Nur noch Rotationsspieler: Alabas neue Welt unter Alonso
Alaba profitiert von zahlreichen Defensiv-Ausfällen
Dass Xabi Alonso gegen den Underdog aus dem kasachischen Almaty die Rotatationsmaschinerie anwerfen würde, war abzusehen. Zwar fiel diese in Anbetracht der saftigen Derby-Pleite vom Wochenende nicht ganz so extrem aus, wie im Vorfeld möglicherweise zu erwarten gewesen wäre – so startete beispielsweise Kylian Mbappé das neunte Saisonspiel in Serie –, dass der Name David Alaba jedoch in der Anangsformation auftauchte, kam dann doch ein wenig überraschend. Der österreichische Nationalspieler stand das erste Mal nach seiner Meniskusverletzung im März wieder in der Startelf und spielte sogar 90 Minuten durch.
Dabei profitierte der Routinier auch ein wenig von der aktuell dünnen Personalsituation in der Defensive (Trent-Alexander Arnold, Daniel Carvajal, Antonio Rüdiger und Éder Militão fehlen aktuell verletzt bzw. angeschlagen) sowie dem Umstand, dass Raúl Asencio auf rechts aushelfen musste, da auch Federico Valverde eine Pause benötigte. Was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass der 33-Jährige bis auf einen Wackler in der Anfangsphase eine souveräne Leistung zeigte und in gewohnter Manier als Organisator und Lautsprecher voranging. Auch der Spieler selbst zeigte sich im Anschluss an die Partie sehr zufrieden: „Mir geht es sehr gut. Ich bin bereit, 90 Minuten zu spielen, so wie heute. Ich fühle mich sehr gut.“
In der Hierarchie abgerutscht
Ob dies jedoch einer Empfehlung für mehr Einsätze in den kommenden Wochen gleichkommt, darf jedoch bezweifelt werden. Alaba, der sich vergangene Saison erst nach einer langwierigen Kreuzbandverletzung zurück gearbeitet hatte, in der Folge aber immer wieder mit Folgeverletzungen zu kämpfen hatte, ist in der internen Innenverteidiger-Hierarchie deutlich abgerutscht. Für Xabi Alonso sind Neuzugang Dean Huijsen und der wiedererstarkte Militão aktuell klar gesetzt, Rüdiger und Asencio die ersten Alternativen, zuletzt erhielt sogar Linksverteidiger Álvaro Carreras den Vorzug in der Innenverteidigung.
Ein klares Zeichen des neuen Cheftrainers in Richtung des ehemaligen Bayernspielers, der vor dem Duell mit Almaty lediglich auf zehn Einsatzminuten in acht Pflichtspielen kam. Anders als Ex-Trainer Carlo Ancelotti, der Alaba sofort wieder vertraute und im letztjährigen Champions-League-Viertelfinale sogar als Linksverteidiger aufbot, sieht Alonso in seinem früheren Teamkollegen aktuell nicht mehr als einen Rotationsspieler. Für Alaba eine völlig neue Erfahrung in seiner Karriere. Der Grund für das interne Abrutschen in der Hierarchie ist aber relativ offensichtlich: Der 109-fache österreichische Nationalspieler hat vor allem in Folge seiner Kreuzbandverletzung merklich an Schnelligkeit und Explosivität eingebüßt. Für Alonsos Spielweise mit hohem Pressing und einer dadurch risikobehafteten Restverteidigung nicht die besten Voraussetzungen.
Alabas letzte Saison im königlichen Dress?
Als Führungspersönlichkeit und Lautsprecher innerhalb der Kabine bleibt der Österreicher aber weiterhin eine wichtige Säule, vor allem außerhalb des Platzes. Bisher nimmt der 33-Jährige seine Rolle auch ohne großes Murren an und stellt sich – wie auch nicht anders zu erwarten – komplett in den Dienst der Mannschaft. Ob er dies allerdings auch über das Ende der Saison hinaus tun wird, ist aktuell fraglicher denn je. Alabas Vertrag läuft im Juni 2026 aus, in Anbetracht der derzeitigen Situation scheint eine erneute Verlängerung eher unwahrscheinlich. Für die kommenden Wochen dürfte die Priorität aber ohnehin eine andere sein: Nämlich gesund bleiben und so Schritt für Schritt Alonsos Vertrauen gewinnen.
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