2. Fußball-Bundesliga: Nach erstem Auswärtssieg: KSC mit Zuversicht nach Gladbach
Das 4:1 bei Greuther Fürth lässt den Karlsruher SC auf einen Pokal-Coup in Mönchengladbach hoffen. Zwar spielt die Borussia eine Klasse höher, steckt aber in der Krise. Nicht so der KSC.
Vielleicht macht es sportlich gar nicht so einen großen Unterschied, ob der Karlsruher SC gegen einen verunsicherten Fußball-Zweitligisten spielt oder im DFB-Pokal gegen einen verunsicherten und zudem noch abstiegsbedrohten Bundesligisten. Jedenfalls strahlte KSC-Trainer Christian Eichner nach dem auch in der Höhe verdienten 4:1 (2:0)-Erfolg des KSC bei der SpVgg Greuther Fürth viel Zuversicht aus für das Pokal-Duell am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach.
"Pokal ist pure Vorfreude für mich", sagte Eichner am Freitag in Fürth. Der Wettbewerb strahle einen "überragenden Charme" auf ihn aus. "Wir versuchen das Spiel zu gewinnen, um weiter top zu sein. Und da ist es erst mal gar nicht so wichtig, ob es ein Bundesligist ist oder ein Oberligist."
Schleusener trifft am Geburtstag
Mit Ausnahme der Schlussphase bot der erste Auswärtssieg der Saison in Fürth viele Ansatzpunkte für diesen Optimismus. Die Karlsruher agierten über weite Phasen des Spiels dominant gegen die defensiv allerdings schwachen Gastgeber. Dem einmal mehr starken Kapitän Marvin Wanitzek gelang ein Doppelpack (79. Minute, 90.+5). Der fünfte Saisontreffer von Angreifer Fabian Schleusener an dessen 34. Geburtstag bescherte das frühe 1:0 (3.). Lilian Egloff erzielte das 2:0 noch vor der Pause (34.).
Nach dem 2:3 im Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern taten die drei Punkte allen Karlsruhern "extrem gut", wie Eichner erklärte. "Es ist sehr wichtig nach der unglücklichen Niederlage gegen Kaiserslautern, direkt wieder zurückzukommen, um so ein bisschen im positiven Fahrwasser zu bleiben", erklärte Eichner und äußerte dennoch Kritik an seiner Mannschaft, obwohl sie in Schlagdistanz zur Aufstiegszone der zweiten Liga bleibt.
Eichners Kritik wegen der Schlussphase
"Ich ärgere mich halt über die Schlussphase", sagte der 42-Jährige. "Wir wollen einen Schritt weiterkommen irgendwann." Deshalb erwarte er von seiner Elf, dass sie den Gegner bei einer 3:0-Führung nicht zurück ins Spiel bringe. Denn als Fürths Stürmer Branimir Hrgota in der Nachspielzeit (90.+1) auf 1:3 verkürzt hatte, geriet die Gäste-Abwehr auf einmal enorm unter Druck.
Doch weil es beim Sieg des KSC blieb, nutzte Eichner die Gelegenheit für eine kritische Analyse, denn: "Wenn man gewinnt, kann man das natürlich ein bisschen leichter ansprechen."

