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Rhein-Neckar: Pendeln trotz Pandemie

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Rhein-Neckar. (RNZ) Auch in Zeiten von Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Pendler im Rhein-Neckar-Kreis auf einem hohen Niveau. Darauf macht die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) aufmerksam. Demnach verließen im vergangenen Jahr rund 120.000 Menschen auf dem Weg zur Arbeit die Kreisgrenzen.

Die Gewerkschaft beruft sich dabei nach eigenen Angaben auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Daraus geht hervor, dass die Zahl der sogenannten Auspendler im Rhein-Neckar-Kreis mit einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zu 2019 nahezu unverändert geblieben ist.

Zu den Hauptursachen für die anhaltend großen Pendelströme zählt nach Einschätzung der IG Bau Nordbaden der teure Wohnraum in größeren Städten. "Nach jahrelangen Mietsteigerungen können sich viele Beschäftigte das Leben am Arbeitsort nicht leisten. Ihnen bleibt als Alternative oft nur stundenlange Fahrerei mit dem Auto oder der Bahn", wird Bezirksvorsitzender Wolfgang Kreis zitiert. In der Baubranche seien weite Anfahrtswege besonders verbreitet. Es dürfe aber nicht sein, dass Bauarbeiter, die in den Ballungsräumen Wohnungen bauten, sich diese selbst nicht mehr leisten könnten. Die IG Bau fordert deshalb mehr Anstrengungen bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums.

Weite Anfahrtswege

"Deutlich mehr Wohnungen, die sich in den Städten auch Gering- und Normalverdiener leisten können, sind ein entscheidender Beitrag, um die Pendler-Zahlen zu verringern", sagt Kreis. Dafür müsse die Politik klare Vorgaben machen, etwa indem kommunale Grundstücke nicht an den Meistbietenden verkauft würden, sondern an Bauherren, die sich zu bezahlbaren Mieten verpflichteten. Beim sozialen Wohnungsbau müssten die staatlichen Fördermittel massiv aufgestockt werden und einmal gebaute Sozialwohnungen dauerhaft preisgebunden bleiben.

Dass Menschen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen können, sei nicht nur eine soziale, sondern auch eine ökologische Frage: "Weniger Pendelei bedeutet für die Betroffenen mehr Zeit für die Familie, Freunde und Hobbys. Gleichzeitig kann ein erheblicher Teil der CO2-Emissionen im Verkehrssektor eingespart werden", wird Kreis in der Mitteilung weiter zitiert.

Nach Angaben der Arbeitsagentur verließen im vergangenen Jahr bundesweit vier von zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf dem Weg zur Arbeit die Grenzen ihrer Stadt oder ihres Landkreises. Damit erreichte die Zahl der Fern-Pendler trotz Pandemie einen Höchststand von 13 Millionen Personen.

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