Handball
News melden
Nachrichten

Rhein-Neckar-Löwen gegen Bergischer HC: Dieser Pokalsieg ist verdient, aber auch etwas glücklich

0 1

		Rhein-Neckar-Löwen gegen Bergischer HC:  Dieser Pokalsieg ist verdient, aber auch etwas glücklich

Von Daniel Hund

Solingen. Es war ein Handball-Krimi, ein Spiel, das man so schnell nicht vergessen wird: 70 Minuten lang ging es hin und her, vor und zurück. Und am Ende des Pokal-Achtelfinals, das erst nach Verlängerung entschieden war, jubelten die Badener: Bergischer HC 29, Rhein-Neckar Löwen 32. Nach der regulären Spielzeit hatte es 24:24 (11:13) gestanden. Die Löwen konnten das Pokal-Aus also gerade noch so abwenden. Letztlich verdient, aber auch etwas glücklich.

Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter des zweifachen Meisters, sah es ähnlich: "Puh, das war ein echter Pokalfight", pustete er tief durch, "aber so ist dieser Wettbewerb manchmal. Es war sicher kein gutes Spiel von uns. Wir können froh sein, dass wir eine Runde weiter sind."

Taktikfuchs Jacobsen

Kleine Halle, große Atmosphäre. 2487 Zuschauer gaben in der Solinger Klingenhalle Vollgas. Rhythmisches Klatschen, Schlachtengesänge, Trommeln - der BHC-Anhang war on fire, voller Vorfreude auf die erhoffte Pokal-Sensation. Dass Löwen-Trainer Jacobsen nichts dem Zufall überlassen wollte, zeigte sich sofort. Der Däne schickte die Elite raus auf die Platte, rotierte nur auf einer Position: Für Gudjon Valur Sigurdsson rackerte Jerry Tollbring auf dem linken Flügel. Schwer taten sich die Badener trotzdem. Das Problem in der Anfangsphase: Vorne fehlte die Präzision, die zündende Idee. Erst in der 6. Minute durfte erstmals durchgeatmet werden: Alexander Petersson traf zum 1:1.

Nun lief es auch vorne. Lösungswege wurden gefunden und Tore erzielt. Doch der Aufsteiger, der mit sieben Siegen aus neun Spielen sensationell in die Bundesliga gestartet ist, ließ sich nicht abschütteln. Kämpfte und belohnte sich. 4:4 stand es nach 14 Minuten. Die Löwen waren beeindruckt. Das sah man, das spürte man. Spätestens beim 11:8 (26.) für den Außenseiter wurden die Gesichter auf der Löwen-Bank immer länger. Entsetzen machte sich breit, die Angst vor dem Pokal-K.o.

Jetzt war ein Taktikfuchs gefragt - und Jacobsen ist einer. Er antwortete mit zwei Wechseln: Andreas Palicka rückte zwischen die Pfosten und Jesper Nielsen für Gedeon Guardiola in den Innenblock. Ein genialer Schachzug, denn der baumlange Schwede stopfte nun die Löcher, war immer da, wenn es brannte. Ablesen konnte man das auch an der Anzeigetafel: Innerhalb von vier Minuten drehten die Löwen ein 8:11 mit sieben Feldspielern in ein 13:11 und stiefelten in die Pause.

So konnte es weitergehen und das ging es auch. Gegen den Sieben-Mann-Angriffswirbel der Löwen fand der BHC keine Mittel. Irgendwie stand irgendwann immer einer frei. Beim 17:13 wurde es dann auch merklich ruhiger in der Halle. Alles schien seinen gewohnten Gang zu nehmen, doch aufgeben ist für die Bergischen ein Fremdwort. Sie lauerten, sie kämpften, sie bissen auf die Zähne und schlugen tatsächlich zurück: Zwölf Minuten vor dem Ende führte plötzlich wieder der BHC mit 20:19. Weil er stark spielte, aber auch weil sich die Löwen - wie schon so oft in dieser Saison - mal wieder eine Auszeit nahmen. Konstanz ist dieser Tage wahrlich ein Fremdwort im gelben Lager.

Egal, am Ende zählt nur eins: das Ticket fürs Viertelfinale.

Spielfilm: 2:2, 3:4, 6:6, 8:6, 11:8, 11:13 (Halbzeit), 13:13, 13:17, 15:17, 19:19, 22:21, 24:24 (60. Minute), 25:24, 26:27 (1. Verlängerung), 26:29, 29:32 (Endstand)

Bergischer HC: Rudeck 1, Darj 1, Gunnarsson 5/2, Majdzinski 6, Baena 2, Babak 4, Arnesson 6, Boomhouwer 2/1.

Löwen: Palicka 1, Schmid 10/4, Tollbring 3/1, Fäth 1, Groetzki 2, Petersson 3, Kohlbacher 4, Mensah Larsen 8.

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Andere Sportarten

Sponsored