 60 Minuten dem Vizemeister und fokussiert sich nun auf das kommende EHF European League Spiel gegen JDA Bourgogne Dijon.
Stimme zum Spiel
Steffen Birkner bilanziert die Partie: „Wir haben alles versucht, was wir heute machen konnten. Leistungstechnisch lagen diese zehn Tore zwischen uns und den „Flames“. Die Hypothek gegen eine gute Bensheimer Mannschaft war zu groß. Wir haben heute viel versucht, das hat dann leider nicht funktioniert. Die Niederlage kann ich gut akzeptieren, weil heute nicht mehr im Tank war.“
Aufstellungen:
HSG Bensheim/Auerbach: Van Beurden, Wagner; Hurst (4), Engel (5), Ehlert (4), Agwunedu, Friedberger (3), Irion (4), Nukovic (1), Kretzschmar (4), Ziercke (3), Goldmann (1), Polsz (2)
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Rüffieux, Jacobsen (1), Frey (1), Kühne (6), Hoberg (3), Vegué (7), Jaron, Horstkötter (1), Tietjen (2), Hauf
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