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Punkte verschenkt, Manager entlassen

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Hätte Michael Meier (erstmal) weitermachen können, wenn die Mannschaft gestern die verdienten drei Punkte eingefahren hätte? Oder hat die überzeugende Leistung gereicht, um die schon längst gefällte Entscheidung zu verkünden? Freut man sich in Köln zu früh?

Zuletzt war ich ehrlich gesagt froh, dass Meier noch da war!

Alle Wut und jede Schlagzeile projizierte sich auf den Manager. Damit rückte die Mannschaft ein wenig auf den Fokus und konnte in die Spur zurück finden. Spätestens in Wolfsburg hat sie das wieder geschafft. Das sah alles sehr ordentlich aus. Defensiv steht das Team wieder sicherer, im Mittelfeld wird gearbeitet, aber auch nach vorne gespielt… und… naja… nur… also aber… offensiv lässt es noch zu wünschen übrig.

Dort haben wir gegen die Wölfe zu viele gute Chancen liegen gelassen. Ein bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit und die drei Punkte hätte man uns nicht mehr nehmen können. Egal! Das war eine Leistung, auf der man aufbauen kann.

Das wird man im Verein genauso sehen.

Aber hoffentlich ist jetzt nicht wieder alles rosig. Nicht, dass man denkt, die Talsohle ist durchschritten und nun braucht man keinen Sünden- und Prellbock mehr. Denn noch steht der EffZeh unten drin. Noch immer ist die Situation brenzlig. Noch immer ist es so, dass das Team Ruhe braucht.

Die kehrt vorläufig nicht in den Verein ein. Eine Niederlage gegen Leverkusen und schon brodelts wieder lichterloh. Dann fehlt Meier, auf den man schieben kann. Dann werden wieder die Spieler verunsichert. Es sei denn, man schießt sich nun auf Overath ein und “bewegt” auch ihn zum Rückzug.

Nicht falsch, verstehen, ich finde Meier und die Entwicklung, die der Verein unter ihm gemacht hat nicht durchweg positiv.

Aber mal ehrlich!

  1. Er holte Leute, wie Novakovic, Mohamad, Mondragon, Ümit Ozat, Petit, Geromel, Tosic und Podolski, aber auch Ehret, Pezzoni, Mc Kenna und Schorch zum FC.
  2. In seine Zeit fällt der Aufstieg und seitdem drei “erstklassige Saisons”.
  3. Natürlich hat er auch etliche Graupen ans Geißbockheim gelotst. Ganz sicher auch teure Fehleinkäufe, wie Ishiaku. Aber in welchem Verein ist es anders? Gerade mit schmaleren Geldbeuteln ist man vor solchen Fehlern einfach nicht gefeit.
  4. Natürlich sage ich, ist der Schuldenberg angewachsen. Die Klasse dauerhaft halten ohne in Vorleistung zu gehen und zu investieren, ist kaum möglich. Zumindest nicht, wenn man dauerhaft oben bleiben möchte. Nur auf billige und/oder junge Spieler zu setzen, kann man klappen. Aber was, wenn das schief geht und Köln nach einer Saison wieder in die Zweite gemusst hätte? Der Aufschrei wäre riesig gewesen und man hätte nach teuren Stars gerufen.
  5. Oder was wäre gewesen, wenn man Geromel im Sommer abgegeben hätte für einen ordentlichen Millionenbetrag? Der Schuldenberg wäre gesunken. Aber mit dem Verlust auch die sportliche Basis.

Ich will Meier nicht schönreden. Ich möchte ihm auch nicht groß nachtrauern. Aber ebensowenig möchte ich ihm alle Schuld anlasten.

Sportlich ändert sich jetzt ohnehin nichts.
Und wenn es dem EffZeh nicht gelingt, noch deutlich vor der Winterpause einen neuen Manager oder respektive Sportdirektor zu finden, dann war die Trennung zu diesem Zeitpunkt ohnehin ohne Wert. Denn in der kalten Jahreszeit brauchen wir jemanden, der vielleicht doch noch einen Transfervolltreffer am Geißbockheim landet.

Und ohnehin: Wenn diese Mannschaft noch Erfolg hat und den Klassenerhalt schafft, ist das zum großen Teil auch ein Verdienst von Michael Meier.

Für das Derby am Wochenende hoffe ich mir, dass die Spieler die nötige Ruhe finden, um ähnlich souverän und selbstbewusst aufzutreten, wie gegen Wolfsburg. Für den dann möglicherweise fehlenden Novakovic würde ich mir glatt Ionita im Team wünschen, der im Wechselspiel mit Podolski zwischen linker Außenbahn und Sturmzentrum rotiert. Gelänge ihm das gut, würde auch dann vielleicht anerkannt, dass man das – sicherlich teure – Offensivtalent schon zu früh als “Fehleinkauf” abgestempelt hatte.

Und weil träumen ja schön ist. Meier wurde 2005 beim BVB entlassen, nachdem ihm dort eklatante Managementfehler angekreidet wurden und er erhebliche Schulden angehäuft hatte. 2010 steht die Borussia souverän an der Tabellenspitze. 2010 muss Meier in Köln gen. 2015 also…

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