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Mannheimer Sängerin Alex Mayr: Erfolg mit Soundtrackpop

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		Mannheimer Sängerin Alex Mayr:  Erfolg mit Soundtrackpop

Von Peter Wiest

Mannheim. Es ist ein außergewöhnlicher und bemerkenswerter Weg, den diese Sängerin gegangen ist. Von Mannheim aus hat sie sich aufgemacht, die deutsche Szene zu erobern – was ihr mittlerweile gelungen ist. Dabei musste sie zwischendurch immer wieder auch mal Rückschläge in Kauf nehmen: Nicht zuletzt, weil sie nie bereit war, irgendwelche musikalischen oder sonstigen Kompromisse einzugehen. Das nämlich entspricht nicht ihrem Selbstverständnis und nicht ihrer Auffassung davon, was Künstler im Allgemeinen und Musiker im Besonderen letztlich sein, darstellen und verkörpern sollten.

Heute ist Alex Mayr eine der eigenständigsten und eigenwilligsten Sängerinnen und Musikerinnen der hiesigen Region, die "als Künstlerin selbstbestimmt arbeitet und lebt und alle Zweifel daran ausgeräumt hat", wie sie selbst sagt. Genau dies ist auch die Thematik ihres neuen Albums "Park", das Anfang Juli erscheinen soll. Es ist erst ihr zweites nach dem Anfang 2020 herausgebrachten "Wann fangen wir an?" und wird mit Sicherheit ihren Status als mittlerweile stilprägende deutsche Sängerin, Musikerin und nicht zuletzt Komponistin endgültig zementieren.

Dass dies einmal so sein würde, war lange nicht abzusehen für den 1985 in der Stadt Achim in Niedersachsen geborene Spross einer "musikwütigen Familie", so ihre eigenen Worte. Als Tochter eines Vaters, der als Musiklehrer die Theater- und Musicalarbeit leitete, stand sie bereits im zarten Alter von drei Jahren erstmals auf der Bühne, lernte im Alter von sieben Jahren Geige spielen und brachte sich danach selbst Klavier und Gitarre bei. Nach dem Abitur scheiterten zunächst Bewerbungen an staatlichen Musicalschulen: Nicht an mangelndem Talent, sondern an ihrer für eine Musicaldarstellerin ungewöhnlichen Körpergröße von 1,83 Metern, wie sie sich erinnert. Als dann eine Schwester ihrer Gesangslehrerin, die in Mannheim studierte, von der dortigen Popakademie schwärmte, war klar: Für Alex Mayr hieß es auf in Deutschlands Süden.

Es war ein Weg, den sie bis heute niemals bereut hat. Längst ist sie in Mannheim heimisch geworden, wo sie ab 2007 an der Popakademie studierte, den Bachelor machte und den Schlagzeuger Konrad Henkelüdeke kennenlernte, mit dem sie seitdem zusammen arbeitet. Nach einer kurzen Zeit mit einer Band beschlossen beide, künftig als Duo aufzutreten – was ebenfalls die richtige Entscheidung war, zumal sie auch zu zweit bei ihren Auftritten die gesamte Dynamik einer Band auf die Bühne bringen mit Konrad Henkelüdeke am Schlagzeug, Percussion und dem elektronischen Sequenzer Ableton sowie Alex Mayr selbst an Keyboards, elektrischer Gitarre, Synthesizer und natürlich zuallererst als Sängerin mit dieser prägenden und unverwechselbaren Stimme.

Diese und ihre eigenen Songs waren es denn auch, die ihr neben der charismatischen Bühnen-Präsenz des Duos immer mehr Fans bescherten nach Tourneen und Festivalauftritten etwa beim Mannheimer Maifeld Derby, Sound of the Forest oder dem Hamburger Reeperbahnfestival. Zudem spielte das Duo als Vorgruppe von so unterschiedlichen Acts wie Sophie Hunger, Faber oder Get Well Soon. Und Alex Mayr wirkte mit bei Plattenaufnahmen von Künstlern wie Casper, Dagobert und auch Get Well Soon.

Dass Mainstream-Deutschpop nicht ihre Sache war und ist, machte die Sängerin im Laufe der Zeit gegenüber der kommerziellen Musikindustrie mehr als klar. Durch die Arbeit mit Get Well Soon und aus der Freundschaft mit deren Sänger Konstantin Gropper entstand eine permanente musikalische Kooperation, und Gropper wurde Co-Produzent ihres Debütalbums "Wann fangen wir an?". Mit diesem war der Knoten endgültig geplatzt. Es folgte eine Deutschlandtour gerade noch vor dem ersten Lockdown; auch diverse Radio-Features gab es und schließlich sogar einen Auftritt bei Ina Müllers Kult-Fernsehsendung "Ina’s Nacht".

"Jeder Anfang hat ‘nen Eingang, aber wie findet man die Tür?", heißt es in einem von Alex Mayrs Songs. Auch während des Lockdowns fand die Sängerin eine solche. So komponierte sie mit Konstantin Gropper die Musik für den Detlev-Buck-Netflix-Film "Wir können nicht anders" und schrieb und arrangierte danach innerhalb von nur drei Monaten die Musik für das neue Konzeptalbum "Park". Die Idee dazu entstand nach ihrem bisher letzten Liveauftritt im Sommer auf der Seebühne im Mannheimer Luisenpark, der dabei auch das übergeordnete Thema ist.

Für ihre eigene Musik hat Alex Mayr einen neuen Genre-Begriff eingeführt, der diese nach ihrer Ansicht perfekt charakterisiert. "Soundtrackpop" nennt sie das Ganze: "Schließlich haben alle meine Lieder, sämtliche Arrangements und Inszenierungen etwas Cineastisches an sich. Sie unterliegen teilweise ganz verschiedenen musikalischen Einflüssen, und jeder einzelne Song klingt anders". Dem ist nichts hinzuzufügen.

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