LOTTO-Pokal der Frauen: Meister trifft Favorit
Am Freitagabend beginnt das große Finalwochenende mit dem LOTTO-Pokal der Frauen. Ab 19:30 Uhr (live auf YouTube) trifft Verbandsligameister TV Eiche Horn auf Regionalligist ATS Buntentor. Auf dem Papier ist es ein neues Duell – doch gänzlich unbekannt sind sich die beiden Teams keineswegs.
Es war eine echte Zitterpartie, das diesjährige Halbfinale des TV Eiche Horn. Gegen den Vorjahresfinalisten SC Borgfeld verspielten die hochfavorisierten Hornerinnen zunächst eine 2:0- und später eine 3:2-Führung – erst im Elfmeterschießen sicherten sie sich schließlich den Einzug ins Finale. In der Meisterschaft lief es dagegen deutlich souveräner: Ohne einen einzigen Punktverlust holte sich das Team von Trainerin Vanessa Lorenz die Meisterschale auf die heimische Fritzewiese. Der Kern der Mannschaft spielte in der vergangenen Saison noch für den TuS Schwachhausen. Auch Vanessa Lorenz stand dort an der Seitenlinie. Damals scheiterte man im Halbfinale nur knapp am ATS Buntentor. Diesmal soll mit neuem Wappen auf der Brust der große Wurf gelingen. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass wir Buntentor an den Rand einer Niederlage bringen können. Dementsprechend wollen wir uns am Freitag nicht verstecken, sondern auch offensiv Akzente setzen“, sagt Lorenz.
Vanessa Lorenz geht in ihr erstes LOTTO-Pokal Finale mit dem TV Eiche Horn. (Foto: Oliver Baumgart)
Mit dem Meistertitel und dem Finaleinzug sind die selbst gesteckten Saisonziele zwar bereits erfüllt, doch nun soll der Pokal her. Und die Stimmung im Team stimmt: „Jede einzelne Spielerin hat Bock auf das Finale, und die Unterstützung aus dem gesamten Verein ist spürbar“, sagt Lorenz. Den Pokal konnte Eiche Horn bislang noch nie gewinnen, die letzte Finalteilnahme liegt fast ein Jahrzehnt zurück – 2016 unterlag man dem SC Weyhe mit 1:4. Mit dem damaligen Team hat die heutige Mannschaft kaum noch etwas gemeinsam – und dank der gesammelten Erfahrungen geht Eiche Horn keineswegs chancenlos ins Finale. Auch Trainerin Vanessa Lorenz ist sich der Ausgangslage bewusst: Ihr Team ist in dieser Saison zwar zum ersten Mal überhaupt der Underdog – doch das hält sie nicht davon ab, eine klare Ansage zu machen: „Wir werden alles auf dem Platz lassen und es Buntentor so schwer wie möglich machen.“
Katharina Sriranganathan ist Eiche Horns Top-Torjägerin. In der Liga traf sie in Liga und Pokal 34 Mal. (Foto: Oliver Baumgart)
Beim ATS Buntentor verlief die Saison nahezu spiegelbildlich zu der des TV Eiche Horn. Im LOTTO-Pokal zeigte sich das Team von Trainer Sven Gudegast äußerst souverän: Kein Spiel wurde mit weniger als sechs Treffern gewonnen, zuletzt gab es ein deutliches 6:0 gegen den ESC Geestemünde. In der Liga hingegen kämpfte der Regionalligist lange um den Klassenerhalt, der am Ende allerdings gesichert werden konnte. Ein entscheidender Faktor dafür war laut Gudegast der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft: „Die Stimmung war selbst in schwierigen Phasen hervorragend, das hat entscheidend zum Klassenerhalt beigetragen.“
Für Sven Gudegast ist es das letzte Spiel als Trainer des ATS Buntentor. (Foto: Oliver Soller)
Nun kann sein Team befreit ins Pokalfinale gehen – ein besonderes Spiel, denn für Sven Gudegast wird es der letzte Auftritt an der Seitenlinie des ATS sein. Nach der Saison verlässt er den Verein. Zum Abschied soll es noch einmal der ganz große Erfolg werden. Der LOTTO-Pokal ist für Buntentor eine Art Lieblingswettbewerb: Schon dreizehn Mal konnte der Verein den Titel gewinnen – zuletzt sogar fünf Mal in Folge. Die Favoritenrolle liegt also klar beim Regionalligisten. „Im Pokalfinale sind wir eigentlich immer Favorit, egal gegen wen wir spielen“, sagt Gudegast und weiß zugleich um die Fallhöhe: „Wir können eigentlich nur verlieren. In einem einzigen Spiel kann immer alles passieren.“
Malena Watzlawik traf für den ATS im Halbfinale. (Foto: Oliver Baumgart)
Den TV Eiche Horn wird der ATS keinesfalls unterschätzen – nicht zuletzt mit Blick auf das enge Halbfinalduell der Vorjahressaison. „Es wird ein Endspiel mit offenem Visier. Eiche hat viele gute und schnelle Spielerinnen. Wir müssen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und dürfen ihnen keine Räume für Konter lassen“, fordert Gudegast. Für ihn persönlich wäre der Pokalsieg der perfekte Abschluss, doch im Vordergrund steht die Mannschaft: „Die Mädels sollen auch in der kommenden Saison im DFB-Pokal spielen. Und wir werden am Freitag alles dafür geben, dass das gelingt.“
Karten für das LOTTO-Pokal Endspiel der Frauen gibt es noch zum Preis von 5,- Euro bzw. 3,- Euro (ermäßigt) bei Nordwest Ticket auf nordwest-ticket.de als Print@Home-Tickets zum Selberdrucken. Die Tickets beinhalten eine freie Platzwahl. Zusätzlich gibt es für das Finale der Frauen ein Gruppenticket-Angebot. Bei Abnahme von mindestens 10 Karten kostet ein Ticket nur 3,- Euro. Die Bestellfrist für Schiedsrichterkarten ist bereits abgelaufen. Am Spieltag wird es zudem eine Tageskasse geben. Dort sind jedoch keine Gruppenkarten erhältlich.
[oba]