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"Marja’s Käseladen": Holländisches Flair in Walldürn

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Walldürn. (jasch) Schon einmal zog es Marja Rijsdijk der Liebe wegen nach Deutschland. Doch die Ehe hielt nicht, deshalb ging sie zurück in ihre Heimat nach Holland. Dort verliebte sie sich wieder – in einen Niederländer, der nach Deutschland umziehen wollte. 2019 also zum zweiten Mal in Walldürn angekommen, soll es diesmal auch beruflich klappen: Mit "Marja’s Käseladen" in der Oberen Vorstadtstraße 10 in Walldürn erfüllt sie sich ihren Traum eines eigenen Geschäfts. Hauptsächlich verkauft sie holländischen Käse. Es sind aber auch Süßigkeiten von Sweet & Candy oder Lambertz & Visser zu haben und alles, was Marja Rijsdijk sonst noch gefällt, wie Erdnussbutter, Wein und Geschenkartikel.

Schon früher habe sie für ihre Freunde aus Deutschland holländischen Käse mitgebracht. Ihr jetziger Mann Peter Rijsdijk habe jüngst Käse für die deutschen Kollegen zur Arbeit mitgenommen, "weil er ihnen so gut schmeckt. Da dachte ich, so ein Käseladen wäre doch etwas Schönes für Walldürn. So hat sich das entwickelt", berichtet die gebürtige Holländerin.

Die eigentliche Ladeneröffnung im Oktober 2020 platzte, weil die Sanierung coronabedingt ins Stocken geraten war. "Jetzt ziehen wir durch", bestätigt Marja den neuen Termin am Freitag, 16. April, und fügt salopp hinzu: "Essen muss man ja, oder?"

Rijsdijk suchte nach einem passenden Händler und wurde bei Treur Kaas in den Niederlanden fündig. Dem Familienunternehmen gefiel die Idee sofort. Fortan beliefert man den Laden mit holländischen Käsespezialitäten. "Sie haben mit mir zusammen auch den Laden in Walldürn angeguckt und gleich gesagt, dass das super ist." Der Kontakt kam auf einer Messe in Nürnberg zustande. Mithilfe der Mitarbeiter von Treur Kaas erlernte sie auch das nötige Fachwissen. Da sie noch nie ein eigenes Käsegeschäft besessen habe, sei sie sehr dankbar für die gute Unterstützung.

Was für deutsche Verhältnisse eher verrückt klingen mag: "Ich habe auch einen Brief an den König der Niederlande geschrieben und sogar eine Antwort bekommen. Aber er kann leider nicht zur Eröffnung kommen", bedauert Rijsdijk mit einem Schmunzeln. Eine Zusage hat sie nicht unbedingt erwartet. Auch wenn es zu den repräsentativen Aufgaben des Königs Willem-Alexander gehört, Eröffnungsveranstaltungen beizuwohnen. Er mache das bei vielen Läden, lässt Marja wissen. "Ich dachte, das wäre doch mal was. Aber schade, dass er zu viele Termine hat", sagt sie.

Dafür sei Walldürns Bürgermeister Markus Günther eingeladen, der ein symbolisches Stückchen Käse zur feierlichen Einweihung abschneiden werde. Günther war einer der Ersten, den Rijsdijk in ihre Pläne einweihte. "Super Idee. Endlich mal was Gutes in Walldürn", habe Günther auf ihre Nachfrage geantwortet. "Bevor ich das anfing, musste ich erst wissen, wie die Leute reagieren", betont Marja Rijsdijk. Deshalb sprach sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit Leute auf der Straße oder beim Spazierengehen an. "Oh, ich liebe Käse" oder "Wann machst du jetzt endlich auf? Ich warte auf meinen Käse!", lauteten einige Reaktionen.

"Die Deutschen kaufen viel Käse. Das ist mir schon aufgefallen", so Rijsdijk, die viele Jahre zuvor in Supermärkten gearbeitet hat. Die Arbeit habe sie aber nicht zufriedengestellt: "Man hat weniger Kontakt mit den Leuten, und alles war abgepackt. Der Laden jetzt ist mein Traum", betont die 56-Jährige. "Es ist ein richtiger kleiner Tante-Emma-Laden." Rijsdijk sei es wichtig, dass man ein Päckchen Butter oder Käse oder etwas Schönes zum Geburtstag auch in der Walldürner Innenstadt kaufen könne. Sie denke dabei auch an ältere Herrschaften, die nicht mehr so mobil seien: "Das ist doch schön, wenn sich jemand auch um ältere Personen kümmert und man persönlich helfen kann."

Damit die Leute am Eröffnungstag auch ein Stück Käse probieren können, wird sie Stehtische vor dem Laden aufbauen. Bezüglich der Vorgaben habe sie sich beim Gesundheitsamt extra vergewissert. Von Treur Kaas kommen zwei Mitarbeiter, die die Theke einrichten, und Marjas Freundin hilft, die Kundschaft zu bedienen. "Ich freue mich schon und bin gespannt, wie die Leute reagieren. Ich will, dass sie ,wow‘ sagen, wenn sie den Laden betreten."

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