Nach 38. Titel: Totalumbruch bei Real Madrid Baloncesto
Legende kehrt nach einem Jahr zurück
Im Juni 2024 beendete er mit 38 Jahren seine große Spielerkarriere standesgemäß als spanischer Meister und nur ein Jahr später ist er zurück bei seinem verein: Sergio Rodríguez ist neuer Sportdirektor bei Real Madrid Balocesto. Der dreifache EuroLeague-Sieger beerbt den bisherigen Basketball-Chef der Königlichen Juan Carlos Sánchez, der seit 2010 die Geschicke der Basketballabteilung mehr als erfolgreich geführt hatte – in dem Zeitraum gewannen die Blancos 28 Titel. In seiner neuen Rolle wird Rodríguez eine weitere Legende zur Seite stehen, denn auch Felipe Reyes, Reals ehemaliger Kapitän und in den letzten Jahren als Vereinsbotschafter tätig, wird eine operative Rolle in der neuen Geschäftsführung einnehmen. Dafür verlässt Alberto Herreros die Königlichen, die er seit 2005 als sportlicher Leiter geführt hatte.
Mateo nach sechs Titeln weg, Scariolo kehrt zurück
Nicht nur in der sportlichen Leitung vollzieht Real Madrid gerade einen großen Umbrich, sondern auch auf der Trainerbank, denn nach sechs Titeln (EuroLeague, zwei spanische Meisterschaften, eine Copa de Rey und zwi Supercopas de España) innerhalb von drei Jahren haben die Merengues sich von Cheftrainer Chus Mateo getrennt. Damit geht eine große Ära beim EuroLeague-Rekordsieger zu Ende, denn Mateo war in den letzten elf Jahren eine prägende Figur bei allen großen Erfolgen des Hauptstadtklubs. Zwischen 2014 und 2022 wirkte der ehemalige Real-Spieler nämlich als Co-Trainer von Pablo Laso, und gemeinsam feierten die Beiden große Erfolge, unter anderem zwei Trophäen in der EuroLeague, fünf spanische Meisterschaften und vier nationale Pokalsiege. Letztlich wurde Mateo das schlechte Abschneiden in der abgelaufenen EuroLeague-Saison zum Verhängnis, in der die Königlichen sich nur mit Ach und Krach für die Playoffs qualifizieren konnten, um dann in der ersten Runde an Olypiakos Piräus zu scheitern und damit das Final Four zu verpassen – erstmals seit 2020/21.
Mit Sergio Scariolo steht der Nachfolger bereits fest. Der 64-Jährige spanische Nationaltrainer unterschrieb einen Vertrag bis 2028 und wird nach der kommenden Europameisterschaft (27. August bis 14. September), bei der er noch die Furia Roja betreuen wird, seine zweite Amtszeit bei Real Madrid beginnen, denn bereits zwischen 1999 und 2002 führte der Italiener die Blancos unter anderem zu einem Meisterschaftstitel. Insgesamt kommt Scariolo in seiner Karriere als Vereinstrainer auf sechs Titel (mit Real Madrid,, Virtus Bologna, Unicaja Málaga und Baskonia Vitoria), dazu holte er als Co-Trainer 2019 den NBA-Titel mit den Toronto Raptors. Mit der spanischen Nationalauswahl wurde der italienische Coach viermal Europameister, einmal Weltmeister und gewann einmal Silber bei den Olympischen Spielen, womit er mit Abstand der erfolgreichste spanische Nationaltrainer aller Zeiten und einer der erfolgreichsten in Europa ist.
???? #BienvenidoScariolo ???? pic.twitter.com/4yS4Q1MH4b
— Real Madrid Basket (@RMBaloncesto) July 3, 2025
Großer Kaderumbau steht bevor
Nachdem es bereits vor einem Jahr einen mittleren Umbruch im Kader der Königlichen gegeben hatte – so ging der französische Center Vincent Poirier zu Anadolu Efes, Shooting Guard Fabien Causeur zog es zu Olimpia Milano, während Power Forward Guerschon Yabuselezu den Philadelphia 76ers in die NBA wechselte, außerdem beendeten Vereinslegenden Rudy Fernández und Sergio Rodríguez ihre Karrieren – wird in diesem Sommer ein beinahe kompletter Umbau vollzogen. Nach einer von Verletzungen geprägten Saison verließ Serge Ibaka nach nur einem Jahr wieder die spanische Hauptstadt, während es Eli John Ndiaye (Atlanta Hawks) und Hugo González (Boston Celtics) in die NBA zieht. Mit Džanan Musa (nach Dubai) verlässt außerdem ein absoluter Leistungsträger nach drei Jahren die Blancos. Auf der anderen Seite stehen Aufbauspieler Théo Maledon, der von Asvel Lyon kommt, sowie der österreichische Shooting Guard David Krämer (Teneriffa) als erste Neuzugänge fest. Außerdem soll Real diversen Medien zufolge kurz vor der Verpflichtung von Lonnie Walker (ehemals Zalgiris und NBA) stehen. Da die Saison erst im Oktober beginnt, wird hier aber längst nicht Schluss sein – es steht ein heißer Basketballsommer in Madrid bevor. Sicher ist nur, dass mit Mario Hezonja, Facundo Campazzo, Walter Tavares und Andrés Feliz den Blancos weiter erhalten bleiben werden. Und auch der legendäre Kapitän Sergio Llull wird wahrscheinlich noch ein Jahr dranhängen.
EuroLeague muss wieder her
Dass der spanische Rekordmeister nach zwei Jahren, in denen man nicht nur den nationalen Titel verteidigen, sondern auch einmal im EuroLeague-Finale stand, so einen radikalen Umbruch auf allen Ebenen vollzieht, deutet nur auf eines hin: Die europäische Krone soll wieder nach Madrid. Vor allem in der abgelaufenen Saison hinkten nicht nur die Ergebnisse, sondern auch Reals Leistungen in der Königsklasse den hohen Ansprüchen hinterher. Vor allem in den Duellen gegen die Spitzenteams wie Olympiakos, Fenerbahce oder Panathinaikos war man in der Regel chancenlos, was sich vor allem im Playoff-Viertelfinale gezeigt hatte. Damit ist die Zielsetzung für Rodríguez, Scariolo klar: Nach 2022/23 soll der EuroLeague-Titel wieder an die Concha Espina – es wäre der zwölfte insgesamt. Dazu ist auch die erneute Titelverteidigung auf nationaler Ebene angesichts der Schwierigkeiten, in denen sich vor allem der Erzrivale aus Barcelona befindet, ein absolutes Muss.
Der Beitrag Nach 38. Titel: Totalumbruch bei Real Madrid Baloncesto erschien zuerst auf REAL TOTAL.