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Heidelberg: Die "riesige Thermoskanne" bekommt jetzt ihr Dach

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Von Manfred Ofer

Heidelberg. Der aktuelle "Smart City Index" des Branchenverbandes Bitkom sieht Heidelberg im "Energie- und Umweltbereich" derzeit an der Spitze von 80 deutschen Städten. Ein Beitrag, mit dem die Universitätsstadt den Sprung an die Spitze dieses Rankings geschafft hat, ist sicher der Energiepark Pfaffengrund. Bei einer Führung im Rahmen der "Energiewendetage Baden-Württemberg" informierte Heiko Faulhammer, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt, am Samstag interessierte Besucher über die Details der Anlagen an dem nach wie vor wachsenden Standort.

Die Stadtwerke setzen seit nunmehr zehn Jahren ihre "Energiekonzeption 2020/2030" um. Die Resultate dieser Vorgehensweise lassen sich an Zahlen festmachen: Was die Erzeugung von Kohlendioxid anbetrifft, ist die Fernwärme in Heidelberg bereits zu fünfzig Prozent neutral, und rund 25 Prozent der Wärme wird inzwischen selbst erzeugt. Das Fernwärmenetz werde zudem kontinuierlich ausgebaut, wie Faulhammer berichtete. Der Fernwärmeanteil in Heidelberg liegt bei nahezu 50 Prozent. Der Anteil grün erzeugten Stroms steige ebenfalls kontinuierlich, was unter anderem dem Ausbau von Kraft-Wärmekopplungsanlagen sowie von Photovoltaik zu verdanken ist.

Die erste Station bei der Führung am Samstag war das Holz-Heizkraftwerk, das mit seinen Solaranlagen auf dem Dach und in der Fassade, schon seit 2013 in Betrieb ist. Der verwendete Brennstoff – Holzabfall und Grünschnitt – wird zumeist von Firmen aus einem Radius von 50 Kilometern nach Heidelberg geliefert und wandert dort in den Kessel. Die erzeugte Leistung beträgt rund 80.000 Megawattstunden Fernwärme und mehr als 70.000 Megawattstunden elektrischer Energie. Umgerechnet auf den Energiebedarf in Heidelberg können damit etwa 6000 Haushalte versorgt werden. Es handelt sich um eine der größten Anlagen dieser Art, die mit ihrer Leistung bis zu 14 Prozent des Wärmebedarfs in der Stadt abdecken kann. Weitere 20 Prozent werden mittels der Blockheizkraftwerke auf dem Gelände erreicht. In den letzten zehn Jahren wurden dort sechs dieser Anlagen gebaut.

Beinahe alle Gebäude, die im Zuge der letzten Dekade vor Ort errichtet wurden, sind mit Photovoltaik ausgestattet. Neben den Produktionsanlagen gehört dazu auch der Carport, die Abstellfläche für die Fahrzeuge der Stadtwerke, der von einem eingebauten Solardach überspannt wird. Im weiteren Verlauf gewährte Faulhammer detailliert Einblick in das Technikgebäude, dem Standort einer innovativen Power-to-Heat-Anlage, sowie in eine Kältezentrale. Die Ziele sind klar definiert: Bis zum Jahr 2050 will Heidelberg seine Kohlendioxidemissionen um bis zu 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf um die Hälfte senken.

Einen großen Anteil daran soll die jüngste Großanlage im Energiepark haben: Wie ein blauer Stift ragt – einen Steinwurf vom Technikgebäude entfernt - der "Energie- und Zukunftsspeicher" 55 Meter hoch in den Himmel. Er besitzt ein Fassungsvermögen von 20.000 Kubikmetern Wasser und soll als ein Pufferspeicher dafür sorgen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Fernwärme weiter steigt. Im Prinzip funktioniere er "wie eine riesige Thermoskanne", erläutert Faulhammer.

Und während der blaue Turm bereits länger steht, sind vor Kurzem auch die Arbeiten an der Aussichtsplattform samt Bistro und Bar losgegangen. Die Fertigstellung des Stahlaufbaus sei Ende 2021 möglich, macht Faulhammer Hoffnung.

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