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Sinsheim-Hilsbach: "Wir haben es einfach kaufen müssen"

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Sinsheim-Hilsbach. (abc) Mitten im historischen Ortskern, direkt neben der Verwaltungsstelle, steht ein noch imposanterer Gebäudekomplex: das ehemalige Pfarrhaus der reformierten Gemeinde. Der dazugehörige Pfarr- und Pflegehof des Deutschen Ordens befindet sich seit gut fünf Jahren in städtischem Besitz. Ein erster Bauabschnitt, die Sanierung von Dach und Fassade des 1744 entstandenen Komplexes, wurde im Dezember abgeschlossen. Was mit dem weitläufigen Areal geschehen soll, weiß bis dato aber noch niemand.

"Wir haben es einfach kaufen müssen", sagte Oberbürgermeister Jörg Albrecht bei einem Vor-Ort-Termin mit der RNZ. Am 30. September 2016 war der sanierungsbedürftige Pfarr- und Pflegehof von privatem in kommunalen Besitz übergegangen. Ein Grund hierfür ist die exponierte Lage gewesen: "Gebäude und Grundstücke neben städtischen Einrichtungen zu kaufen, ist nie ein Fehler", erklärte Albrecht.

Seither hat sich einiges getan, wie der Sachbearbeiter im Technischen Gebäudemanagement, Götz Hartmann, berichtete: "Zuerst haben wir die Fassade und das Dach saniert", beschrieb er die seit März 2019 auf dem Areal ausgeführten Arbeiten. Dazu gehörte auch der Abbruch eines alten Schuppens, wodurch das Grundstück des Pfarr- und Pflegehofs noch weitläufiger wirkt.

Bis zur Fertigstellung des Bauabschnitts im Dezember 2021 hatten sich die mit 54.110 Euro bezuschussten Außenarbeiten an dem Kulturdenkmal von ursprünglich kalkulierten 475.000 auf 650.000 Euro erhöht, auch infolge der durch die Corona-Pandemie deutlich gestiegenen Baumaterialpreise. Sparmöglichkeiten gab es bei dem denkmalgeschützten Komplex nur begrenzt, da unmittelbare Bausicherungsmaßnahmen notwendig waren: Hartmann, ein gelernter Zimmermann und Bautechniker, berichtete, dass es an mehreren Stellen ins Haus geregnet hatte. Dabei sei auch das Tragwerk des Dachs beschädigt worden.

Hartmann zufolge hatte sich die Konstruktion nach unten in Richtung Hang verschoben und musste im mittleren Bereich abgefangen werden. Hierfür wurden etliche Balken ausgetauscht und Teile des Dachstuhls neu eingedeckt. Dabei sind die modernen von den historischen Ziegeln klar zu unterscheiden: "Das waren Vorgaben des Denkmalschutzes, um Zuschüsse zu bekommen", betonte Albrecht und ergänzte, dass dahingehend gerade bei Kommunen besonders hohe Maßstäbe angelegt werden. Beispielsweise wurden mehrere Fensterläden des Pfarr- und Pfegehofs gegen neue Exemplare ausgetauscht, deren neues Holz deutlich heller ist als das der historischen Originale.

Doch was fängt die Stadt nun mit dem Gebäude an? "Eine öffentliche Nutzung kommt nicht infrage. Dazu reicht die Deckenhöhe nicht. Rettungswege und Barrierefreiheit sind auch ein Problem", grenzte Albrecht ein und stellte "eine deutlich sechsstellige Summe" in den Raum, die nötig ist, um die Sanierungsarbeiten im Inneren des ehemaligen Pfarr- und Pflegehofs fortzuführen. Dort präsentiert sich das Gebäude nämlich noch gänzlich unberührt. "Die Substanz ist erst einmal gesichert", betonte der OB und verwies darauf, dass eventuelle Nutzungsvorschläge ohnehin erst dem Gemeinderat zur Prüfung und Verabschiedung vorgelegt werden müssen.

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