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ARENA-Interview mit Yannik Münchberger

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Wir sitzen so kurz nach dem Spiel gegen Altenholz beieinander, da muss die erste Frage die nach der Einschätzung der vermeidbaren Niederlage sein.

Yannik: Ja, die Niederlage war vermeidbar. Aber dennoch bin ich nicht ganz so betrübt. Gegen den Staffelfavoriten haben wir immerhin wieder 30 Tore geworfen, wie in den letzten Begegnungen auch.

Dennoch, es waren einige zu wenig.

Richtig, wir haben zu wenig aus unseren vorhandenen Chancen gemacht, zu viel verschenkt, individuelle Fehler gemacht, während der Gegner effektiver war. Das trifft auch auf mich persönlich zu. Dennoch, meine Mannschaft hat sich rein gehauen, vor allem in der zweiten Halbzeit, als wir noch einmal ganz nah dran waren.

Es steht damit aber bereits die zweite Saison-Niederlage im Protokoll, dabei war doch wieder vom Aufstieg in die zweite Liga die Rede.

Das Ziel oben anzugreifen bleibt, wir müssen die Punkte dann eben dort holen, wo wir sie vielleicht nicht eingeplant haben. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, haben ein prima Truppe zusammen und viel Potenzial. Letzteres meine ich im doppelten Sinne, sportlich und auch den Zusammenhalt, das Verständnis untereinander betreffend.

Man bezeichnet Dich als Kapitän, gibt es so eine Funktion überhaupt in so einem Handball-Team und wenn ja, welche Aufgaben hast Du?

Zugegeben, das ist ein Titel von großer Bedeutung, aber die Funktion ist tatsächlich nicht so unwichtig. Ich versuche zum Beispiel, mit einer Ansprache vor einem Spiel die richtige Einstellung zu erzeugen, bin dafür da, das gute Klima zu bewahren und die Schnittstelle zum Trainer zu sein. Wir sind eine tolle Truppe, wie ich schon sagte, aber deswegen doch nicht alle die besten Freunde. Auch sind viele Spieler noch neu in der Mannschaft, da ist eine verbindende Person durchaus wichtig.

Bist Du gewählt worden?     

Nein, Daniel, also unser Trainer, hat mich gefragt, ob ich mir das zutraue. Und dann fiel mir auf, dass ich mit meinen gerade 21 Jahren ja doch schon fast der Spieler mit der längsten Vereinszugehörigkeit bin. Muss direkt mal nachsehen, wer noch länger dabei ist.

Du giltst als der Regisseur der Truppe...

... das kann man so nicht sagen. Zum Glück haben wir einige, die die zentrale Rolle spielen können. Darauf achten wir auch.

Dann frage ich anders: Deine Spielmacher-Qualitäten haben sich herumgesprochen, bekamst Du deshalb schon Angebote anderer Vereine?

Ja, einige. Sogar als ich mir gerade das Kreuzband gerissen hatte. Aber ein Wechsel steht im Moment nicht in meiner Planung, ich habe ja auch gerade verlängert. Das hat sportliche, emotionale und wirtschaftliche Gründe. Ich befinde mich in einer Ausbildung zum Automobil-Kaufmann, bekomme von meinem Arbeitgeber, dem Autohaus Babelsberg, die Möglichkeit zum Training, wofür ich sehr dankbar bin. Außerdem studiert meine Freundin Paula hier, die als ehemalige Leichtathletin den leistungssportlichen Stress kennt. Da werde ich doch nicht weg wollen.

Themenwechsel. Warum spielst Du Handball auf diesem Niveau? Das ist doch mit viel Zeitaufwand und Anstrengung verbunden, womöglich auch mal mit Beschimpfungen durch das Publikum.

Nein, Beschimpfungen habe ich noch nicht erlebt, die treffen ab und an eher die Schiedsrichter. Das ist zum Glück beim Handball anders als beim Fußball. Handball war für mich fast vorgegeben, auch wenn ich es ebenso mit dem rollenden Ball versucht habe. Ich komme aus Rangsdorf, wo der Handball fast zu jeder sportlichen Familie gehört.

Dann kennst Du den Übervater Erwin Benke.

Nur dem Namen nach, direkt kennen gelernt habe ich den Nestor unseres Spiels in meiner Heimatgemeinde nicht mehr, aber meine Eltern kannten ihn sehr gut.

Du sprachst vorhin auch von sportlichen Gründen, die Dich hier halten. Kannst Du das präzisieren?

Ja klar. Ganz einfach gesagt meine ich damit den Aufstieg in die zweite Liga. Gut, wenn es diesmal noch nichts werden sollte, dann eben ein Jahr später. Das Ziel, unser Projekt einer stabilen Bundesliga-Zugehörigkeit, ist mir wichtig. Wenn ich zum Beispiel diese wunderbare, aber für Potsdam eigentlich zu große Halle sehe, muss es doch geradezu unser Ziel sein, sie mit Zuschauern, mit Stimmung zu füllen. Auch wollen wir uns wieder attraktiver machen für Förderer, für Sponsoren. Das alles wird uns erst gelingen, wenn wir weiter oben mitspielen und vor allem stabil guten Sport zeigen. Daran arbeiten wir und dafür haben wir jetzt auch die Mannschaft beieinander. Wie ich schon sagte: wir haben in mehrfacher Hinsicht viel Potenzial: sportlich, im Zusammenhalt und in dem Willen, gemeinsam etwas zu erreichen.

 

Das Gespräch führte Horst Sperfeld

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