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ATS Buntentor gewinnt den LOTTO-Pokal der Frauen

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Der ATS Buntentor ist erneut Sieger des LOTTO-Pokals der Frauen. Am Abend unterlag der SC Borgfeld dem Regionalligisten im Finale vor 523 Fans in der Marko Mock Arena mit 1:6 (0:1). Der ATS Buntentor steht damit im DFB-Pokal der kommenden Saison.

Zunächst einmal jedoch rollte der Ball überhaupt nicht. Eine Gewitterfront über der Hansestadt sorgte dafür, dass die Partie erst mit 20-minütiger Verspätung beginnen konnte. Dann aber entwickelte sich vom Anpfiff an bei strömendem Dauerregen ein Spiel, das nur auf ein Tor stattfand. Weil Borgfeld sich auf das Verteidigen beschränkte, hatte der ATS viel Platz im Mittelfeld. SC-Torhüterin Fabienne Klie musste sich ein ums andere Mal unter dem frenetischen Jubel des großen und lautstarken Borgfelder Anhangs strecken, um ihr Team im Spiel zu halten. In der 17. Minute war es dann aber vorbei mit der Null. Nach einem Gewühl im Strafraum konnte Klie zwar erneut toll parieren, den Nachschuss setzte Buntentors Paula Rößeling dann aber zur Führung in die Maschen.

Borgfelds Torfrau Fabienne Klie (l.) pariert vor Buntentors Michelle Entelmann. (Foto: Oliver Soller)

Wer dachte, dass dieser Treffer jetzt der befreiende Dosenöffner war, sah sich in der Folgezeit eines Besseren belehrt. Denn zwar konnte sich der ATS nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer die nächste hochkarätige Chance herausspielen, dem starken Abschluss von Nathalie Heeren folge aber abermals eine noch stärkere Parade Klies (19.). Mit zunehmender Spieldauer erhöhte Buntentor den Druck, doch die Defensivabteilung des Verbandsligisten lieferte eine konzentrierte Leistung ab. Und so kam der ATS zwar durch Rößeling (31.), einem Kopfball von Mia Bastian (34.) und einem weiteren Torschuss von Franziska Gieseke (36.) zu weiteren Chancen, im Tor konnten die Frauen vom Kuhhirten den Ball aber nicht unterbringen. Und das galt auch bis zur Pause vor der Rößeling nochmal den Pfosten traf (45.). So ging es schließlich mit der nur knappen Führung in die Kabinen als die gute Schiedsrichtern Sharline Heyen zum Pausenhandtuch bat.

Paula Rößeling (am Ball) traf zwei Mal für den ATS. (Foto: Oliver Soller)

Auch in der zweiten Halbzeit bot sich den Fans das gleiche Bild. Buntentor machte bei Dauerregen das Spiel und Borgfeld verteidigte weiter leidenschaftlich. Entlastung brachten für den Verbandsligisten nur einzelne Ausflüge von Ronja Klook, die sich vorn aber allein auf weiter Flur befand und daher keine Gefahr ausstrahlen konnte. Es dauerte schließlich bis zur 59. Minute, bis wieder ein Torjubel durch die Marko Mock Arena schallte. Ylenia Sachau bewies ihre Schussstärke und konnte fast aus dem Halbfeld die Führung auf zwei Tore ausbauen (59.). Und keine zwei Minuten später sorgte Gieseke für die Vorentscheidung (61.). Ihr Treffer aus der Drehung war dabei ebenso sehenswert.

Franziska Gieske (r.), hier im Diuell mit Borgfelds Carolin Gertken, traf zum vorentscheidenen 0:3. (Foto: Oliver Soller)

Borgfeld sorgte mit vielen Wechseln immer wieder geschickt für Ruhepausen, konnte aber nicht verhindern, dass Buntentor in der Schlussphase nochmal aufdrehte. Rößeling hatte von der Strafraumgrenze einfach mal trocken draufgehauen und traf zum zweiten Mal in diesem Abend zum 0:4. (82.). Und dann hatte der SC Borgfeld doch noch seinen großen Moment. Ein präziser Pass aus der eigenen Hälfte landete auf dem Fuß von Julia Claassen, diese ging noch einige Meter mit der Kugel und schob den Ball schließlich routiniert zum 1:4 ins lange Eck (83.). Ein Jubel brach los, der vermutlich auch noch im heimischen Wümmestadion vernommen werden konnte, doch Buntentor antwortete direkt. Die eingewechselte Lea Taubert (86. und 90. + 3) sorgte per Doppelpack für den 1:6-Endstand.

Borgfelds Kapitänin Neele Wegener (l.) stoppt Gina Gersonde. (Foto: Oliver Soller)

Traurige Gesichter suchte man nach dem Abpfiff allerdings vergebens. Borgfeld war sich seiner Rolle als absoluter Underdog stets bewusst und so feierte das Team mit seinen zahlreichen Fans eben seinen einen Treffer gegen den großen Gegner aus der Regionalliga noch lange, nachdem BFV-Präsident Patrick von Haacke, BFV-Vizepräsidentin Ulrike Geithe, Nantke Penner, die Vorsitzende des BFV-Frauen- und Mädchenausschusses und Sarah Kettler von LOTTO Bremen den Pokal an ATS-Kapitänin Ylenia Sachau übergeben hatten. Bis auf das typische Bremer Wetter war es also ein Pokalabend, ganz nach dem Geschmack aller Beteiligten.

Jubel bei ATS buntentor über die erneute Titelverteidigung.

Die Stimmen zum Spiel:

Sven Gudegast (Trainer, ATS Buntentor):
„Wir haben einen souveränen Auftritt gezeigt und das Spiel zu jeder Zeit gut im Griff gehabt. Allerdings mussten wir dabei auch geduldig sein, weil Borgfeld gut verteidigt hat. Und auch wenn es ein Spiel auf ein Tor war, hat der SC nicht aufgegeben und schließlich auch sein Tor gemacht. Ich denke, nach dem Spiel können alle glücklich und zufrieden sein.“

Ole Meyer (Trainer, SC Borgfeld):
„Es war ein aufregendes Finale, das von A bis Z Spaß gemacht hat. Nach hinten raus war es wahrscheinlich eine Frage der Kraft, weil wir zwar insgesamt oft, in der Abwehrkette dann aber doch recht wenig gewechselt haben. Vielleicht fällt das Ergebnis auch ein oder zwei Tore zu hoch aus, aber das ist mir heute herzlich egal. Wir haben ein Tor gemacht und ein dieses einmalige Erlebnis weckt jetzt in uns die Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr vielleicht wieder hier stehen.“

Paula Rößeling (Doppeltorschützin, ATS Buntentor):
„Gerade in der ersten Halbzeit hat Borgfeld es sehr gut gemacht, indem sie sich hinten reingestellt und uns damit das Leben schwergemacht haben. Sie haben einfach alles reingehauen und waren ein würdiger Finalist. Die Kulisse war heute megastark. Beide Fanlager haben richtig Stimmung gemacht. Das kann man immer gern wieder so haben.“

Neele Wegener (Kapitänin, SC Borgfeld):
„Das war ein einmaliges Erlebnis, das wir alle sehr genossen haben. Es war geil, dabei gewesen zu sein und für die meisten von uns wohl das Spiel ihres Lebens. Zum Ende haben uns dann ein bisschen die Kräfte und die mentale Frische verlassen. Als unser Tor fiel und dieser laute Jubel losging, war das Euphorie pur.“

Julia Claassen (Torschützin, SC Borgfeld):
„Als ich den Ball auf den Fuß bekam, habe ich ehrlich gesagt gar nicht groß nachgedacht, sondern den Ball einfach auf das Tor geschossen und zum Glück ging er rein.“

Hinweis zum Livestream:

Die Wetterkapriolen haben nicht nur den Anpfiff der Partie verzögert. Leider hat auch die Technik den Wassermassen durch den Regen nicht standhalten können, sodass unser Livestream vom Spiel abgebrochen werden musste. Hierfür bitten wir um Entschuldigung.

[oba]

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