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Hamburg: Polizeichef Schnabel warnt vor Gewalt im Fußball – klarer Trend

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Der Hamburger Polizeichef sieht ein großes Problem im deutschen Fußball: Die Fans seien zu gewalttätig, sagt Falk Schnabel. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel setzt sich für verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in deutschen Stadien ein. "Ja, der Fußball hat seit vielen Jahren ein Gewaltproblem. Die Innenministerkonferenz hat sich nicht anlasslos dazu entschlossen, Gegenmaßnahmen zu suchen", sagte Schnabel. Es könne nicht so weitergehen wie bisher. Die Innenministerkonferenz wird vom 3. bis 5. Dezember in Bremen über schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Stadien beraten. Das Thema steht ganz oben auf der Agenda. Am vergangenen Wochenende gab es zumeist friedliche Proteste in vielen Stadien bundesweit. Am 18. November hatten sich Tausende Fans aus diversen Gruppierungen zu einer Demonstration in Leipzig getroffen. Die Fanszenen halten geplante Maßnahmen wie zentral verfügte Stadionverbote, das Personalisieren von Eintrittskarten und eine aus ihrer Sicht flächendeckende Überwachung für überzogen. Hamburger Polizeichef widerspricht Fanszenen Schnabel widersprach der Darstellung der Fanszenen, wonach die Zahl der Straftaten in Stadien laut Statistik der "Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze" zurückgehe. Dieses Argument führe in die Irre, sagte der 56-Jährige: "Wir lesen in dem ZIS-Bericht: In den Spielen der oberen drei Ligen gab es in der abgelaufenen Saison rund 1.100 Verletzte, darunter 160 Polizistinnen und Polizisten, und vor allem: 624 Unbeteiligte", erläuterte er. Es stimme nicht, "dass Gewalt eine Randerscheinung ist und sich nur zwischen den Fanszenen abspielt". Laut ZIS-Statistik wurden in der Saison 2024/25 bei insgesamt 992 Spielen in der Bundesliga , der 2. Liga , der 3. Liga und der Regionalliga 321 Menschen weniger verletzt als in der Spielzeit zuvor (insgesamt 1.337) – ein Rückgang um 19,4 Prozent. Vorfälle beim Spiel Hansa Rostock gegen Dynamo Dresden am 22. Februar 2025 waren mit 54 verletzten Personen für fast ein Viertel aller bei allen 380 Drittligaspielen der Saison verletzten Menschen verantwortlich. Statistik zeigt Trend zu weniger Gewalt in Stadien Weitere Zahlen belegen einen positiven Trend in den Stadien: Es wurden insgesamt 5.913 Strafverfahren eingeleitet, im Vorjahr waren es noch 7.394 (-21,1 Prozent). Die Arbeitsstunden sanken um knapp 250.000 auf 2,6 Millionen (-8,8 Prozent). Zugleich gab es in den drei Profiligen und den Regionalligen allerdings rund 1,2 Millionen mehr Zuschauer als 2023/24 (+4,1 Prozent) Urteil zu Polizeikosten: Der HSV mietet sich die Polizei? Ein gefährlicher Plan Im Langzeitvergleich gehen die Zahlen ebenfalls zurück: In der Saison 2018/19, der letzten vollständigen Spielzeit vor der Corona-Pandemie, wurden laut Polizei in den ersten drei Ligen 1.127 Verletzte erfasst (2024/25: -2 Prozent). Die Arbeitsstunden lagen 2018/19 bei rund 2,2 Millionen und damit um fast 400.000 über dem Wert der Saison 2024/25 (-17,8 Prozent). Vor sieben Jahren gab es mit 22 Millionen Zuschauern allerdings deutlich weniger Fans in den Stadien (2024/25: +15 Prozent). Schnabel warnt vor "Kommerzialisierung staatlicher Sicherheit" Problematisch sieht Schnabel die Praxis des Bremer Senats, die Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospiele vom SV Werder einzufordern. Bremen ist bislang das einzige Bundesland, das dies tut. Schnabel warnte vor den Folgen: "Es könnte der Einstieg in eine Kommerzialisierung von staatlicher Sicherheit sein." Dann käme die Frage auf, ob auch ein Weihnachtsmarkt oder eine andere Großveranstaltung selbst für die Polizeikosten aufkommen müsste. "Wo ist da die Grenze, ab wie vielen Besuchern oder Zuschauern soll das gelten? Und wer legt fest, was normaler und was Mehraufwand ist?""

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