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Rhein-Neckar Löwen: Nach Ebbe kommt Flut

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		Rhein-Neckar Löwen:  Nach Ebbe kommt Flut

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Eine bewegende Dokumentation des Norddeutschen Rundfunks erschien am 15. Mai dieses Jahres, in der auch Martin Schwalb – noch (Co-)Trainer der Rhein-Neckar Löwen – vor’s Mikrofon trat. Der Titel: "Der Aufstieg und Fall des HSV Handball". Schwalb identifiziert sich mit dem Traditionsklub aus der Hansestadt wie kein Zweiter, er war Trainer, gewann die Champions League, erlebte die tragische Insolvenz des Klubs hautnah mit, baute den Verein in der dritten Liga quasi von Null wieder auf, ließ seinen Posten als Vizepräsident dann ruhen, als er vor zwei Jahren in Mannheim bei den Löwen anheuerte – und bekräftigte trotzdem immer wieder, dass seine Zukunft in Hamburg liege.

In der Dokumentation sagt die Trainer-Ikone: "Man muss hier noch gemeinsame Handballfeste feiern. Das muss passieren. Und das wird auch passieren. Davon bin ich felsenfest überzeugt."

Es ging wohl schneller als geplant. Das erste große Fest gab’s am späten Dienstagabend in der Barclaycard-Arena: Der Handballsportverein Hamburg hat mit einem Sieg über Hamm-Westfalen den Zweitliga-Titel perfekt gemacht und kehrt – fünf Jahre nach der Insolvenz (!) – zurück in die Bundesliga. Auf den Aufstiegsshirts stand geschrieben: Nach Ebbe kommt Flut.

Das ist erwähnenswert, weil dieser Aufstieg nach allem, was passiert ist, mit vielen Emotionen verbunden ist. Nicht nur für Schwalb – auch die Löwen haben in ihrer Vereinsgeschichte schon viele nervenaufreibende Spiele gegen die Norddeutschen erlebt. Spieler, Trainer und Fans können sich also in der kommenden Saison auf eine schöne Auswärtsfahrt ins handballverrückte Hamburg freuen.

Das ist ebenfalls relevant, weil andere Auswärtsspiele dafür wegfallen. Denn: Wo es Aufstiegsjubel gibt, ist Abstiegstrauer nicht weit. Wenn die Löwen mit Trainer Klaus Gärtner an diesem Donnerstagabend (19 Uhr/Sky) zur letzten Fernreise für diese Saison zum TUSEM nach Essen reisen, dann geht’s wirklich nur noch darum, sich anständig zu präsentieren und den Fans, die in begrenzter Anzahl kommen dürfen, einen schönen Abend zu bereiten. Essen steht nämlich seit geraumer Zeit als Absteiger fest, tauscht quasi mit dem HSV die Ligazugehörigkeit – und die Löwen wissen nur noch nicht, ob sie die verkorkste Saison als Vierter oder Fünfter abschließen werden.

Auch wenn’s um nichts mehr geht – dass ein deutlicher Sieg beim Kellerkind für Uwe Gensheimer und Co. Pflicht ist, sollte allen Beteiligten, die ein gelbes Trikot tragen, bewusst sein. Coach Gärtner sagt: "Das ist eine junge, befreit aufspielende Mannschaft, die hohes Tempo geht und kreativ im Angriff spielt."

Klingt beeindruckend. Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass Essen in 36 Spielen lediglich 13 Punkte holen konnte und in der starken Liga kaum konkurrenzfähig war.

Gärtner meint, man dürfe sich nicht wieder Schwächephasen, wie sie bei der jüngsten Heimniederlage gegen Magdeburg zu sehen waren, erlauben: "Sonst wird es auch in Essen eng."

Diesen Sonntag gibt’s dann noch den Saisonabschluss daheim gegen den THW Kiel. Danach machen die Löwen sicher gerne einen Haken hinter diese Spielzeit und freuen sich auf eine Art Neuanfang zur nächsten Saison.

Ähnlich wie der HSV Hamburg.

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