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„Das ist die … Mannschaft der Welt“

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Fantastisch. Es war ein weiteres Spiel für das Akademie-Geschichtsbuch, dieses denkwürdige 3:2 nach Verlängerung im DFB-Pokal-Finale gegen den Rekordsieger SC Freiburg. Flutlicht, Verlängerung, Elfmeter, Ampelkarten, aufgeheizte Atmosphäre – es war alles dabei. Eine Nachlese auf einen Krimi.

Gut Fußball spielen können ist das eine, an seine äußersten Grenzen zu gehen das andere. Für Diren Daǧdeviren ging es irgendwann nicht mehr weiter, nach 108 Minuten war für den Mittelfeldspieler der TSG Schluss. Zuvor hatte sich der 19-jährige Mannheimer auf dem Rasen kurz übergeben. Eine Szene, die stellvertretend für die Leidenschaft und Opferbereitschaft steht, mit der diese U19 am Freitagabend in Potsdam einen bärenstarken Gegner in Unterzahl niederrang.

„Das ist die geilste Mannschaft der Welt, da braucht mir niemand was erzählen“, jubelte ihr Trainer Tobias Nubbemeyer euphorisch. „Was die Jungs heute abgerissen haben, war einfach nur Wahnsinn. Wie sie sich von Rückschlägen erholt und gegenseitig hochgezogen haben, einfach unfassbar. Den Titel kann uns keiner mehr nehmen.“ Genau das hatte der Trainer vor der Partie auch angekündigt. „Die Jungs marschieren ohne Ende und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.“ Und so kam es schließlich. Trotz Ausgleichstreffers und Gelb-Roter Karte in der Nachspielzeit der regulären 90 Minuten fiel das Team nicht um und belohnte sich mit dem zweiten DFB-Pokal-Sieg nach 2010.

Volle Konzentration auf Dortmund

Teil eins eines möglichen, historischen Doubles ist also erfüllt. Der Annahme einiger Medienvertreter, dass das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am kommenden Donnerstag in Oberhausen gegen Borussia Dortmund nur noch Formsache sei, erteilte Nubbemeyer indes eine klare Absage. „Wir machen jetzt das Wochenende frei, aber ab Montag volle Konzentration auf Dortmund, das wird alles andere als einfach.“ BVB-Coach Mike Tullberg, der auch gerne die Rechnung vom 0:6 in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen die Hoffenheimer begleichen möchte, dürfte sich angesichts der kräftezehrenden Verlängerung die Hände gerieben haben.

Während Nubbemeyer versuchte, seine Emotionen zu kanalisieren, streiften sich die kickenden Protagonisten die Pokalsieger-Shirts über und ließen sich mit dem Pokal, der von Hand zu Hand wanderte, ausgelassen von den vielen mitgereisten Anhängern und Mitarbeitern, darunter auch Direktor Nachwuchs Frank Kramer und Präsident Kristian Baumgärtner, gebührend feiern.

„Wir haben uns das Momentum erarbeitet“

„Ich bin stolz auf jeden einzelnen Spieler“, sagte Kapitän Kelven Frees nach gerade erfolgter „Bierdusche“ aus Wasser. „Die beiden anderen Kapitäne Hennes [Behrens] und Diren [Daǧdeviren] sind absolute Leader und wir feiern hier eine absolute Teamleistung! Dass wir die geilste Mannschaft der Welt sind, kann ich nur bestätigen.“

Siegtorschütze Max Moerstedt war nach Spielende ein gefragter Mann, doch wenn sich jemand schon in jungen Jahren mit Medienarbeit auskennt, dann ist es der U17-Weltmeister aus Mannheim, der parallel zu den Feierlichkeiten ein Interview für Sky, anschließend in der Mixed Zone für den kicker-Reporter und sogar noch telefonisch auf dem Rasen mit der Internetseite des DFB gab – eher er gemeinsam mit Tiago Poller zur Dopingprobe musste.

„Das Momentum ist auf unserer Seite, aber das muss man sich auch erarbeiten. Wir lassen unser Herz auf dem Platz und können momentan jeden schlagen“, sagte der Stürmer, der bereits zum Profi-Kader der TSG gehört, theoretisch aber noch ein Jahr in der A-Jugend spielen könnte. Moerstedt strotzt wie seine Teamkollegen nur so vor Selbstbewusstsein, doch auch er weiß: „Dortmund ist ein schwerer Gegner und das wir nochmal ein hartes Stück Arbeit.“

Heute im Olympiastadion

Wie ging es weiter nach der Party auf dem Rasen? In der Kabine wurde natürlich heftig weitergefeiert, nach der Rückkehr ins Hotel ging es noch nach Berlin, um in einem angesagten Club diesen Triumph gemeinsam zu verarbeiten.

Die „geilste Mannschaft der Welt“ wird erst am Sonntag die Heimreise in den Kraichgau antreten. Am Samstag ging es für die Jungs, die nicht zum Einsatz gekommen waren, noch einmal ins Karl-Liebknecht-Stadion, während die anderen um 13 Uhr zum Regenerationstraining in Konferenzraum 221 antraten.

Am Abend werden die Hoffenheimer das „große“ DFB-Pokal-Finale im Berliner Olympiastadion besuchen – und zuvor noch einmal offiziell geehrt.

Eine grandiose Saison ist es jetzt schon – zu Ende ist sie noch nicht.

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