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Rhein-Neckar Löwen: 156 Gegentore in fünf Spielen

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		Rhein-Neckar Löwen:  156 Gegentore in fünf Spielen

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Gegen Magdeburg waren’s (noch) 28, Hamburg dann 32, Lissabon erst 31, dann 33 und Göppingen 32. Die Handball-Jungs der Rhein-Neckar Löwen fischen aktuell den Harzball häufiger aus dem eigenen Netz, als dass sie ihn im gegnerischen Kasten einschweißen. 156 Gegentore haben sie in den vergangenen fünf Spielen bekommen. Im Schnitt sind das 31,2 pro Spiel – das ist nicht gut.

Schließlich besagt eine alte Handballweisheit (und dafür gibt’s zwei Euro ins Phrasenschwein), dass es mit jedem Gegentreffer schwieriger wird, ein Spiel zu gewinnen – weil man selbst noch ein Tor mehr werfen muss.

Hält das Team dagegen die eigene Defensive zusammen, reichen manchmal schon 22 Tore, um als Sieger vom Feld zu gehen. Da kann man sich dann auch mal den ein oder anderen Fehler im Angriff erlauben. Soweit, so sinnvoll.

Warum ist also die Löwen-Abwehr so anfällig? Wir haben bei jemandem nachgefragt, der es wissen muss.

Ymir Örn Gislason, 24, ist im Innenblock des Bundesliga-Klubs gesetzt. Er sagt zur RNZ: "Das ist eine sehr gute Frage. Wir machen zu viele technische Fehler im Angriff. Da bekommen wir dann schnelle Gegentore – aber auch die Abwehr muss insgesamt kompakter werden."

Der isländische Nationalspieler spielte noch von 2014 bis 2020 bei Valur Reykjavik und wurde dort isländischer Meister und Pokalsieger. Dann zog es den jungen Familienvater nach Deutschland, bei den Löwen verlängerte er seinen bis 2022 dotierten Vertrag vorzeitig bis 2024 – es scheint ihm in Mannheim zu gefallen.

Gislason deckte im Abwehrzentrum zuletzt meist gemeinsam mit dem Serben Ilija Abutovic. Mait Patrail, der ebenfalls auf dieser Position spielen kann, bekam zuletzt nicht viele Einsatzzeiten.

Gislason sagt: "Ich spiele sowohl mit Ilija als auch mit Mait gerne zusammen. Wir brauchen vielleicht noch etwas Zeit. Und wir brauchen jeden Spieler."

Alle Spieler – bis auf den Langzeitverletzten Mikael Appelgren – haben auch am Mannschaftstraining am Freitag in Kronau teilgenommen. Nach der Europa-Klatsche in Lissabon geht’s für das Team von Trainer Klaus Gärtner in den nächsten Tagen darum, wieder die Kurve zu bekommen. In der Liga steht man vor einem richtungsweisenden Spiel am Sonntag (16 Uhr/Sky) in Stuttgart – das Derby muss mit den Ansprüchen der Löwen gewonnen werden.

Zwei Tage später darf man sich eigentlich auch keinen Ausrutscher leisten. Dienstags (19 Uhr) spielt man im DHB-Pokal in Leipzig – sollte diese Begegnung nicht gewonnen werden, wäre das zweite Saisonziel bereits Anfang Oktober verpasst.

Nicht auszumalen, was das für den ambitionierten Klub bedeuten würde.

"Das sind zwei extrem wichtige Spiele", sagt Gislason: "Im Derby kommt’s auf die Emotionen an. Da müssen wir vieles besser machen."

Spielerischen Glanz kann man von den Schwaben, die seit dieser Saison von Roi Sanchez trainiert werden, definitiv nicht erwarten. Mit 0:8-Punkten aus vier Spielen wurde der Runden-Auftakt ordentlich in den Sand gesetzt – auch in Stuttgart ist der Druck also groß.

"Wir müssen das Tempospiel verhindern", sagt Gislason: "Wir müssen in der Abwehr bereit sein." Dabei warnt der Isländer vor allem vor dem Stuttgarter Top-Torschützen Adam Lönn (26 Treffer) und dem Zusammenspiel mit dem Kreis.

Die Marschroute für kurzfristigen Erfolg ist zumindest klar: Quote im Torabschluss erhöhen, technische Fehler abstellen – und Gegentreffer minimieren.

Wir wollten von Ymir Örn Gislason wissen: Wie viele Gegentore gibt’s in Stuttgart? So richtig festlegen wollte er sich nicht. Wir schlugen also als Kompromiss vor, im Derby unter der 30er-Marke zu bleiben.

Er entgegnete: "Ja, das wäre schon gut." Na dann.

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