Xabi Alonso über die Systemfrage: „Bin nicht so fixiert darauf“
Real Madrid: XABI ALONSO über …
… den 3:2-Sieg gegen Borussia Dortmund und die verrückte Schlussphase: „Das ist Fußball. Bis zur 80. Minute, sagen wir bis zum 2:1, haben wir das Spiel sehr gut kontrolliert, mit und ohne Ball, es gab verschiedene Phasen, aber wir hatten immer die Kontrolle. Dann sind sehr viele Dinge in kurzer Zeit passiert. Die letzten zehn Minuten waren verrückt und wir haben ein bisschen die Struktur und die Intensität verloren. Wir hatten Glück, aber daraus müssen wir lernen, wenn wir nochmal in so eine Situation geraten. Wir sind jetzt im Halbfinale und sehr froh darüber, aber vielleicht können wir daraus mitnehmen, dass wir uns nicht darauf ausruhen sollten und unsere Präsenz nicht verlieren dürfen. Auch vor dem Elfmeter hätten wir es besser machen können, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.“
… das zweite Tor, eingeleitet und erzielt durch zwei Außenverteidiger, ähnlich wie bei Leverkusen: „Ja, man hat Ähnlichkeiten zu dem gesehen, was ich in Leverkusen gespielt habe. Manchmal steht Fran tief und Trent höher, damit er ins Zentrum ziehen kann. Beide sind offensive Verteidiger, aber um ihnen Freiraum zu gewähren, müssen wir im Zentrum stabil sein, um das Gleichgewicht zu wahren und das Spiel zu kontrollieren. In dieser Situation haben beide attackiert und die Stabilität hilft uns, um vorn diese Freiheiten zu haben.“
… Momente im Spiel, in denen er sich beschwerte: „Klar, in Momenten, wo etwas hätte besser laufen können, bestimmt – aber generell waren wir ziemlich stabil, wenn man sich das Spiel genau anschaut. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch die Spielkontrolle wiedererlangt. Wir hatten mit den Abschlüssen von Luka und Arda die Chance auf das 3:0. Ich hatte ein gutes Gefühl, dass wir es gut machten und alle gut im Spiel waren. Ab dem 2:1 haben wir uns vielleicht ein wenig verunsichern lassen.“
… den Platzverweis für Dean Huijsen und die Auswirkungen auf das Halbfinale gegen PSG: „Ich habe keine Ahnung. Das Spiel ist seit einer Stunde vorbei, ich werde mir jetzt erstmal ein, zwei Stunden nehmen, um ein bisschen herunterzufahren und wenn wir dann im Flugzeug sind, fange ich an, wieder über so etwas nachzudenken. Natürlich ist es keine gute Nachricht, dass Dean uns fehlen wird, aber dafür sind wir ein Team und wir versuchen, ihn zu ersetzen.“
… fußballerische Stärken des Teams in der ersten Halbzeit: „Ich glaube, wir haben vor allem gewusst, wann wir Pässe spielen müssen und wann wir vertikal spielen müssen. Daraus sind zwei Tore entstanden, dann haben wir auch gewusst, wann wir uns zurückziehen mussten und haben uns in der gegnerischen Hälfte festgespielt. Was noch ein wenig fehlt, ist die Kontinuität in diesem Rhythmus, aber wir waren defensiv solide, kompakt und alle haben ihre Aufgabe erfüllt.“
… die bisher größten Fortschritte des Teams: „Eines der Hauptziele war es, das Zusammenspiel zu verbessern, kompakter zu stehen, zu wissen, auf welcher Höhe wir angreifen und verteidigen müssen, wann wir enger stehen müssen.“
… Fran Garcías Tor und die Rolle der Außenverteidiger: „Das hängt ein bisschen vom Spiel selbst ab. Manchmal brauchst du sie ein bisschen mehr beim Spielaufbau, manchmal zentraler, manchmal für die Breite. Ich denke, alle Qualitäten sind hier notwendig und Fran weiß sehr gut, sie einzuordnen. Er hat den Ball auf Vini weitergeleitet und kam dann aus der zweiten Reihe und wenn auf den Seiten Stabilität da ist, kann er woanders helfen. Ich freue mich sehr für Fran, denn er leistet eine tolle Arbeit, er ist ein großartiger Junge und ein großartiges Spiel mit einem Tor abzurunden hat er sich verdient. Er spielt ein großartiges Turnier, nicht nur heute. Er zeigt genau die Konzentration und Intensität, die wir brauchen, legt eine bemerkenswerte Einstellung an den Tag. Er macht es ohne und mit Ball sehr gut, weiß genau, wann er nach vorn gehen kann und wann er warten muss und heute hat er auch sehr von Vini profitiert, der immer zwei Spieler um sich herum hatte, und so Platz für ihn geschaffen hat, um aus der zweiten Reihe zu kommen. Ich habe zu ihm gesagt, geh vor – wenn du weit weg bist, triffst du nicht, wenn du näher herankommst, kann es klappen und heute hat es geklappt.“
… Federico Valverdes Position: „Heute hat er ein bisschen weiter hinten gespielt. Er ist so ein kompletter Spieler, kann alles spielen und macht es gut. Als Trent dann müde wurde, haben wir ihn auf seine Position gestellt. Er ist ein essenzieller Spieler für uns.“
… die Frage, ob Alexander-Arnold zu zurückhaltend sei: „Es sind gerade einmal drei Wochen vergangen und nach, ich weiß nicht, 15 Jahren bei Liverpool, ist das für ihn eine große Umstellung. Es ist sehr intensiv, denn das ist eine 360-Grad-Wende in sehr kurzer Zeit, er muss sich an den neuen Klub, an die neuen Mitspieler, den Trainer gewöhnen. Wir arbeiten Tag für Tag mit ihm, aber wir sind sehr zufrieden mit ihm.“
… die traurigen Tage für Alexander-Arnold, der lange mit dem verstorbenen Diogo Jota beim FC Liverpool zusammenspielte: „In den letzten Tagen war es vor allem für ihn schwer und ich freue mich, dass er trotzdem seine Leistung abrufen konnte.“
… Torschütze Gonzalo García: „Gestern wurde ich glaube ich schon mal nach ihm gefragt und ich habe gesagt, dass ich sehr zufrieden mit ihm bin und dass er eine großartige Arbeit leistet. Heute hat er wieder getroffen und stand beim Tor goldrichtig. Er ist ein Knipser und hat eine sehr gute letzte Saison bei der Castilla mit 25 Toren gespielt.“
… seine Gedanken bei Thibaut Courtois’ fantastischer Rettungsaktion wenige Sekunden vor Abpfiff: „Ich habe gedacht, dass wir sehr froh sein können, einen Torhüter wie Thibaut zu haben. Er gehört zu den Keepern, durch die ein Team Spiele gewinnt. Er hat einen sehr positiven Einfluss.“
… Kylian Mbappé und seine Einsatzchancen gegen Paris: „Es geht ihm besser, er ist noch nicht bei 100 Prozent, aber jeden Tag ein bisschen fitter. Jetzt haben wir drei Tage Zeit, um ihn für das Spiel fit zu bekommen.“
… Paris Saint-Germain als Halbfinal-Gegner: „Ich werde darüber später nachdenken, wir haben noch Zeit, aber wir erwarten natürlich ein Spiel auf höchstem Niveau. Das wird ein großartiges Spiel. Wir haben heute gegen einen Champions-League-Finalisten gespielt und jetzt kommt der amtierende Sieger, der einen Lauf hat. Das wird die nächste Stufe, die wir in dieser neuen Phase, in der wir uns gerade befinden, erklimmen müssen. Wir werden besser und werden uns jetzt auf das Spiel gegen Paris vorbereiten. Paris spielt auf einem großartigen Niveau. Es ist eine gute Chance für uns und ein guter nächster Schritt, um unsere Entwicklungsschritte zu sehen.“
… Gedanken an den Klub-WM-Titel: „Nein, wir müssen jetzt erstmal das Halbfinale gewinnen. Wir haben zwei Ziele in diesem Turnier: weiterzuwachsen und in der K.o.-Phase weiter voranzuschreiten und der nächste Schritt ist das Halbfinale gegen PSG, aber wir sind natürlich näher dran. Nach dem Spiel gegen Al-Hilal waren wir noch viel weiter weg und jetzt haben wir uns angenähert. Wir müssen so weitermachen, der Rhythmus ist gut.“
… Systemänderungen während des Spiels: „Das System kann innerhalb eines Spiels flexibel sein, was davon abhängt, wie hoch Tchouaméni positioniert ist. Manchmal musste er zurück, weil Brandt die Linie durchbrochen hatte und sie kamen mit fünf Spielern, dann musst du dich anpassen. Zu sagen, wir spielen 4-2-3-1 oder 4-1-1-1 ist sehr statisch gedacht. Im Fußball musst du dich anpassen. Ob ich mit einer Dreier- oder Viererkette spielen will? Ich weiß es nicht, ich bin nicht so auf die Systemfrage fixiert. Das Wichtigste ist, dass die Spieler, das System in den verschiedenen Phasen des Spiels im Einklang mit unserer Spielidee interpretieren.“
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