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MAZ: "Wir haben die Qualität für Medaillen"

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Nationaltorwart Andreas Wolff im Interview

Beim Vorbereitungsturnier in Potsdam spricht Handball-Nationalkeeper Andreas Wolff im Interview über die Ziele mit dem Nationalteam, seine polnischen Sprachkenntnisse und sein siebenjährige Vertragsverlängerung.

Andreas Wolff gehört zu den ganz großen Stars des deutschen Handballs: Der 30 Jahre alte Torhüter wurde mit der DHB-Auswahl 2016 Europameister und gewann im gleichen Jahr Bronze bei Olympia. Seit 2019 spielt er bei Vive Kielce, am Sonnabend war er mit dem europäischen Topclub zu Gast beim Blitzturnier des 1. VfL Potsdam in der MBS-Arena.

Mit Kielce, Champions-League-Gewinner von 2016, gewann er in der vergangenen Saison bereits seinen zweiten Meistertitel und den polnischen Pokal. Zuvor stand er in der Bundesliga für den TV Großwallstadt (2009 bis 2013), die HSG Wetzlar (2013 bis 2016) und den THW Kiel (2016 bis 2019) im Tor. Im SPORTBUZZER-Interview spricht der zweifache Handballer des Jahres über seine polnische Lieblingsspeise, Stellschrauben in der Nationalmannschaft und seine Ziele nach der aktiven Laufbahn. 

Herr Wolff, Sie haben Ihren Vertrag in Kielce um sieben Jahre verlängert: Sie müssen sich sehr wohl fühlen in Polen. 

Andreas Wolff: Ich bin natürlich in erster Linie wegen der sportlichen Perspektive mit der Champions-League nach Kielce gewechselt, das hat mich als Sportler am meisten gereizt – aber ich fühle mich wohl, ja. Es ist natürlich insgesamt sehr spannend, eine neue Kultur kennenzulernen. Mal rauszukommen aus dem gewohnten Umfeld ist auch gut, um sich als Mensch weiterzuentwickeln. Die polnische Küche beispielsweise gefällt mir sehr gut.

Was ist ihr Lieblingsessen?

Rindfleischtartar. Ich bekomme direkt Hunger.

Wie gut sprechen Sie Polnisch?

Inzwischen kann ich mich verständigen, es ist, denke ich, schon ganz gut. Es ist eine schwierige Sprache, wenn man Deutsch als Muttersprache spricht, aber ich kämpfe mich durch und bekomme auch viel Lob.

Die Ergebnisse der Nationalmannschaft waren zuletzt durchwachsen. Was muss passieren, damit das Team wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt?

Wir haben natürlich mit der Nationalmannschaft nicht die Erfolge eingefahren, die wir erhofft haben, aber da klammere ich die WM 2021 aus, die ist aus bekannten Gründen nicht so gelaufen, wie wir es wollten. Insgesamt denke ich, brauchen wir einfach in den entscheidenden Momenten etwas mehr Ruhe, vielleicht ein bisschen mehr Energie aus der Mannschaft. Ich denke, das hat bei Olympia sehr, sehr gut ausgesehen. Wir haben gegen den späteren Olympiasieger mit gerade einmal einem Tor Rückstand verloren und auch gegen den späteren Bronzemedaillengewinner. Im Spiel gegen Ägypten verfallen wir wieder in alte Muster – das darf uns natürlich nicht passieren, wenn wir den Anspruch haben, eine Topmannschaft zu sein. Wir haben in den vergangenen Jahren oft knapp das Halbfinale verpasst, wir müssen an den entscheidenden Nuancen arbeiten.

Also keine große Krise, sondern Sie müssen an den Stellschrauben drehen?

Genau. Wir müssen in den wichtigen Momenten noch eine Schippe drauflegen, wir haben ja nicht gegen schwache Mannschaften verloren. Wir haben die Qualität in der Bundesliga und in der Nationalmannschaft, um um Medaillen zu spielen. Wir müssen es schaffen, den Bock umzustoßen und vielleicht mal wieder ein Finale in den kommenden Turnieren zu erreichen.

Wie planen Sie für die Zeit nach der Karriere?

Ich habe jetzt erstmal sieben Jahre Vertrag und ich werde meine Konzentration voll den Zielen im Club widmen. In drei, vier, fünf Jahren wird die Zeit kommen, in der man sich Gedanken machen muss. Eine Laufbahn als Torwarttrainer wäre nicht abwegig.

Vielleicht nach 2028, wenn der Vertrag ausläuft, noch eine Zwischenstation in Potsdam, um die Karriere ausklingen zu lassen?

Da bin ich 37, da hoffe ich – gerade wenn ich mir Jogi Bitter so anschaue – noch drei, vier Jahre irgendwo spielen zu können. Aber jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf meinen Club und in sieben Jahren können wir da gerne drüber sprechen.

Sie haben 2016 mit der Nationalmannschaft den EM-Titel gewonnen. Alexander Haase, beim VfL Vorstand Leistungssport, war damals Co-Trainer. Welchen Berührungspunkte haben Sie noch zu Potsdam?

Zu Bob Hanning natürlich, der ja jetzt hier Trainer ist. Sonst nicht allzu viele. Die Mannschaft war mir bisher völlig unbekannt, aber ich muss sagen, dass ich sehr beeindruckt bin von den sehr guten, sehr talentierten jungen Spielern hier – ich bin wirklich begeistert, was die Jungs gezeigt haben.

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