Handball-WM: Darum schmorte DHB-Star Knorr gegen Dänemark auf der Bank
0
4
Gegen Dänemark stand für das DHB-Team die bislang schwierigste Aufgabe der WM an. Spielmacher Juri Knorr kam dennoch nicht viel zum Einsatz. Aus Dänemark berichtet Nils Kögler Am Ende war es eine deutliche 30:40-Niederlage, die die deutsche Handball-Nationalmannschaft im ersten Spiel der Hauptrunde bei der Weltmeisterschaft gegen Dänemark einstecken musste. Die Rollen waren bereits vor der Partie klar verteilt gewesen: Dänemark als Olympiasieger und amtierender Weltmeister war der klare Favorit. Deutschland der Außenseiter. Und von Beginn an nahm die Partie ihren erwarteten Lauf. Die Dänen überrollten die DHB-Defensive mit ihren temporeichen Angriffen und erzielten Tor über Tor. Dennoch hielt die deutsche Mannschaft innerhalb ihrer Möglichkeiten zunächst gut mit und vermied so eine noch deutlichere Niederlage, wie etwas im Finale des olympischen Turniers im vergangenen Jahr, als man sich den Dänen noch 26:39 hatte geschlagen geben müssen. Knorr ohne viel Spielzeit Stolz war Bundestrainer Alfred Gislason nach der Partie vor allem darauf, gegen die Dänen immerhin 30 Tore erzielt zu haben. Die gute Torausbeute ist dabei umso verwunderlicher, da Spielmacher Juri Knorr nur wenig Zeit auf der Platte bekam. Schon Mitte der ersten Hälfte nahm Knorr auf der Bank Platz und kehrt in der Folge nur für einige wenige Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte ins Spiel zurück. Für den Großteil der Partie übernahm hingegen Luca Witzke Knorrs Position in der Mitte des Rückraums. "Wollte ihm so viele Pausen geben wie möglich" Doch warum schmorte Deutschlands wohl wichtigster Spieler ausgerechnet gegen den bislang stärksten Gegner auf der Bank? Knorr selbst gab auf diese Frage lediglich eine pantomimische Antwort. Als er nach dem Spiel schnell an den versammelten Journalisten vorbeihuschte, deutete er sich auf den Hals. Bundestrainer Alfred Gislason lieferte kurze Zeit später dann eine ausführlichere Erklärung: "Juri war ein bisschen angeschlagen, er ist erkältet", sagte er. "Ich wollte ihm so viele Pausen geben wie möglich", so Gislason weiter. Knorr habe zwar gut angefangen, danach aber "nicht mehr so richtig seine Leistung gefunden", erklärte der Isländer Knorrs Auswechslung. Ersatzmann Witzke habe dann eine gute Leistung gebracht. Für Knorr ist es nicht die erste Unannehmlichkeit bei dieser WM. Schon im ersten Vorrundenspiel gegen Polen musste der 24-Jährige aufgrund einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Schon im zweiten Spiel gegen die Schweiz stand er aber wieder auf der Platte. Auf eine ähnlich schnelle Rückkehr wird der Bundestrainer auch jetzt hoffen.