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Rhein-Neckar Löwen gegen Bergischer HC: Bitterer Ausgleich in der Schlusssekunde

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		Rhein-Neckar Löwen gegen Bergischer HC:  Bitterer Ausgleich in der Schlusssekunde

Von Tillmann Bauer

Düsseldorf. In Lissabon war’s, als die Handballer der Rhein-Neckar Löwen das internationale Geschäft verpassten. 13 Tage ist’s mittlerweile her.

In Stuttgart war’s, als Trainer Klaus Gärtner kurz davor war, sein Amt hinzuwerfen. 8 Tage ist’s nun her.

In Leipzig war’s, als man mit einem Sieg eindrucksvoll ein Statement für den Coach abgab und dieser nach Abpfiff mit den Tränen kämpfte. 6 Tage ist das her.

Das nächste Kapitel der turbulenten Auswärts-Achterbahnfahrt wurde am Sonntag in Düsseldorf geschrieben. Beim Bergischen HC gab’s für die Löwen in der Bundesliga einen verlorenen Punkt – ein 25:25 (13:13)-Unentschieden

Und zwar eines mit einem verdammt bitteren Ende: Weil es die Löwen nicht schafften, eine zwischenzeitliche Drei-Tore-Führung (25:22/55. Minute) ins Ziel zu bringen, kam es, wie’s im Sport kommen musste. Ex-Löwe David Schmidt hämmerte den Ball mit der Schlusssirene zum Ausgleich in die Maschen. Über 2000 Zuschauer in der Düsseldorfer Multifunktionshalle jubelten, Nikolas "Katze" Katsigiannis saß geschlagen im Tor.

"Wir machen in den letzten fünf Minuten unerklärliche Fehler", sagte Gärtner zur RNZ: "Das letzte Tor macht die Geschichte dann natürlich noch rund."

Auf dem Papier: Löwen-Trainer Gärtner und BHC-Chefcoach Sebastian Hinze teilen sich die Punkte. Beide sollen ja in der kommenden Saison gemeinsam als Gespann für rückkehrenden Erfolg in Baden sorgen. So ist der Plan.

"Das Spielende ist für uns brutal schade", sagte Gärtner: "Ich finde, wir waren die bessere Mannschaft." Wahre Worte. Nur weil ein Handballspiel gewöhnlich nicht 55, sondern 60 Minuten dauert, gab’s für die Löwen nicht zwei, sondern "nur" einen Zähler. In der Schlussphase leisteten sich die Gelben zu viele technische Fehler, erzielten bis zur Sirene keinen Treffer mehr und kassierte gleichzeitig drei Stück. Gärtner meinte, man sei zu hektisch gewesen: "Es sah aus, als wären wir auf der Flucht." Unnötig – denn eigentlich waren da gerade die badischen Löwen am Drücker und die bergischen Raubkatzen unter Druck.

Nun ja, den ersten Dämpfer gab’s schon zu Beginn des Spiels: Andy Schmid verließ humpelnd das Feld (7.). Er war umgeknickt, verzog das Gesicht, zog dann seinen linken Schuh aus und legte sich hinter der Auswechselbank in die Waagerechte – es war Physiotherapeut Sascha Pander und viel Eisspray zu verdanken, dass der Schweizer nur acht Minuten später wieder auf dem Feld stand. Es ging, weil es gehen musste.

Denn Lukas Nilsson (Meniskus) konnte kurzfristig nicht spielen, Stammtorwart Andreas Palicka (Knie) war nicht mit nach Düsseldorf gereist und Ilija Abutovic saß mit Fieber auf der Bank. Deshalb war auch der zuletzt nicht berücksichtigte Mait Patrail wieder dabei. Und durfte direkt im Zentrum der Deckung beginnen. Das gefiel Gärtner: "Mait hat das richtig gut gemacht. Vor allem im zweiten Abschnitt haben wir aggressiver gespielt." Mit 25 Gegentoren ist man zum zweiten Mal in Folge unter der 30-Tore-Marke geblieben.

Offensiv hervorzuheben ist Juri Knorr. Der Nationalspieler machte zwar auch Fehler, war mit seinen dynamischen Aktionen aber der Dreh- und Angelpunkt im Löwen-Angriff. Weil Nilsson ausfiel, durfte Knorr beginnen – dieses Vertrauen tat ihm gut (7 Tore). Von der halbrechten Rückraum-Position kam von Albin Lagergren und Niclas Kirkelokke (wieder einmal) nicht der gewünschte Druck.

Außen Patrick Groetzki bilanzierte die Partie: "Das Ende darf uns nicht passieren, weil wir eigentlich ein gutes Spiel machen – bis auf die letzten Minuten."

Genau fünf waren es – so schnell geht’s eben im Profisport. Mit 5:7-Punkten bleibt die Löwen-Bilanz in der Liga weiter negativ. Positive Erkenntnisse gab’s aber trotzdem.

Bergischer HC: Schmidt 3, Arnesson 5/1, Gunnarsson 4, Stutzke 2, Boomhouwer 1, Darj 4, Weck 2, Schönnigsen 2, Szücs 1, Damm 1.

Löwen: Schmid 4, Knorr 7, Ahouansou 2, Kohlbacher 4, Groetzki 1, Gensheimer 6/1, Horzen 1.

Strafminuten: Darj 4, Schönnigsen 2 – Ahouansou 2, Groetzki 2, Lagergren 2, Gensheimer 2, Gislason 2, Kohlbacher 2.

Stenogramm: 3:2 (5.), 5:5 (10.), 7:8 (15.), 9:9 (20.), 12:11 (25.), 13:13 (Halbzeit), 13:15 (35.), 14:17 (40.), 18:21 (45.), 21:23 (50.), 22:25 (55.), 25:25 (Ende).

Zuschauer: 2286.

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