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LOTTO-Pokal der Männer: Vertauschte Rollen

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Das große Finale des LOTTO-Pokal Wochenende gestalten die Männer von der SV Hemelingen und dem Bremer SV am Samstag ab 11:45 Uhr (live in der ARD-Konferenz und im Livestream auf butenunbinnen.de). Dabei gehen die Teams durchaus mit vertauschten Rollen ins Rennen, wie Sebastian Kmiec, Trainer des Bremer SV findet. Wir sprachen mit beiden Trainern.

Für die SV Hemelingen ist schon der erste Finaleinzug seit fünfzig Jahren ein Erfolg – überraschend ist er indes nicht. Die SVH ist zum zweiten Mal in Folge auf Platz zwei der Bremen-Liga eingelaufen und das zeigt die Entwicklung, die das Team von Trainer Günter Tuncel und seinem Bruder Feyhat genommen hat. „Lässt man die U 23 von Werder Bremen, die in der Liga in ihrer eigenen Liga gespielt hat, mal außen vor, ist die Vizemeisterschaft in diesem Jahr fast so etwas wie der Meistertitel selbst“, findet Günter Tuncel. Entsprechend stolz ist er auf sein Team, denn neben der Liga lag der Fokus vor allem auch auf dem Pokal. Zwei Mal wäre sein Team fast ausgeschieden, doch einen 0:2-Pausenrückstand beim OSC Bremerhaven drehte die SVH noch zu einem 5:2 und auch im Halbfinale musste man bis zum Schluss mit Hemelingen rechnen, fiel der Siegtreffer gegen Tura Bremen doch erst in der Nachspielzeit. „Unsere Comeback-Qualitäten sind sehr groß. Auch wenn wir in Rückstand geraten, wissen wir, dass wir die Partie noch zu unseren Gunsten drehen können“, sagt Tuncel. Nun also das große Finale gegen den Favoriten aus der Regionalliga. „Das ist nicht nur sportlich eine Herausforderung. Die ganze Organisation ist eine komplett andere Nummer als in der Liga“, erzählt Tuncel. Durch die Liveübertragung in der ARD (live ab 11:30 Uhr) sei auch das mediale Interesse enorm groß, berichtet der Trainer. Mit seinem älteren Bruder Feyhat bildet er jetzt bereits im dreizehnten Jahr ein eingespieltes Trainergespann.

Günter Tuncel steht als Trainer erstmals im LOTTO-Pokal Endspiel. (Foto: Oliver Baumgart)

Und welche Taktik haben die Trainerfüchse für das Spiel gegen den BSV ausgetüftelt? „Der BSV ist für mich der klare Favorit und wird sicherlich auch die größeren Spielanteile haben. Doch natürlich hat auch er Schwächen und wir fahren nicht zum Finale, um dem Gegner zum Pokalsieg zu gratulieren. Wir wollen genau diese Schwächen nutzen und den Druck, den der BSV hat, für uns nutzen, um am Ende hoffentlich den Pokal zu gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen. Das wäre der komplette Wahnsinn“, sagt Tuncel. Seinem Team nimmt der Übungsleiter den Druck hingegen komplett von den Schultern. „Das Endspiel soll ein unvergesslicher Tag werden, den meine Jungs und auch wir Trainer genießen sollen und wollen – egal, wie es dann am Ende ausgeht. Noch nie haben wir vor so einer Kulisse gespielt oder gecoacht. Das ist schon etwas ganz Besonderes und man spürt derzeit in jeder Sekunde die Überzeugung, dass wir die Sensation schaffen können.“ Und auch wenn der Gegner in einer anderen Spielklasse unterwegs ist als die Hemelinger, weiß Tuncel über den Gegner bestens Bescheid und findet nur lobende Worte. „Vor dem, was die Verantwortlichen am Panzenberg leisten, kann man nur seinen Hut ziehen. Ich verfolge den Bremer SV sehr genau und immer, wenn meine Zeit es zulässt, bin ich am Panzenberg und dann fiebere ich natürlich auch für den BSV mit. Am Sonntag ist das dann ausnahmsweise mal für einen Tag anders.“

Für Kapitän Ola Laabs ist das LOTTO-Pokal Endspiel die letzte Partie im Trikot der SV Hemelingen. (Foto: Oliver Baumgart)

Beim Bremer SV blickt man bisher auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück. Vorzeitig wurde zum zweiten Mal in Folge der Klassenerhalt in der Regionalliga Nord gefeiert und auch im LOTTO-Pokal Finale ist der Bremer SV endlich wieder am Start. „Dass wir ein Jahr nicht dabei waren, hat schon sehr geschmerzt“, gibt Sebastian Kmiec zu. Er ist aktueller Trainer der Blau-Weißen, nachdem er zuvor viele Jahre selbst für den BSV gegen die Kugel getreten hatte. Er hatte zu Saisonbeginn die Mammutaufgabe, aus einer Mannschaft, die einen regelrechten Umbruch erlebte, eine Einheit zu formen und das Kunststück gelang auf Anhieb. „Wir haben eine überragende Hinrunde gespielt und die Saison nun mit dem erneuten Klassenerhalt erfolgreich beendet. Nun gilt der Fokus komplett dem Pokalfinale“, erzählt Kmiec und ergänzt: „Der LOTTO-Pokal und der damit verbundene Einzug in den DFB-Pokal haben eine enorme Wertigkeit im Verein.“ Und wie sieht er die Rolle seiner Mannschaft in eben jenem LOTTO-Pokal Endspiel? „Eigentlich ist es ein Spiel mit vertauschten Rollen“, findet Kmiec und erklärt: „In der Liga sind wir in der Regel der Underdog und die SV Hemelingen der Favorit. Im Pokalfinale treten wir nun mit vertauschten Rollen an. Ich bin gespannt, wie die Mannschaften diese neuen Rollen annehmen.“

BSV-Trainer Sebastian Kmiec sieht beide Teams in vertauschten Rollen. (Foto: Oliver Baumgart)

Unterschätzen wird der Bremer SV den Neu-Underdog hingegen nicht, wie Kmiec versichert. „Wir haben gute Kontakte nach Hemelingen und auch schon das ein oder andere Testspiel gegeneinander bestritten. Wir wissen also schon, was uns mit der SV Hemelingen erwartet.“ Und das wäre? „Hemelingen ist gallig und gibt sich auch bei einem Rückstand nicht auf. Das Pokalfinale ist nur ein einziges Spiel und eine Mannschaft wie Hemelingen hat durchaus das Zeug, uns zu ärgern. Dessen sind wir uns vollkommen bewusst und darauf bereiten wir uns akribisch vor.“ Das Credo seiner Elf wird daher lauten, das Spiel so schnell es geht in die eigenen Bahnen zu leiten. Und was wird der Trainer Sebastian Kmiec anders machen als der Spieler Sebastian Kmiec, der ja in seiner Karriere bereits etliche LOTTO-Pokal Endspiele bestritten hat? „Als Spieler habe ich diese Spiele natürlich immer genossen. Es geht um sehr viel und vor so einer Kulisse und vor auf einen gerichtete Kameras spielt man nicht jeden Tag. Als Trainer versuche ich natürlich den Druck von den Jungs fernzuhalten, damit sie befreit aufspielen können.“ Sein Team kommt in einer hervorragenden Form in die Marko Mock Arena, doch das ist nicht alles. „Meine Jungs haben eine unglaubliche Mentalität und geben immer Vollgas“, ist Kmiec deswegen auch überzeugt davon, dass der BSV am Samstag als Sieger vom Platz gehen wird.

Nikky Goguadze traf in der Regionalliga dreizehn Mal für den Bremer SV. (Foto: Oliver Baumgart)

Karten für die LOTTO-Pokal Endspiele gibt es bei Nordwest Ticket unter 0421-36 36 36 oder 0441-99 88 77 66, bei allen angeschlossenen NWT-Vorverkaufsstellen sowie unter nordwest-ticket.de als Print@Home-Tickets zum Selberdrucken.

Unser Vorbericht zum Finale:

[oba]

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