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Rhein-Neckar Löwen: Mait Patrail spricht vor der Partie beim HC Erlangen Klartext

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		Rhein-Neckar Löwen:  Mait Patrail spricht vor der Partie beim HC Erlangen Klartext

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Als Mait Patrail am Freitag im Auto zum Training fuhr, klang er nachdenklich. Der estnische Handballer, der seit dieser Saison nicht bei der TSV Hannover-Burgdorf, sondern den Rhein-Neckar Löwen unter Vertrag steht, ist 32 Jahre alt, hat einige Bundesliga-Spiele auf dem Buckel und zählt demnach zu den erfahrenen Spielern im Kader. Was der Mann mit dem langen Bart in all dieser Zeit noch nie erlebt hat, verrät er vor dem Bundesliga-Spiel am Sonntag beim HC Erlangen (16 Uhr/Sky) im RNZ-Interview.

Mait Patrail, fühlen Sie sich in der Rhein-Neckar-Region bereits heimisch?

Ich fühle mich zumindest sehr wohl. Ob ich jetzt angekommen bin, kann ich nicht sagen. Noch hatten wir nicht so viel Zeit, um uns die Region anzuschauen. Mit Hund und Kind sind wir ein bisschen rausgekommen – aber das war noch nicht wirklich oft der Fall.

Zeit für einen Ausflug aufs Heidelberger Schloss war also noch nicht?

Na ja, in der ersten Woche war ich ja noch alleine, da war ich zwei, drei Mal in der Stadt und zuletzt einmal etwas essen. Für Sightseeing war aber leider noch keine Zeit. Ansonsten war ich nur in Heidelberg, wenn ich Arzttermine hatte (lacht).

Sie waren fast die komplette Vorbereitung verletzt.

Ja, das war für mich persönlich natürlich etwas schade. Wenn man neu ist, will man auch mit den anderen spielen und sich integrieren. Das war für mich kein optimaler Start – aber mit jedem Training wird die Absprache und das Verständnis untereinander besser. Ich fühle mich gut und habe keine Schmerzen.

In der Bundesliga gab es vergangene Woche einen heftigen Dämpfer gegen den SC DHfK Leipzig. Das kann nicht der Anspruch der Rhein-Neckar Löwen sein, oder?

Wir sind ein Top-Verein. So wie wir gegen Leipzig gespielt haben, dürfen wir nicht weitermachen. Wir müssen deutlich bessere Leistungen zeigen und auch beweisen, dass wir auch Kampfgeist besitzen.

Gibt es schon eine Erklärung?

Ich habe selbst noch nie so ein Spiel erlebt, in dem wir so viele Fehlwürfe und technische Fehler hatten. Wir haben den Ball so oft leicht weggeben und im Gegenstoß oder ins leere Tor einfache Treffer kassiert – die Angriffsleistung war eine Katastrophe. Normalerweise gibt es immer ein, zwei Leute, die einen schlechteren Tag haben – aber dass gar niemand funktioniert, ist schon komisch. Egal wer im Angriff war, hat erst mal einen Ball weggeschmissen. Natürlich hat Leipzig auch gut gedeckt, das müssen wir zugeben. Aber egal gegen welches Team wir gespielt hätten – mit so vielen Fehlern hätten wir gegen niemanden gewonnen.

Sie stabilisierten zuletzt die Abwehr. Das ist ein Grund, warum man Sie aus Hannover nach Mannheim geholt hat. Wie gut ist die Defensive der Löwen?

In Hannover haben wir eine etwas andere Deckung gespielt, deswegen hat es etwas gedauert, bis ich mich zurecht gefunden habe. Zuletzt hatte ich aber ein gutes Gefühl, so langsam wird es immer besser. Manchmal waren wir noch etwas zu passiv, aber wenn wir noch ein bisschen Zeit bekommen, bin ich sicher, dass wir immer stabiler werden.

Nun geht es nach Erlangen. Dort haben sich die Löwen in den vergangenen Jahren immer schwer getan.

Erlangen hat viele neue Spieler gekauft und zudem einen neuen Trainer. Wie gut ihre Abwehr ist, hat man in den vergangenen Spielen gesehen – unsere Angriffsleistung muss also deutlich besser als zuletzt sein. Erlangen hat zudem viel Power aus dem Rückraum. Wir müssen deshalb früh rausgehen und sie aggressiv stören. Dass die Löwen schlechte Erfahrungen mit Erlangen haben, ist dabei egal. Das ist nur Kopfsache. Es bringt nichts zurückzuschauen, sondern wir sollten positiv nach vorne blicken.

Sind Sie denn auch positiv, wenn es darum geht, ob die Bundesliga-Saison regulär zu Ende gespielt werden kann?

Niemand weiß, was morgen passiert, ich freue mich einfach, dass wir aktuell noch spielen. Dass bei vielen Vereinen sogar mit Publikum gespielt werden darf, freut mich. Deshalb hoffe ich, dass das auch bei uns bald wieder möglich ist. Aber solange wir überhaupt spielen dürfen, sollten wir darüber glücklich sein. Handball hat mir immer Spaß gemacht, ich bin ein positiver Mensch und denke nur von Tag zu Tag. Ich hoffe einfach, dass wir die Saison zu Ende spielen können – das wäre wichtig für die ganze Sportart.

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